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Freibäder glänzen mit Besucherzahlen

Freibäder glänzen mit Besucherzahlen

Auch im Löbauer Herrmannbad tummelten sich viele Wasserratten bei hochsommerlichen Temperaturen in den „Fluten“. Foto: Stadtverwaltung Löbau

War das ein traumhafter Sommer mit zeitweise schweißtreibenden Temperaturen knapp unter 40 Grad. Wohl jedem tat da eine Abkühlung gut. Die Freibäder in der Region freuen sich jedenfalls über die guten Besucherzahlen und ziehen eine positive Bilanz.

Löbau. Im Löbauer Herrmannbad haben sich in der Saison mehr als 23.000 Wasserratten abgekühlt. Damit konnte laut Marcus Scholz, Pressereferent in der Löbauer Stadtverwaltung, nach der Komplettsanierung und der damit verbundenen Neueröffnung im Jahr 2012 der zweithöchste Besucherwert verzeichnet werden. Damals, im Jahr der Landesgartenschau in Löbau, strömten 44.000 Gäste in das Bad an der Vorwerkstraße unweit des Wohngebiets Löbau-Ost. Ob von den Einnahmen etwas für die Haushaltskasse übrig bleibt, konnte Marcus Scholz vor wenigen Tagen noch nicht sagen. „Wir sind mit der aktuellen Saison rundum zufrieden“, resümiert Michael Queißer. Der Schwimmmeister und die Mitarbeiter des Herrmannbades hatten in der Badesaison natürlich alle Hände voll zu tun. Nahezu täglich strömten jede Menge Besucher ins Bad und damit war erhöhte Aufmerksamkeit des Personals geboten. Grundsätzlich gilt für die Stadt Löbau und den Schwimmmeister das Motto: „Nach der Badesaison ist vor der Badesaison.“ Nun stehen vor allem Pflege- und Instandsetzungsarbeiten auf dem Gelände des Herrmannbades an, um den Besuchern zur neuen Saison 2019 optimale Badebedingungen bieten zu können.

Das Volksbad Neugersdorf hat mit circa 28.00 bis 30.000 Badegästen einen neuen Besucherrekord erzielt. 2013 seien es um die 21.000 gewesen, so Schwimmmeisterin Nicole Lucas. Ihr macht es natürlich mehr Spaß, „wenn im Bad etwas los ist.“ Diese Saison sei aber schon mit einer Art von Stress verbunden gewesen. „Wir haben mehrere Wochen bei hochsommerlichen Temperaturen von früh bis spät gearbeitet. Da hat eine kleine Pause schon mal gut getan.“ Sie selbst hat sich je nach Situation auch mal im Becken abgekühlt. Nach Abschluss der Badesaison steht für Nicole Lucas Urlaub und Entspannung auf dem Programm.

Über 10.000 Wasserratten haben sich die Saison über hinweg in die „Fluten“ des Waldbades Bernstadt gestürzt. Bei durchwachsenen Sommern sind es ein Drittel weniger, so Oliver Ernst. „Mir hat es richtig Spaß gemacht. Denn bei wenigen Besuchern vergeht die Zeit nicht. Hochkonzentriert muss ich aber in beiden Fällen sein“, so der Fachangestellte für Bäderbetriebe.

Mit dem guten Ergebnis seien auf jeden Fall die Betriebskosten gedeckt. „Was drüber bleibt, wird sicher in das Bad investiert“, sagt er. Bis Ende September ist Oliver Ernst noch mit Aufräumarbeiten in der Einrichtung beschäftigt. Dann geht es für ihn ab in den Urlaub.

Um die 20.000 Besucher strömten in dieser Saison ins Volksbad Eibau. „Das sind bedeutend mehr als im vergangenen Jahr gewesen. Dieser Sommer hat uns vom Wetter sehr froh gestimmt“, freut sich Stefan Heinze, Fachangestellter für Bäderbetriebe, auch wenn der Dienst aufgrund der guten Resonanz teilweise sehr anstrengend gewesen sei. „Zu Stoßzeiten bin ich mit einem Kollegen zu zweit im Einsatz gewesen“, sagt er. Und er fährt fort: „Mit den Einnahmen können wir zufrieden sein, auch wenn ein Bad immer ein Zuschussgeschäft bleibt.“ Nach seinem Urlaub macht Stefan Heinze das Volksbad Eibau winterfest.

