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Fünfmal Hannah ist in Ludwigsdorf nicht genug

Fünfmal Hannah ist in Ludwigsdorf nicht genug

Beim SV Ludwigsdorf stimmt auch der Zusammenhalt – hier bei einem Elfmeter. Foto: Enrico Rafelt

Ludwigsdorf. Die Fußballerinnen der deutschen Nationalmannschaft sorgten bei der EM wieder für Schlagzeilen. Mit Mut, Leidenschaft und Teamgeist zeigten die Frauen den Fans was möglich ist. Auch wenn es nicht fürs Finale reichte, hat der Spirit auch den Mädchen der Region gezeigt, dass es sich lohnt für seine Ziele zu kämpfen – zur Weiterentwicklung gehören eben auch Niederlagen.

Starke Mädchen mit Mut und Teamgeist finden sich auch an der Neiße. „Außergewöhnliche Namen wie Sjoeke, Sydney oder Sarai wie im Nationalteam finden sich hier zwar wahrscheinlich nicht. Dafür bilden mit dem Namen Hannah aber gleich fünf Spielerinnen des SV Ludwigsdorf schon fast eine halbe Mannschaft“, merkt Trainer Enrico Rafelt vom SV Ludwigsdorf 48 gegenüber der Redaktion an. Der Rest der mehr als 30 Mädchen im Alter von acht bis 16 Jahren, die aktuell ihren Vorbildern aus Bundesliga und Nationalmannschaft nacheifern, trägt natürlich verschiedenste Namen. Das macht es für das Trainerteam Claudia Wagner und Enrico Rafelt nicht immer einfach und manchmal ist Marie im Eifer des Gefechts eben auch eine Hannah. Die Mädchen nehmen das mit Humor und verleihen den Trainern im Gegenzug verschiedene Spitznamen. Das bringt guten Teamgeist und spielerischen Erfolg. Zumindest haben sich die C- und D-Juniorinnen in den letzten drei Jahren zu den besten Teams in Sachsen entwickelt. Außergewöhnlich rund lief es dabei in der letzten Saison. 

Punktgleich mit dem Erstplatzierten 1. FFC Fortuna Dresden sicherten sich die C-Juniorinnen den 2. Platz in der Staffel. Lediglich sechs Tore machten zum Schluss den Unterschied. Mit zwei Siegen aus drei Spielen gegen das starke Dresdner Team hatte die junge Görlitzer Truppe eigentlich die Nase vorn. Auch die schmerzhaften und unvorhersehbaren Ausfälle von erfahrenen Stammspielerinnen zur Rückrunde konnte das Team mit Kampfgeist und Zusammenhalt ausgleichen. Leider blieben beim während der Saison stark verstärkten TuS Weinböhla aber einige Punkte liegen.

Dafür lief es bei den D-Juniorinnen nach dem Vizemeistertitel, Vizepokalsieg und Hallenlandesmeistertitel aus dem Vorjahr auch in der nun abgelaufenen Saison wieder mehr als gut. Den souverän gemeisterten Vorrundenturnieren folgte der Einzug ins Meisterschaftsturnier in Flöha. Dort trafen die Erst- und Zweitplatzierten der drei D-Juniorinnen-Staffeln aufeinander. Im ersten Spiel noch etwas zurückhaltend, zeigten die Görlitzer Spielerinnen im weiteren Verlauf ihr ganzes Können und konnten sich hochverdient mit dem Landesmeistertitel als bestes sächsisches Team auszeichnen. Auf den Plätzen folgten der Chemnitzer FC, Bischofswerdaer FV 08, SpVgg Dresden-Löbtau, Chemnitzer FC sowie das Team vom FC Erzgebirge Aue. Damit war das Double aus dem Gewinn der Landesmeisterschaft und der Hallenlandesmeisterschaft Realität geworden. Lediglich im Pokalfinale musste man sich dem Chemnitzer FC geschlagen geben. Sonst wäre sogar das Triple möglich gewesen. 

„Der größte Lohn für uns als Trainerteam besteht darin zu sehen, wie sich aus zurückhaltenden Mädels selbstbewusste Fußballerinnen entwickeln und die verschiedensten Charaktere im Team zusammenfinden“, sagt Enrico Rafelt.
Und jede Hannah sei nun mal verschieden. „Die eine Hannah ist eine tolle Verteidigerin geworden, die nächste Hannah überzeugt durch Dynamik im Antritt und im Zweikampf, die dritte Hannah ist für ihre präzise Schusstechnik gefürchtet und auch Hannah vier und fünf haben ihre persönlichen Stärken wie Kampfgeist und Reaktionsvermögen“, so Claudia Wagner.
Ständige Vergleiche mit dem Jungenfußball seien indes nicht zielführend. „Dass Mädchen Fußball spielen können, haben die Spielerinnen des SV Ludwigsdorf genauso gezeigt wie auch die Frauen der Nationalmannschaft“, ist das Trainerteam überzeugt. Das Training unter Mädchen biete den Vorteil von mehr Selbstverständnis, Anerkennung und Wahrnehmung und dabei ist Verstärkung aus dem Umland gern gesehen. ’In Ludwigsdorf werden starke Mädels für die Region gemacht!’, ist die Devise.

tsk / 21.08.2025

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