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Ein Hauch von Weihnachten liegt über Bautzen

Ein Hauch von Weihnachten liegt über Bautzen

Dirk Zieschang von einer Kubschützer Elektrofirma auf der Hubbühne: 80 beleuchtete Herrnhuter Sterne haben er und ein Kollege am Bautzener Weihnachtsbaum aufgehängt. Foto: RK

Bautzen. Am Montagvormittag hat sie ihre letzte Reise angetreten: eine 14 Meter hohe Blaufichte aus dem Garten der Bautzener Familie Birnbaum. Diese werde zugleich ihre schönste sein, hieß es dazu aus dem Rathaus. Auf dem Hauptmarkt ist der Weihnachtsbaum in den darauffolgenden Tagen mit 80 Herrnhuter Sternen geschmückt worden. In voller Pracht soll er mit Beginn des 636. Bautzener Wenzelsmarktes hell erstrahlen.
Erstmals in diesem Jahr lädt Deutschlands ältester, in einer Chronik erwähnter Weihnachtsmarkt am Freitag, 29. November, zum Bummeln in der Altstadt ein. Ab circa 17.00 Uhr verkündet dann König Wenzel IV. das Marktrecht. Im Anschluss werden die Sterne an der Blaufichte zum Leuchten gebracht.

Mit dem Aufstellen ihres Weihnachtsbaumes setzte die Spreestadt in der Region den Startschuss. Andere Kommunen wollen in den kommenden Tagen nachziehen.

In der letzten Novemberwoche beispielsweise werden in Wilthen gleich zwei Bäume aufgerichtet – zum einen auf dem St.-Barbara-Platz und zum anderen im Stadtzentrum an der Ampelkreuzung. Da mit Stand Dienstag eine Baumauswahl noch nicht getroffen worden war, könnten zu den meist von Privatleuten gespendeten Gewächsen zunächst keine Einzelheiten genannt werden, so Bürgermeister Michael Herfort. Fakt sei, dass die Weihnachtsbäume unmittelbar nach dem Aufstellen geschmückt und mit einer Beleuchtung versehen werden.

Etwa zur gleichen Zeit darf sich auch die Gemeinde Königswartha über zwei Baumspenden freuen. Noch bevor am 7. Dezember der Weihnachtsmarkt über die Bühne geht, werden nach Auskunft von Bürgermeister Swen Nowotny sowohl am Marktplatz als auch am Gutsplatz mit Lichterketten behangene Weihnachtsbäume zu finden sein.

Am Vorabend des zweiten Advents ist auch in Hochkirch Weihnachtsmarktzeit. Zu einem der Höhepunkte zählt dabei der Stollenanschnitt. Dieser beginnt 14.45 Uhr. Verschiedene Händler warten im und am Ballhaus auf Gäste. Der Baum, den oft Einwohner zur Verfügung stellen, werde am Donnerstag oder Freitag gestellt, so Gemeindeoberhaupt Norbert Wolf.

In Neschwitz rollt in den Vormittagsstunden des 16. Novembers ein Schwertransport zum Marktplatz, um dort den von Familie Petasch zur Verfügung gestellten Baum aufzurichten. Im Anschluss daran bringen auch hier Mitarbeiter des Bauhofs die Lichterketten an. „Weiteren Schmuck gibt es nicht“, meinte Bürgermeister Gerd Schuster.

Malschwitz und der Ortsteil Baruth bekommen wenige Tage vor Beginn der Adventszeit einen Baum.
Die Tannen stammen auch in den beiden Fällen von Privatpersonen. Die Lichterketten bringen Mitarbeiter des Bauhofs und Kameraden der Feuerwehr an, weiß Bürgermeister Matthias Seidel.

Cunewalde lässt sich für den Weihnachtsmarkt am Dreiseitenhof zwar ebenfalls hin und wieder eine Baumspende anliefern. Allerdings kann die Kommune auch auf einen eigenen Bestand zurückgreifen. Und die Gemeinde exportiert. So wird laut Bürgermeister Thomas Martolock erneut ein etwa sechs Meter hoher Baum aus der kommunalen Weihnachtsbaum-schonung in Berlin den Festsaal der Sächsischen Landesvertretung schmücken. „Erfahrungsgemäß ist dieser stets liebevoll dekoriert mit Herrnhuter Sternen und Lichterschmuck“, erklärte das Gemeindeoberhaupt. Außerdem nutzt Cunewalde die Gelegenheit, um Reklame in eigener Sache zu machen. „Am Fuß wird der Baum mit einer Werbetafel und umfangreichem Informationsmaterial über den staatlich anerkannten Erholungsort Cunewalde und das Oberlausitzer Bergland versehen.“ Mit gutem Grund: „In diesem Festsaal findet gerade in der Adventszeit eine Vielzahl von Tagungen und Veranstaltungen mit völlig unterschiedlichem Publikum aus ganz Deutschland statt. Somit erzielen wir seit vielen Jahren einen sehr guten Imageeffekt für unser Tal mit Weitblick und die ganze Oberlausitz.“

Gar keine logistischen Herausforderungen hat hingegen die Gemeinde Großdubrau zu meistern. Die Kommune sorgte vor, indem sie bereits vor Jahren auf dem Marktplatz ihren Weihnachtsbaum pflanzte. „Die Lichter gehen dann zur Adventszeit an“, sagte Bürgermeister Lutz Mörbe. Ähnlich verhält es sich in Großpostwitz. Im Ortszentrum dient eine etwa 25 Jahre alte und mittlerweile 13 Meter hohe Colorado-Tanne als Weihnachtsbaum. Die Beleuchtung soll in der Woche vor dem ersten Advent installiert werden, ließ Bürgermeister Markus Michauk auf Anfrage wissen.

Für viele Immobilienbesitzer ist die Vorweihnachtszeit hingegen ein Segen. Sie können mit kommunaler Unterstützung hochgeschossene Nadelbäume entsorgen, wenn es auf dem eigenen Grundstück doch einmal zu eng wird. Zuvor jedoch ist die Baumspende bei der jeweiligen Stadt oder Gemeinde anzumelden. Am Ende entscheidet die Verwaltung unter gewissen Kriterien, wer den Zuschlag erhält.

Roland Kaiser / 10.11.2019

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