Udo Thiemann, Objektleiter des Wald- und Erlebnisbades Neusalza-Spremberg, spricht von der doppelten Besucherresonanz gegenüber dem vergangenen Jahr, ohne konkrete Zahlen zu nennen, „weil mir der Abschluss noch nicht vorliegt.“ An einigen Tagen seien jedenfalls über 1.000 Wasserratten gekommen. „Bei diesem Wetter konnte es gegenüber den vergangenen Jahren nur besser werden“, so Matthias Lehmann. Der Bürgermeister kennt kein Freibad, wo finanziell etwas ,hängen bleibt’, egal wie gut der Sommer war.“ Udo Thiemann freut sich jedenfalls, „dass uns die Temperaturen reichlich Gäste beschert haben, auch wenn es kein Vergnügen, sondern Schwerstarbeit ist, bei 40 Grad auf dem Kontrollturm zu stehen.“ Der Objektleiter erledigt jetzt noch Restarbeiten in der Nachbereitung im Bad und feiert dann Überstunden ab.

Dem Volksbad Oderwitz bescherte der schöne Sommer über 15.000 Besucher. Im vergangenen Jahr sind es circa 9.300 gewesen. Von den Einnahmen dürfte aber nicht großartig etwas übrig bleiben, da in der Einrichtung auch immer wieder Instandsetzungsmaßnahmen anfallen, so Gabriele Tannert, Sekretärin der Bürgermeisterin. Für Dietmar Förster, Fachangestellter für Bäderbetriebe, war es schon eine stressige Saison: „Wir hatten 21 Tage Hitze am Stück. Zu den Stoßzeiten hat bei uns ein Rettungsschwimmer der DLRG Zittau ausgeholfen.“ Nach Abschluss der Badesaison genießt Dietmar Förster 14 Tage Urlaub.

Das Freibad in Ebersbach verzeichnet in dieser Saison circa 18.000 Besucher – das sind circa ein Drittel mehr als in den anderen Jahren. „Es ist die beste Bilanz seit 20 Jahren“, so Kathleen Hilse, Leiterin des Sachgebietes Liegenschaften und Einrichtungsverwaltung in der Stadtverwaltung Ebersbach-Neugersdorf.

Für Thomas Mache haben sich die Monate der Vorbereitung im Herbst 2017 und im Frühjahr 2018 bei dieser hervorragenden Resonanz gelohnt. Der Schwimmmeister hat die lange anstrengende Saison über mit einem tollen Team zusammen in Schichten gearbeitet. Durch die Mehreinnahmen sei zwar das Minus geschrumpft, aber auch kein hohes Plus erreicht worden. „Nach der Saison machen wir Urlaub und tanken neue Kraft“, sagt er. Danach sind Instandsetzungsarbeiten im Freibad zu leisten.

Die finale Anzahl an Besuchern im Freibad Oppach kann erst nach Ablauf der Badsaison genau angegeben werden, da die Besucher über die Registrierkasse gezählt werden. Aufgrund der Erträge ist davon auszugehen, dass die Besucherzahl doppelt so hoch wie im vergangenen Jahr ist und damit die Spitzenbesucherzahlen von 2013 und 2015 erreichen. Abzüglich der Mehraufwendungen geht die Gemeinde Oppach von einer 30 prozentigen Verbesserung des Ergebnisses gegenüber dem Vorjahr aus. „Der Verlust reduziert sich damit, sodass wir anstatt 40.000 Euro voraussichtlich nur 28.000 Euro als Eigenanteil aufbringen müssen“, so Bürgermeisterin Sylvia Hölzel.

In der Hochsaison waren circa 300 bis 500 Gäste am Tag im Oppacher Freibad. Für den Schwimmmeister war damit Schwerstarbeit verbunden. Der Einsatz der Rettungsschwimmer sei wegen der vollumfänglichen Aufsichtspflicht dringend notwendig gewesen. Trotzdem ist es für die Verantwortlichen schön, viele Badegäste begrüßen zu können.
Nach der Badesaison stehen im Oppacher Freibad unter anderem Wartungs-, Reparatur- und Pflegemaßnahmen an.
 

Steffen Linke / 17.09.2018

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