Großröhrsdorf will mehr Abstand

Vom Umspannwerk Schmölln aus soll die neue Leitung in den Dresdener Norden führen.
Großröhrsdorf. Die Stadt Großröhrsdorf hat sich mit einem Positionspapier zur geplanten Höchstspannungsleitung zwischen dem Umspannwerk Schmölln und den Industriegebieten im Dresdener Norden an den Netzbetreiber 50 Hertz sowie an politische Entscheidungsträger gewandt. Darin fordert sie im Einvernehmen mit den Bürgerinitiativen „Krohnenberg“ und „Massenei-Wald“ eine Trassenführung, die weiter von der Wohnbebauung des Ortsteils Hauswalde entfernt ist, als von 50 Hertz geplant. „Wir möchten ausdrücklich auf den besonderen Umstand hinweisen, dass es in der gesamten Stadtgesellschaft einen von allen Bürgerinnen und Bürgern getragenen gemeinsamen Vorschlag gibt, der einerseits eine zügige Umsetzung des Projektes als möglich erscheinen lässt und andererseits die trotzdem noch erheblichen und dauerhaften Auswirkungen auf die unmittelbar Betroffenen auf das unbedingt notwendige Maß reduziert“, heißt es in dem von Bürgermeister Stefan Schneider, den Fraktionsvorsitzenden des Stadtrates sowie von Vertretern der Bürgerinitiativen unterzeichneten Schreiben. Den Unterzeichnern sei bewusst, „dass hierfür auch die Kompromissbereitschaft der Firma 50Hertz notwendig ist.“
Und weiter: „Ein Rückzug auf ausschließlich juristisch notwendige Fragestellungen, in deren Konsequenz ein Ergebnis steht, was die Betroffenen dauerhaft und unverhältnismäßig in ganz vielen Bereichen massiv beeinträchtigt, führt zu der Frage, wofür geltendes Recht denn gemacht wurde, wenn nicht für die Menschen in diesem Land.“ Es gehe ausdrücklich nicht darum, die Trasse zu verhindern, machen die Unterzeichner deutlich. Mit ihr soll die Energieversorgung der im Norden von Dresden geplanten Industrieansiedlungen, beispielsweise von TSMC und Infineon, abgesichert werden. 50Hertz will die Antragsunterlagen für das Planfeststellungsverfahren im Frühjahr 2026 bei der Landesdirektion Sachsen einreichen.