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Lohse und Co. wieder ganz nah

Lohse und Co. wieder ganz nah

Maske auf und Hände desinfizieren: Die 32-jährige Stefanie Rößler aus Eulowitz demonstriert, wie in Corona-Zeiten ein Besuch im Stadtmuseum vonstatten geht. Foto: RK

Bautzen. In Sachsen haben Besucher seit Wochenbeginn wieder Zugang zu Museen, Gedenkstätten und Ausstellungsräumen. Die Öffnung dieser Einrichtungen wird allerdings schrittweise vollzogen, wie das Sächsische Staatsministerium für Kultur und Tourismus am Dienstag wissen ließ. Nicht alle Häuser könnten sofort wieder Neugierige begrüßen und nicht alles wird sofort zugänglich sein. Im Vordergrund steht für die Museen der Schutz ihrer Besucher und Mitarbeiter im Hinblick auf die geltenden Hygienevorschriften, versicherte in dem Zusammenhang ein Behördensprecher. Wie das im Fall des am Bautzener Kornmarkt gelegenen Stadtmuseums gelingen soll, dazu gab Carolin Groch dem Oberlausitzer Kurier einen Einblick. Sie ist im Marketingbereich tätig. Die junge Frau freut sich wie ihre Kollegen darüber, dass die besucherlose Zeit nun ein Ende gefunden hat. In den zurückliegenden Wochen beschränkten sich die Aktivitäten des gesamten Teams unter anderem auf wissenschaftliche Recherchen, Bestandsarbeiten an den Sammlungen und Vorbereitungsmaßnahmen an zukünftigen Projekten.

Seit Dienstag nun stehen die Türen des Hauses für die Öffentlichkeit wieder offen. Jedoch gibt es Regeln. So dürfen nur maximal 30 Besucher zur gleichen Zeit durch die Ausstellungsräume schlendern und die dort gezeigten historischen Fundstücke und Kunstwerke in Augenschein nehmen. Zudem müssen sie den bekannten Mindestabstand von anderthalb Metern einhalten. Ferner wurde ein separater Ein- und Ausgang einrichtet. Und, darauf weist Carolin Groch ausdrücklich hin, die Museumsgäste haben einen Mund-Nasen-Schutz zu tragen. „Es besteht die Pflicht dazu“, sagte sie. Das bedeutet, wer die ausgestellten Exponate in den 56 thematisch geordneten Ausstellungsräumen demnächst besichtigen möchte, sollte stets vorher checken, ob er seine Maske, ein Tuch oder einen Schal eingepackt hat. Hände lassen sich zudem mit aufgestellten Desinfektionsmitteln einreiben.

Trotz der Freude über den wieder angeschobenen Besucherbetrieb bleibt doch ein Stück Wehmut. Denn viele interaktive Angebote, darunter auch der Kinderpfad, lassen sich bis auf Weiteres nicht nutzen. Selbst öffentliche Führungen oder gar die beliebten Kindergeburtstage, Vorträge und Konzerte aller Art sind vorerst tabu. Zudem bleibe das Museumscafé zunächst noch geschlossen. Doch nicht nur Carolin Groch ist zuversichtlich, dass die nächsten Lockerungen hin zu einem Normalbetrieb kommen werden. Wann das sein wird, sei momentan zeitlich aber nicht einordbar, meinte sie und versprach: „Wir werden jeden Schritt der Veränderung rechtzeitig bekanntgeben.“ 

Fest steht schon jetzt: Die coronabedingte Zwangspause hat Folgen. „Wir verzeichnen aufgrund von nicht verkauften Eintrittskarten und nicht erhobenen Nutzungsgebühren Einnahmeausfälle. Wie wir das ausgleichen, wissen wir noch nicht.“ Groß ist daher die Hoffnung, dass schon bald wieder die Touristen in Scharen nach Bautzen kommen dürfen und sie den Weg auch ins Stadtmuseum finden. Gleiches gilt für die Bautzener selbst, auf deren Treue die ganze Mannschaft baut. 

Indes wecken die jüngsten Lockerungen ebenso in Bischofswerda gewisse Erwartungen. Dort empfängt die Mannschaft der Carl-Lohse-Galerie seit Dienstag zu den regulären Öffnungszeiten wieder Besucher. Neben der Dauerausstellung ist die aktuelle Wechselschau „Jenseits von Raum und Zeit – im Diesseits von Farbe und Licht“ von Knut van der Vinzburg zu sehen. Diese wurde laut Stadtsprecher Sascha Hache bis 5. Juli 2020 verlängert und zeigt vorwiegend surrealistische und impressionistische Werke sowie Skulpturen aus Stahl, Holz oder Bronze. Die Ausstellungen anlässlich der Jubiläen 125. Geburtstag und 55. Todestag des Künstlers Carl Lohse, die ursprünglich in dieser Woche eröffnet werden sollten, seien nunmehr vom 4. September bis 25. Oktober 2020 zu sehen.

Roland Kaiser / 10.05.2020

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