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Granitabbaumuseum Königshain wird nach Umbau neu geöffnet

Granitabbaumuseum Königshain wird nach Umbau neu geöffnet

Für die Granit-Feldbahn wurde dieser Tage sogar eine neue Feldbahnlok angeliefert. Foto: Till Scholtz-Knobloch

Königshain. Die Oberlausitz und Niederschlesien sind seit Millionen von Jahren durch eines verbunden: ihr steinreiches Erbe. Steinabbau und -verarbeitung prägten über Jahrhunderte das Landschaftsbild. Dieses Erbe wird am 1. Mai in Königshain mit der Eröffnung des neu gestalteten Museumsgeländes nach 1 1/2 Jahren Schließung zum Start in die Saison gefeiert.

Das heutige Granitabbaumuseum Königshainer Berge befindet sich auf dem Gelände der Königshainer Granitwerke C.C. von Thaden & Co. GmbH. Da, wo einst Schmiedefeuer brannten und Arbeiter ihre Mahlzeiten einnahmen. Die Hinterlassenschaften der Granitindustrie sind fast verschwunden, allein einige Mauerreste und die mit kristallklarem Wasser gefüllten Steinbrüche erinnern noch an eine Zeit, als menschliche Arbeit noch nicht am Computer stattfand. Die neue Dauerausstellung kombiniert händisches Begreifen mit digitaler Technik. Denn ein Manko hat Steinbruchtechnik in den Königshainer Bergen: sie kann nicht mehr in Betrieb genommen werden. Steinsäge, Kompressor und Fallhammer sind heute stumme Zeugen. Ihre schiere Größe und Kraft lassen die Museumsgebäude an ihre Grenzen stoßen. Dank moderner Technik kann Abhilfe geschaffen werden. Das Zauberwort heißt Augmented Reality (AR). Dank „erweiterter Realität“ lassen sich nun vier Großgeräte digital in Betrieb nehmen und machen Physikunterricht spannend. Gesprochene Erklärungen helfen dabei, dass sich die Einzelteile zu einem Ganzen zusammenfügen und Druckluftverdichter, Steinsägen und Hydraulikfallhammer wieder zu neuem Leben erwachen. Wer in die heutige Arbeit im Steinbruch eintauchen möchte, kann diese mit Hilfe von Virtual Reality fortan „live“ erleben. Eines wird dabei klar: auch in unserer heutigen, hoch technologisierten Gesellschaft unterscheidet sich die Arbeit in einem Steinbruch nur unwesentlich vom Jahr 1920. „Auch das ist Ziel des Granitabbaumuseum Königshainer Berge: Es möchte ein Denkmal für all die Arbeiter sein, die in den vergangenen Jahrhunderten in der Granitindustrie gearbeitet haben und mit ihrer Gesundheit dafür bezahlten“, betont Anja Köhler von der Museumsleitung. Ab 14.00 Uhr wird am 1. Mai alte Technik wieder lebendig und Handwerker zeigen ihr Können. Bastelangebote, Tombola und musikalische Unterhaltung runden das Programm ab.

Till Scholtz-Knobloch / 30.04.2022

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