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Ein Dorf sammelt 
für seine Turnhalle

Ein Dorf sammelt 
für seine Turnhalle

Vereinsmitglied Henry Zuschke (48) inspiziert den schadhaften Parkettboden. An der Stelle, auf die längere Zeit Wasser vom einst undichten Dach tropfte, hat sich einen Unfallquelle gebildet. Foto: RK

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FSV-Vereinsmitglied Henry Zuschke inspiziert in der Turnhalle Milkel die sanierungsbedürftigen Sanitäranlagen.  Foto: RK

Nach einem Wasserschaden in der Turnhalle in Milkel ist guter Rat teuer. Um die Sportstätte wieder richtig nutzbar zu machen, hat der ortsansässige Sportverein jetzt zu einer Benefizaktion aufgerufen. Diese soll an diesem Wochenende über die Bühne gehen.

Radibor. Längere Zeit tropfte aus einer undichten Stelle im Dach Wasser aufs Parkett der in den 80er Jahren errichteten Turnhalle im Ortsteil Milkel. Und monatelang sorgte ein Eimer, in dem das kühle Nass aufgefangen wurde, für Abhilfe. Trotzdem blieb der federnde Holzboden nicht ohne Schäden.

Inzwischen spricht der Verein FSV Blau-Weiß Milkel von einer Unfallquelle, die schnellstens beseitigt werden müsste, um vor Ort wieder ohne Einschränkungen jeglicher Leibesertüchtigung nachgehen zu können. „Der Schaden auf dem Geläuf breitet sich aus und stellt ein hohes Verletzungsrisiko für die Sportler dar“, weiß Gemeinderat Thomas Scheffel, der die Aktion unterstützt. Aber auch der allgemeine Zustand in dem Gebäude lasse zu wünschen übrig. Vor allem die sanitären Anlagen bedürfen einer Erneuerung. Doch das kostet.

Mittlerweile hat sich die Gemeinde Radibor dazu durchgerungen, in punkto Hallenboden und Außentüren die etwa 24.000 Euro teure Herausforderung anzugehen. Die Kommune trägt dabei nach Auskunft der Verwaltung den Eigenmittelanteil in Höhe von 7.000 Euro. Gefördert wird das Unterfangen vom Freistaat und der Kreissparkasse Bautzen.

Doch auch der FSV hat sich finanziell einzubringen. Dabei handele es sich um einen Eigenanteil von 2.000 Euro, so Thomas Scheffel. Geld, das der FSV nicht einfach so aus der Portokasse auf den Tisch legen kann. Deshalb kam die Idee im Dorf auf, gemeinsam mit den einzelnen Sportgruppen, der Ortsfeuerwehr, der Gemeinde und hoffentlich zahlreichen Helfern eine Benefizaktion auf die Beine zu stellen.

Während der dreitägigen Veranstaltung, die noch bis Sonntag, 28. Oktober 2018, über die Bühne geht, soll die geplante Turnhallensanierung im Mittelpunkt stehen. Mit Hilfe einer aufgestellten Spendenkasse hoffen die Initiatoren, die notwendigen Eigenmittel einnehmen zu können.

Doch dazu müssen erst einmal entsprechend viele Besucher auf das Festgelände gelockt werden. Deshalb haben sich die Organisatoren der Aktion einige interessante Programmpunkte einfallen lassen.

Diese reichen vom Lampionbasteln, Kürbisschnitzen und dem anschließenden Lampionumzug am Freitagabend über den Benefiztanz am Samstag ab 20.00 Uhr in der Turnhalle bis hin zu einem unterhaltsamen Frühschoppen, Kinderschminken und der Benefizverlosung am Sonntag. Dann geht es bereits ab 10.00 Uhr auf dem Veranstaltungsgelände los.

„Seit 2016 suchen wir nach Möglichkeiten und Partnern, die zur Instandsetzung der Halle beitragen können“, erklärt Vorstandsmitglied Robert Noack. Er selbst habe seitdem viele Gespräche mit verschiedensten Geldgebern geführt. Inzwischen sei es gelungen, gemeinsam mit der Gemeinde Fördermittel zu beantragen. „Um die notwendige Summe zu bekommen, ist durch den Verein jedoch ein gewisser Eigenanteil aufzubringen“, erklärt der Milkeler. Die Benefizaktion an diesem Wochenende soll nunmehr einen Beitrag leisten, damit in Kürze eine Finanzspritze des Landes fließen kann. „Mit Ihrer Unterstützung können wir die Tür zur Sporthalle weiter offen halten“, wendet sich indes Thomas Scheffel an die Besucher der Veranstaltung. „Selbstverständlich helfen Geld- und Sachspenden, um ein solch ehrgeiziges Projekt umzusetzen.“

Die Turnhalle ist im Dorf die einzige Möglichkeit, um während der kalten Jahreszeit Sport zu treiben. Bisher wurde sie unter anderem von den Volleyballern, den Fußballspielern, den Zumbatänzern sowie für den Frauen- und Rehasport genutzt. Aber auch der Kindergarten, in der Gemeinde ansässige Kindertagespflegestellen sowie Senioren gehen dort ein und aus.

Eines steht für die Milkeler Sportfreunde fest: Ein Abriss der Turnhalle, wie er schon einmal im Gespräch war, kommt keinesfalls in Frage. Nach Angaben der Verwaltung arbeitet die Turnhalle nicht kostendeckend. Trotz der jährlichen Einnahmen in Höhe von rund 2.000 Euro seien Zuschüsse notwendig, um den Sporthallenbetrieb aufrechtzuerhalten.
 

Roland Kaiser / 26.10.2018

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