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Liebe zum Kaisertrutz geht durch den Magen

Liebe zum Kaisertrutz geht durch den Magen

V.l.n.r. in der Ausstellung im Kaisertrutz: Museumspädagogin Marie Karutz, Direktor Freiherr Jasper von Richthofen sowie Ausstellungskuratorin Ines Haaser⋌Foto: Pawel Sosnowski

Der Gang ins Museum ist nicht jedermanns Sache. Das lässt sich jetzt ändern, denn der Ernährung entgeht niemand. Der vielleicht kleinste gemeinsame Nenner bei jeder Konversation ist mit der frisch eröffneten Ausstellung „Prost Mahlzeit“ nun im Görlitzer Kaisertrutz das Essen.

Görlitz.
Viele Görlitzer Schüler können sich wohl darauf einstellen, dass im nächsten halben Jahr im Zeichen eines Museumsausfluges so manche Erörterung zu Fragen rund ums Essen ansteht. Wie und was aß man in früheren Jahrhunderten in der Oberlausitz oder woher stammen die Lebensmittel? Wobei letztere Frage gleich auch ins Hier und Jetzt führt.

Kuratorin Ines Haaser erklärt wieso: „Noch bis weit in das 19. Jahrhundert hinein wurden Lebensmittel generell regional hergestellt und saisonal gegessen. Erst mit der Eisenbahn wurden Transporte billiger. Mit der Erfindung des Einweckens und der Konservendose wurden Lebensmittel außerhalb der Ernte- oder Schlachtzeit verfügbar.“ Dass die natürlichen Gegebenheiten erstmals in der Menschheitsgeschichte nicht mehr gelten ist bereits eine wichtige Erkenntnis, über die sich viele Fragen der Ethik oder der Auswirkungen auf unsere Umwelt entwickeln lassen.

Und so sind Stammtische, Führungen, Exkursionen und Podiumsdiskussionen auch ein wichtiger Teil im didaktischen Konzept, die die Ausstellung zu etwas Kommunikativen machen. In diesem Sinne kann man das Ganze sogar von hinten denken: „Nach dem Ende der Ausstellung wollen wir das Neue Görlitzer Kochbuch herausbringen. Dafür sammeln wir Lieblingsrezepte unserer Besucher während des gesamten Ausstellungszeitraums. Ich würde mich sehr freuen, wenn möglichst viele uns ihre Rezepte verraten würden“, so Ines Haaser. Beim Pressetermin muss Direktor Freiherr Jasper von Richthofen auf die Frage zum Umfang des Buches schmunzeln. Ob das nun 50 oder 200 Seiten werden? „Mal sehen, aber 500 Seiten werden es sicher nicht.“

Bis dahin gibt es aber noch andere geistige Nahrung. Zwei kulturgeschichtliche Spaziergänge zur Braukultur und Gaststättenwesen, ins Ratsarchiv „Vom Brauen und Herrschen“ bis zur Spurensuche beim ehemaligen Städtischen Schlachthof, der erst 1990 schloss.

Till Scholtz-Knobloch / 23.09.2023

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