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Frühlingsidylle auf der Baustelle im Bad

Frühlingsidylle auf der Baustelle im Bad

Mit einem tosenden Laubsauger befreut Schwimmmeister Steffen Wolf im Walkmühlenbad die Hecke vom letzten Eichenlaub des vergangenen Jahres. | Foto: kk

Pulsnitz. Die Saisonvorbereitung im Walkmühlenbad Pulsnitz hat begonnen. Doch bevor Schwimmmeister Steffen Wolf das Wasser einlassen kann, muss noch der neue Schieber fertig sein.  

Idylle pur – so präsentiert sich das Walkmühlenbad an den ersten Frühlingstagen. Die Vögel zwitschern, entfernt hämmert ein Specht und das erste zarte Grün ist an den Bäumen und Sträuchern zu sehen.

Schwimmmeister Steffen Wolf hat für die Schönheit der erwachende Natur im Moment kaum einen Blick. In wenigen Wochen – zu Pfingsten – wird im Pulsnitzer Naturbad die Badesaison eröffnet. Bis dahin muss alles bereit sein. Mit einem laut tosenden Laubsauber sammelt Steffen Wolf das letzte erst im Winter gefallen Eichenlaub von der Wiese und aus den Hecken. Währenddessen räumt der Schwimmmeistergehilfe und zweiter festangestellter Mitarbeiter im Bad die eingelagerten Pflanzen und Bänke nach draußen. Die beiden Reittiere im Sandkasten sind bereits montiert, Vogelnestschaukel und Wippe folgen in den nächsten Tagen.

Die Bänke am Rand des Beckens und auf den Liegewiesen müssen noch aufgebaut, die Außenflächen geharkt, die Tischtennisplatten vorbereitet, die Fußballnetze aufgehängt und das Gebäude hergerichtet werden. In den Duschen sind Silikonfugen zu erneuern und einige malerische Ausbesserungen wollen Steffen Wolf und sein Kollege ebenfalls noch bis zum Saisonbeginn erledigen. Den Sprungturm haben die beiden Mitarbeiter der Wasserwirtschaft Bischofswerda, die im Auftrag der Stadt Pulsnitz das Bad betreibt, bereits mit einem Hochdruckreiniger gesäubert und auch alle Edelstahl Leitern und die Startblöcke gereinigt. Das Metall blinkt in der Frühlingssonne.

Die nächsten Wochen wird Steffen Wolf außerdem nutzen, um einige Fugen in der Beckenmauer auszubessern. „Die Granitsteine für die Mauer sind nur lose verlegt und anschließend die Fugen verputzt worden“, erklärt der Schwimmmeister. Dies ist jetzt über 50 Jahre her. Doch das Wasser spült und arbeitet an der Mauer und damit nichts ins Rutschen kommt, müssen immer wieder die größeren Löcher abgedichtet werden.

Die beiden Baumaschinen am Beckenrand gehören zu einer anderen Baumaßnahme. Die Firma Tief- und Ökobau GmbH aus Goldbach erneuert noch vor Saisonbeginn einen Teil der Mauerkrone am hinteren Teil des Beckens. Außerdem wird eine neue Treppe in der Mauer eingebaut und der Schieberschacht samt Schieber neu errichtet. Wenn die Badesaison vorbei ist, wird die Stadt Pulsnitz den letzten Abschnitt der Beckenumrandung auf der Seite zu den Kleingärten erneuern.
Die bisherigen Arbeiten gehen planmäßig voran. Spätestens zum Ende dieser Woche müsse der Schieber einsatzbereit sein, erklärt Steffen Wolf. „Noch am Wochenende muss ich mit dem Anstauen beginnen“, sagt er, „damit Pfingsten tatsächlich genügend Wasser im Becken ist.“ Es dauert eben mehrer Wochen bis der Hahnefluss das Freibad mit der 11.000 Quadratmeter großen Wasserfläche gefüllt hat.

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Am neuen Schieberschacht im hinteren Teil des Natursteinbeckens führt Harald Rolle von der Firma Tief- und Ökolandbau GmbH aus Goldbach die letzten Arbeiten aus. | Foto: kk



Zumal nur ein Teil des Wassers ins Walkmühlenbad geleitet wird.
Den ganzen Sommer über wird durch diesen automatischen Zufluss immer ein Teil des Wassers im Becken ausgetauscht. Mit der Wasserqualität gab es bisher im Walkmühlenbad bis auf einen schon weit zurückliegenden Sommer keine Probleme. Kurz vor der Eröffnung und dann einmal monatlich kontrolliert das Gesundheitsamt des Landkreises Bautzen die Wassergüte.
Verändert hat sich außerdem kleinen Stück des Beckenumgangs gegenüber der vergangenen Saison im Bad nichts. Einigen Besuchern wird vielleicht das fehlende Kassenhäuschen auffallen. Es wurde im Winter in Zusammenarbeit mit dem Bauhof der Stadt Pulsnitz abgerissen. Schon seit vielen Jahren wurde es nicht mehr genutzt und verfiel immer mehr.

Im Mai beginnt für den Schwimmmeister und seinen Gehilfen ein wahrer Arbeitsmarathon. Bis zum Saisonende im September gibt es für sie keinen Urlaub. Jeden Tag werden sie von morgens bis abends im Walkmühlenbad sein. Zusätzlich zur Beaufsichtigung der Badegäste sind auch immer kleinere und größere Arbeiten im Außengelände und am Gebäude zu erledigen. Unterstützung bekommen sie in der Saison von einem Rettungsschwimmer und manchmal auch von einer Stundenkraft an der Kasse.

„Insgesamt ist es sehr abwechslungsreich“, sagt Steffen Wolf. „Man hat mit den Leuten zu tun, ist täglich an der frischen Luft und übernimmt Aufgaben eines Hausmeisters.“ Seit 35 Jahren ist er jetzt im Walkmühlenbad und möchte keine Saison missen. Zumindest in den Pausen bleibt auch mal Zeit, um den zwitschernden Vögeln Gehör zu schenken.

 

 

Katrin Kunipatz / 11.04.2016

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