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Einzelhändler senden Hilferuf

Einzelhändler senden Hilferuf

Hat das Ordnungsamt im Nacken: Einzelhändler Polenk.

Bautzen. Einzelhändler Daniel Polenk versteht die Welt nicht mehr. Nur weil seine beiden Werbeaufsteller in geringem Maße, wie er schildert, über die Außengrenze seines Ladengeschäftes ragten, soll er künftig ins eigene Portemonnaie greifen. Das städtische Ordnungsamt hat dem 42-Jährigen dies zumindest nahe gelegt. Pro Tag könnten so gemäß der Sondernutzungssatzung maximal fünf Euro fällig werden. Aufs Jahr gerechnet kommen bis zu 150 Euro zusammen. „Ich habe mich daraufhin mit verschiedenen Stadträten in Verbindung gesetzt, um recht schnell eine Lockerung der Sondernutzungsgebührenordnung zu erreichen“, sagt der Spreestädter. „Es gibt in dieser aus den frühen 90er Jahren stammenden Regelung Passagen, die einfach nicht mehr zeitgemäß sind, da sich die Branche seitdem massiv gewandelt hat. Einzelhändlern und kleinen Geschäften fällt es immer schwerer, sich gegen große Handelsketten oder Internetversandhäuser zu behaupten. Und jede erhobene Gebühr, die auch gezahlt werden muss, setzt einen gewissen Umsatz voraus. Dem steht entgegen, dass viele Händler in Bautzen die weitere Entwicklung alles andere als rosig einschätzen.“ 

„Die SPD hat bereits einen Änderungsantrag bezüglich der Sondernutzungsgebühren eingebracht“, erklärt Fraktionschef Roland Fleischer auf Anfrage. „Uns wurde die Befassung durch die Verwaltung zugesichert. Wir müssen alles tun, um die wichtige Lebensader Einzelhandel zu erhalten. Eine Lockerung wird kommen und den Händlern helfen.“ Angedacht sind in dem Zusammenhang begrenzte kostenlose Freiflächen. FDP-Mann Mike Hauschild schwört indes auf eine neue Gebührenregelung verbunden mit einem passenden Marketingkonzept. „Dann könnte es endlich eine Stadtentwicklung mit Konzept und Innovation geben.“ In Pirna beispielsweise scheint das wie einiges andere auch schon zu funktionieren.

Roland Kaiser / 17.12.2018

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Kommentare zum Artikel "Einzelhändler senden Hilferuf "

Die in Kommentaren geäußerten Meinungen stimmen nicht unbedingt mit der Haltung der Redaktion überein.

  1. Dieter Kunath aus Bautzen Zoo-Kunath schrieb am

    Hallo Herr Kaiser!

    Ich bin der selben Meinung wie Herr Polenk! Die aus der "Urzeit" stammenden Regelungen müssen dringend geändert bzw. abgeschaft werden, um den innerstädtischen Handel zu unterstützen bzw. nicht unnötig zu belasten.

    Wir müssen Bestimmungen und Sonderregelungen der heutigen Zeit anpassen, um überleben zu können. Und das nicht erst in ein paar Jahren sondern gestern, denn es ist kurz vor 12°°Uhr, wie man so schön sagt, wenn etwas dringend ist.

    Wenn sich in so einer Runde was bewegt, bin ich gern dabei, allerdings unter Beachtung der Öffnungszeiten im Handel. In der Zeit von 7,30 - 9°° Uhr bzw. ab 18.30 Uhr. Schon wenn man sich daran hält, beweist es mir, das z.B. meine Meinung WIRKLICH gefragt ist und man von der Stadt aus wirklich etwas für den Handel positives bewegen möchte. In diesem Sinne wünsche ich eine schöne Weihnachtszeit und einen guten Rutsch ins Jahr 2019. MfG D.Kunath

  2. Ilona schrieb am

    Mit ihren Richtlinien tut die Stadt dazu beitragen, dass eines Tages überhaupt keine Einzelhändler mehr gibt. Es sind vielleicht noch zu wenige Geschäfte leer.ich als Kunde habe kein Verständnis für die vielen Auflagen.

  3. Augenauf schrieb am

    tzzzz, wundert mich nicht... Mal wieder an der Praxis vorbei gedacht. Und warum sollte man denn mit einem fleißigen Mann, der Steuern zahlt, genug Abgaben leistet, Mitleid haben?

    Menschen sitzen in Büros, machen Späße und verabschieden dabei Gesetze, die nicht viel mit der Praxis zu tun haben. Sollten sich diese Menschen stattdessen mal auf den Weg in die kleinen Geschäfte machen und nachfragen, wo es denn fehlt.

    Dann heißt es nur wieder: gejammert ist schnell. Man schaue sich nur an, wieviele Läden leer stehen.

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