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Ein Vortrag über die Epitaphien

Ein Vortrag über die Epitaphien

Dieses geschichtsträchtige Epitaph für Matthes Lange stammt aus dem Jahr 1611. Foto: Städtische Museen Zittau

Zittau. Die Städtischen Museen Zittau laden am Mittwoch, 14. Juni, um 17.00 Uhr, zu einem weiteren Vortrag zum Thema „Was kann man aus Epitaphien lesen?“ in der Reihe „Zittauer Epitaphienschatz“ in das Kulturhistorische Museum Franziskanerkloster ein. Vorab können die Epitaphien in der Ausstellung erkundet werden. Bei diesem Vortrag stehen erstmals die Inschriften der prunkvollen Gedächtnistafeln im Mittelpunkt. Die goldenen Buchstaben verraten viel über die abgebildeten Stifterfamilien, über ihr Leben, ihren Beruf und ihre Kinder. Oft findet sich auch ein Vers aus der Bibel in den Epitaphien. Mit Übung und Geduld lassen sich einige Inschriften, auch vom ungeübten Betrachter, entziffern. Schwieriger wird es bei Abkürzungen, Anreden und in lateinischer Sprache. Helmut Hegewald beschäftigt sich seit einigen Jahren intensiv mit den Inschriften und gibt in seinem Vortrag einen Überblick über die Inschriften und einen Einblick in die mühevolle, aber spannende Arbeit mit Zittauer Geschichte.

„Dass wir heute noch über alle Zittauer Epitaphien aus der Reformationszeit Bescheid wissen, verdanken wir jenen Chronisten der Stadt, die von den Erinnerungstafeln der Zittauer Bürger beeindruckt waren“, so Museumspädagogin Daniela Schüler. Bereits im ausgehenden 17. Jahrhundert verfasste der Zittauer Gymnasiallehrer Christian Döring ein fast vollständiges Verzeichnis der damals vorhandenen Epitaphien. Als nach Döring im Jahre 1716 Historiker, Jurist und Bürgermeister Johann Benedict Carpzov die Zittauer Epitaphien in seiner Chronik erwähnenswert fand, fehlte, schon ein Teil davon. In den weiteren Jahrhunderten beschäftigten sich der Historiker Christian Adolf Pescheck (1834) und der Dresdner Architekturprofessor Cornelius Gurlitt (1907) mit den noch vorhandenen Epitaphien.

In den vergangenen Jahren übernahm Helmut Hegewald diese Aufgabe. Mit Hilfe der Aufzeichnung der Chronisten und den noch vorhandenen Epitaphien rekonstruierte er den Zittauer Epitaphienbestand. Besonderes Augenmerk legte er dabei auf die Inschriften. Er untersuchte mit verschiedensten Techniken schwer leserliche Textpassagen, entschlüsselte Anreden und Abkürzungen und übersetze lateinische Texte.

Steffen Linke / 13.06.2017

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