Kreistag stellt Weichen für Umzug
Eines von acht Wandbildern in der Bahnhofshalle. Foto: RK
Bautzen. Nach der Grundsteinlegung, Ende August, gehen die Arbeiten am und im Bautzener Bahnhofsgebäude unvermindert weiter. Einen Eindruck davon konnten sich die zahlreichen Besucher verschaffen, die sich während des Tages des offenen Denkmals am vergangenen Wochenende vor Ort umschauten. Der Landkreis beabsichtigt, in dem Komplex künftig mehrere Ämter unterzubringen – darunter die Fahrerlaubnisbehörde und Kfz-Zulassungsstelle. Die freiwerdenden Räumlichkeiten an der Tzschirnerstraße 14 a könnte hingegen die Kreismusikschule beziehen. Mit deren möglichem Standortwechsel befasst sich am kommenden Montag der Kreistag in öffentlicher Sitzung. Für diese Maßnahme sieht der Landkreis rund fünf Millionen Euro im nächsten Doppelhaushalt vor. Momentan ist die Kreismusikschule im Berufsschulzentrum an den Schilleranlagen untergebracht. Dort aber gelten die Bedingungen für die Kinder, Jugendlichen und das Personal als nicht optimal.
Damit alles wie vorgesehen klappt, müssen im Zuge des Bauvorhabens am und im Bahnhofsgebäude einige Wandbilder in der Bahnhofshalle weichen. Der Oberlausitzer Kurier berichtete darüber in seiner Ausgabe vom 1. September 2018. An deren Stelle sollen Durchbrüche entstehen, um in die nebenan befindlichen Seitenflügel zu gelangen. Jedoch handelt es sich dabei nicht, wie es in unserer Zeitung zu lesen war, um sechs, sondern lediglich um zwei von insgesamt acht Wandmalereien, wie Bauherr Gerald Lucas noch einmal klarstellte. Die Kunstwerke wurden ihm zufolge inzwischen gescannt. Als digitale Kopie bleiben sie der Nachwelt erhalten, versicherte der Unternehmer.
Nach dem Richtfest, das voraussichtlich im Mai 2019 ansteht, und der feierlichen Einweihung nur einige Monate später wird die Kreisverwaltung schließlich in das dann sanierte und umgebaute Bahnhofsgebäude einziehen. Mehr als 230 Arbeitsplätze entstehen vor Ort.
Indes kann Gerald Lucus mit dem Werdegang durchaus zufrieden sein. „Die Verhandlungen mit dem Denkmalamt waren eine große, aber nicht die größte Herausforderung“, meinte er unter anderem in Bezug auf die Wandmalereien in der Bahnhofshalle. „Diese bestand eher darin, mit den einzelnen Genehmigungsbehörden wie dem Eisenbahnbundesamt, dem Bauamt, dem Umweltamt, und dem Landratsamt zu einer Lösung zu gelangen – und das alles vor dem Hintergrund der terminlichen Wünsche der Mieter und der Suche nach den Betreibern für einen Fahrkartenverkauf und die öffentlichen Toiletten im Bahnhofsgebäude.“