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Kolumbien, Ägypten und das Sorbenland

Kolumbien, Ägypten und das Sorbenland

Gehört zum Inventar des Folklorefestivals in Crostwitz: Die Volkstanzgruppe aus dem benachbarten Schmerlitz.

Das 12. Lausitzer Folklorefestival wartet wieder mit einem bunten Teilnehmermix auf. Es findet früher statt als in den vergangenen Jahren.

Crostwitz. Die Zahl des Tages lautet 13. So viele Stunden befinden sich die Mitglieder der „Grupo Folclórico Uninorte“ im Flugzeug, bevor sie endlich in Deutschland von Bord gehen können. Als Südamerikaner haben die Musiker aus Kolumbien den weitesten Anreiseweg aller teilnehmenden Gruppen zum 12. Internationalen Folklorefestival, das vom 22. bis 25. Juni in Bautzen, Crostwitz und Drachhausen stattfindet. Der frühe Termin ist den sächsischen Schulferien geschuldet, die in diesem Jahr bereits Ende Juni beginnen.

Bei weitem nicht so lange befindet sich die Art Appreciation Folk Dance Group aus Ägypten in der Luft – und doch kommt ihnen der Status der besonderen Exoten zu, ist ihr Land doch erstmals beim Folklorefestival in der Lausitz vertreten. Selbiges gilt auch für Griechenland, das durch die Musik- und Tanzguppe „Naoussa Paros“ repräsentiert wird. Ob die eingangs erwähnten 13 Stunden tatsächlich die längste Anreisezeit darstellen, steht allerdings noch nicht fest: Die „Krupytzkie Muzyki“ aus Weißrussland kommen mit dem Bus.

Schon diese kurze Aufzählung verrät, dass sich das Teilnehmerfeld auch bei der 12. Auflage des Internationalen Folklorefestivals bunt und vielfältig darstellt. Zu den bereits genannten kommen noch Teilnehmer aus den USA, Norwegen, Italien, Kroatien, Rumänien, Ungarn sowie aus Thüringen und Niedersachsen hinzu. Und natürlich die, die immer da sind – die Lokalmatadoren aus Höflein, Schmerlitz und der Niederlausitz.

„Auch in diesem Jahr setzen wir wieder einen Schwerpunkt auf das immaterielle Weltkulturerbe“, erklärt der Geschäftsführer des Domowina – Bund Lausitzer Sorben e.V., Marko Kowar.

Dafür steht insbesondere die italienische Formation „I Trillanti“, deren Volkstanz Tarantella den besonderen Schutz durch die Unesco genießt. „So wie sich die Sorben mit verschiedenen Bräuchen um den Eintrag in die Unesco-Liste bemühen, haben das bereits andere kulturelle Gruppen und Minderheiten vor uns erreicht“, betont Kowar.

Ansonsten ähnelt der Programmablauf dem der vorherigen Auflagen: So erfolgt am 22. Juni die Eröffnung mit einem Festumzug durch Bautzen und der Eröffnungsgala auf der dortigen Ortenburg. Letztere stellt hinsichtlich der Publikumsresonanz das „Sorgenkind“ der Veranstalter dar, die daher ihre Werbeaktivitäten darauf konzentrieren.

Die Veranstaltungen am Freitag in Drachhausen sowie am Sonnabend in Crostwitz stellen hingegen Selbstläufer dar, „bei denen es vor allem darauf ankommt, angesichts der Besuchermassen die Sicherheit zu gewährleisten.“ Als problematisch könnte sich speziell für Crostwitz die Verkehrssituation erweisen, führt doch die Umleitung für die in Panschwitz-Kuckau gesperrte Staatsstraße 100 durch den Ort.

„Wir haben für Sonnabend und Sonntag ein Fahrverbot auf der Strecke beantragt, aber noch keinen Bescheid“, so Marko Kowar. Am Samstagabend präsentieren sich die Gruppen auf sieben Crostwitzer Bauernhöfen, deren Gastgeber für die kulinarische Umrahmung sorgen. Am Sonntag klingt das Festival traditionell mit Festumzug und Abschlussgala in Crostwitz aus.

Uwe Menschner / 15.06.2017

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