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Knirpse auf Entdeckerreise

Knirpse auf Entdeckerreise

Innerhalb einer Spendenaktion backen die Kleinen vom Kinderhaus nicht nur Soli-Brote. Spielerisch steuerten sie diverse Kontinente an, um Wissenswertes über die dortigen Grundnahrungsmittel zu erfahren. Foto: privat

Bautzen. Die Fastenzeit hat begonnen und mit ihr ein ganz besonderes Projekt. Das Katholische Kinderhaus in Bautzen lässt seine Knirpse einmal mehr die Welt entdecken. Nicht nur die einzelnen Kontinente lernen die 90 Mädchen und Jungen in dem Zuge kennen. Besonders ein Land Afrikas steht im Fokus – Madagaskar. In dem Entwicklungsstaat stieg zwar die Lebenserwartung in den zurückliegenden Jahrzehnten stetig an. Zuletzt lag sie bei durchschnittlich 64,5 Jahren. Allerdings gilt nach wie vor jedes zweite Kind als unterernährt. Und genau da wollen die Spreestädter mit einer gleichzeitig ins Leben gerufenen Hilfsaktion ansetzen. Die Kleinen backen gemeinsam mit den Absolventen der benachbarten Montessori-Grundschule fleißig sogenannte Solibrote. Diese werden bis zum Osterfest gegen eine Spende an den Mann beziehungsweise an die Frau gebracht.

„Wir tragen uns bereits seit längerer Zeit mit dem Gedanken, unsere Kinder für das Schicksal von Gleichaltrigen, denen es nicht so gut geht, und für die Armut in der Welt zu sensibilisieren“, sagte die stellvertretende Leiterin des Kinderhauses, Christine Ulitzka. „Nachdem unsere Praktikantin Adrienne Nowak hier in der Einrichtung ihre Arbeit begonnen hat, nahm sie sich dieses Themas an.“ Für das Projekt ließen sich inzwischen eigenen Angaben zufolge drei Bäckereien aus der Region begeistern, die tatkräftig mit ihrer Technik unterstützen und Selbstgebackenes gegen eine Spende beisteuern. Entsprechende Geldboxen wurden in den Backläden aufgestellt, erklärte Christine Ulitzka. Auch die Küche im Caritas-Schulzentrum stehe für Backzwecke zur Verfügung. Damit sei ein Gedanke des Bischöflichen Hilfswerks Misereor aufgegriffen worden, so die Pädagogin. Alles habe seinen Anfang bei einer Weiterbildungsveranstaltung in Dresden genommen. Pädagogin Kathrin Wenke erinnert sich: „Dort kamen wir mit Markus Hoffmeister aus dem münsterländischen Sendenhorst ins Gespräch. Er begeisterte uns für die Solibrot-Aktion.“ Der Nordrhein-Westfale selbst ist Theologe und Theaterpädagoge. Auch in diesem Jahr tourt er mit seinen Schlaginstrumenten durch die Bundesrepublik, um auf diese Weise die Mission des Hilfswerks zu unterstützen. Am 31. März wird er in Bautzen erwartet. „Alle Kinder ab fünf Jahren, die von uns betreut werden, und die Schüler der Montessori-Grundschule begeben sich dann mit ihm auf eine Trommelreise“, wirft Christine Ulitzka schon einmal einen Blick in die nahe Zukunft. „Unser Gast hat dann für jeden eine Trommel dabei.“

Wer indes eines der Solibrote gegen eine Spende erwerben möchte, für den besteht unter anderem am Dienstag, 17. März, die Gelegenheit dazu. Dann wird im Katholischen Kinderhaus Gebackenes aufgetischt. Während eines Gottesdienstes nur wenige Tage später am 29. März gibt es nochmals die Chance, sich mit einem Obolus an der Aktion zu beteiligen. Am Ende geht die eingenommene Summe an das Bischöfliche Hilfswerk. Dieses lässt an den Brennpunkten dieser Welt unter anderem Schulen aus der Erde wachsen, damit der Bildungsstandard vor Ort angehoben wird und die Menschen einen Weg aufgezeigt bekommen, wie sie einen Weg aus der Armut finden. Dafür backen Bautzens Kinder nur allzu gern.

Roland Kaiser / 09.03.2020

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