Marode Stützmauer wird zur Großbaustelle
Die marode Stützmauer in der Bergstraße in Zittau wird einer umfangreichen Baumaßnahme unterzogen. Foto: Steffen Linke
Die Bergstraße in Zittau weist zahlreiche Spurrinnen, Risse, Löcher und Unebenheiten auf und entspricht in keiner Weise den aktuellen Anforderungen. Foto: Steffen Linke
Diese Großbaustelle in Zittau zieht sich über mehrere Monate hin. Die Bergstraße ist vom 4. März bis voraussichtlich Ende November 2019 zwischen Scharnhorststraße und Kummersberg für den Verkehr und für die Fußgänger voll gesperrt. Im Auftrag der Stadt Zittau wird dort durch die Firma Grötz Bauunternehmung die 225 Meter lange und bis zu zehn Meter hohe Stützmauer saniert.
Zittau. Der Bereich ist gefühlt seit ewigen Jahren mehr oder weniger abgesperrt. Die gesamte Stützmauer befindet sich in einem desolaten Zustand. Die Fugenfüllung der Vormauerung fehlt über große Bereiche. Es sind unter anderem Steinausbrüche sowie Steinverschiebungen zu verzeichnen. Die Stützmauerabdeckung ist beschädigt. Wildwuchs hat sich in den Spalten entfaltet.
Der marode Zustand ist auf die fehlende bzw. nicht funktionierende Abdichtung der Stützmauerrückwand und Oberflächenentwässerung am Stützmauerkopf zurückzuführen. Wasser von oberhalb der Stützmauer konnte jahrzehntelang einsickern und hat diese beschädigt.
Die getroffenen Sicherheitsvorkehrungen seien auf Grund herabfallender Steine angemessen und wirksam gewesen, erklärt Ralph Höhne, der amtierende Baudezernent in der Stadtverwaltung Zittau. Durch die halbseitige Sperrung der Bergstraße und die aufgebauten Leiteinrichtungen zur Absperrung konnten ernsthafte Gefahrensituationen vermieden werden, betont er.
Die Stützmauer wurde in den vergangenen Jahren in regelmäßigen Abständen kontrolliert und auf die Standsicherheit untersucht. Auf dieser Grundlage wurden laut Ralph Höhne entsprechende Erhaltungsmaßnahmen veranlasst – zum Beispiel lose Steine gesichert und Wurzelwerk entfernt.
Auf Grund der hohen Kosten für die Sanierung der Stützmauer und der angespannten Haushaltslage der vergangenen Jahre hat sich die Verjüngungskur so lange hingezogen. Ziel der Baumaßnahme ist die Trockenlegung und die Instandsetzung des Bauwerkes, um die Verkehrssicherheit wiederherzustellen – unter anderem durch den Einbau einer Drainage am Stützwandkopf sowie der Verfestigung und Abdichtung der Natursteinmauer mittels Injektionsverfahren.
Während der gesamten Bauzeit bleibt die Bergstraße gesperrt. Eine Umleitung des Verkehrs erfolgt nicht. Die Sanierung der Stützmauer kostet zusammen mit den Planungsleistungen circa 1.364.000 Euro. Die Baumaßnahme wird von der Stadt Zittau finanziert. Im Rahmen des kommunalen Straßen- und Brückenbaus fließen 90 Prozent an Fördermitteln vom Freistaat Sachsen. Die Deutsche Bahn ist an dem Vorhaben nicht beteiligt.
Die Bergstraße selbst weist zahlreiche Spurrinnen, Risse, Löcher und Unebenheiten auf und entspricht in keiner Weise den aktuellen Anforderungen, so Ralph Höhne. Des Weiteren seien die Gehwege zu schmal und in einem schlechten Zustand. Die Planungen in der Stadt Zittau laufen darauf hinaus, im Jahr 2020 die Bergstraße grundhaft auszubauen.