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Maue Saison in den Freibädern der Region

Maue Saison in den  Freibädern der Region

Die Saison im Volksbad Neugersdorf ist wie in vielen anderen Freibädern der Region eher durchwachsen gewesen. Foto: Stadtwerke Oberland GmbH/Archiv

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Kinder – wie hier im Trixi-Waldstrandbad Großschönau – sind über die Saison hinweg in der Regel hart im Nehmen. Aufgrund des wechselhaften Sommer hielt sich der Andrang in den Freibädern der Region aber in Grenzen. Foto: Philipp Herfort

Von wegen im Sommer in die Fluten stürzen. Aufgrund des unbeständigen Wetters ist der Großteil der Badesaison in den Freibädern der Region sehr durchwachsen ausgefallen.

Region. Oliver Ernst, Schwimmmeister im idyllischen Waldbad Bernstadt, spricht wettertechnisch eher von einer „mauen Saison“, ohne Besucherzahlen zu nennen: „Es war sicher etwas besser als im vergangenen Jahr. Nach zwei schönen Tagen hat es aber in der Regel wieder geplautzt. Das wirkt sich natürlich aus – wohl nicht nur bei uns, sondern in allen anderen Bädern der Region auch.“ Oliver Ernst beschäftigte sich in den vergangenen Tagen noch mit Aufräumarbeiten, bevor es für ihn in den wohlverdienten Urlaub nach Ägypten geht.

„Über den Winter bin ich ich dann beim Bauhof tätig“, sagt er. Und er fügt hinzu: „Im nächsten Jahr hoffe ich auf eine Saison wie 2015.“ Damals seien gut 12.000 Besucher ins Waldbad Bernstadt gekommen.

Das Oderwitzer Volksbad hat aufgrund des Wetters am 9. September die Pforten geschlossen. „In den letzten Tagen hat sich kaum jemand mehr blicken lassen“, sagt Schwimmmeister Dietmar Förster. Über das Jahr hinweg seien circa 9.000 Badegäste in die Einrichtung gekommen. 2016 seien es etwa 10.000 gewesen. Jetzt würden im Oderwitzer Volksbad noch einige Rückbauarbeiten – unter anderem bei der Bestuhlung und am Volleyballfeld – anstehen.

„Nächstes Jahr hoffe ich auf schönes Wetter, damit wir mal wieder die 10.000 Besuchermarke knacken“, sagt er.
Steffen Ain, Geschäftsführer der Stadtwerke Oberland GmbH, die das Volksbad Neugersdorf betreibt, sieht die Badesaison als „sehr durchwachsen“ an: „Wir liegen bei den Besucherzahlen ungefähr im Durchschnitt der vergangenen Jahre.“ Maximal zwei, drei Wochen am Stück schönes Wetter seien die Ausnahme gewesen. In den anderen Perioden habe sich Schwimmmeisterin Nicole Lucas mit Instandhaltungsmaßnahmen in der Einrichtung beschäftigen können. Das finanzielle Budget sei aber in diesem Rahmen eingeplant worden. Das Volksbad Neugersdorf ist mittlerweile winterfest gemacht worden, so Steffen Ain.

Bernd Hesse, der neue Schwimmmeister im Wald- und Erlebnisbad Neusalza-Spremberg, hat ein „stressfreies Jahr“ erlebt. „Wenn die Temperaturen mitspielen, ist bei uns richtig was los. Leider war das nur selten der Fall“, sagt er. Insgesamt seien circa 10.000 Badegäste in der Saison in die Einrichtung gekommen. Eine vergleichbare Statistik gegenüber vergangenen Jahren liegt ihm nicht vor. „Mit Wassergymnastik und Schwimmkursen für Jung und Alt versuchen wir zusätzlich Besucher anzulocken“, sagt er. Diese Angebote soll es auch 2018 geben. „Jetzt stehen bis Mitte Oktober noch ein paar Verschönerungsarbeiten – unter anderem im Steingarten – an“, fügt er hinzu.

Ein bisschen schlechter als im vergangenen Jahr ist die Badesaison im Gebirgsbad Jonsdorf gelaufen. 2016 seien 10.750 Wasserratten in die Einrichtung gekommen, 2017 nur 9.400, so Maik Tempel, Geschäftsführer der Jonsdorfer Kur und Tourismus GmbH. „Wir hatten ja nicht so viele heiße Tage“, sagt er. Der Rückgang würde schon schmerzen. Denn: „Damit sind weniger Einnahmen verbunden. Das wirkt sich auf den Haushalt der Gemeinde aus.“ Freibäder würden aber generell ein Zuschussgeschäft sein. „Wir haben nur im Supersommer 2015 keinen Verlust gemacht“, so Maik Tempel. Damals seien etwa 20.000 Besucher im Gebirgsbad Jonsdorf gewesen.

Ins Trixi-Waldstrandbad Großschönau sind in dieser Badesaison circa 10.000 Wasserratten in die Fluten gesprungen. „Die Tendenz ist leicht rückgängig gewesen“, sagt Thomas Kaufmann aus dem Bereich Marketing. „Wir haben den einzigen Zehn-Meter-Turm in der Region, natürlich gefiltertes Wasser und gleichen einem See. Wenn es Petrus nicht gut meint, können wir aber nichts machen“, betont er. Mit dem Hallenbad kann der Trixi-Ferienpark Zittauer Gebirge aber Badespaß bei Wind und Wetter anbieten. Die Betreibungskosten seien jedoch unter dem Dach etwas höher als im Trixi-Waldstrandbad, sagt er. Und er fügt hinzu: „Wir sind auch dran, die Freizeitangebote noch zu erweitern.“ Im nächsten Jahr steigt am 16. und 17. Juni im Trixi-Ferienpark Zittauer Gebirge eine große Fete – unter anderem aus Anlass 80 Jahre Waldstrandbad Großschönau und der Einweihung des neuen Empfangsgebäudes.

Die Besucherzahlen für die abgelaufene Saison im Oppacher Freibad liegen laut Sylvia Hölzel noch nicht endgültig vor. Die Witterung sei aber nicht so positiv gewesen, weil es keine lang anhaltenden Sonnentage gegeben habe. In den kommenden Tagen rechnet die Bürgermeisterin der Gemeinde Oppach mit einer konkreten Statistik. Es sei geplant, in der nächsten Gemeinderatssitzung am Donnerstag, 19. Oktober, eine kleine Auswertung vorzunehmen.

Sie selbst war zwar zu dienstlichen Absprachen im Oppacher Freibad, hatte aber keine Zeit, sich in den Fluten zu vergnügen. „Das ist aber nicht so schlimm, solange die Bürger das Angebot annehmen“, sagt sie.

Ins Ostritzer Mewa-Bad sind dank eines beachtlichen Schlussspurts am Ende der Saison etwa 3.200 Besucher gekommen. „Wir hatten in der Vergangenheit schon mal mehr und mal weniger Gäste. Bei den Temperaturen und dem wechselhaften Wetter können wir aber ganz zufrieden sein“, sagt Marion Prange. Im Supersommer 2015 seien es etwas 5.200 Besucher gewesen. Die Bürgermeisterin der Stadt Ostritz hat sich immer wieder mal in der Einrichtung erkundigt, was es für Probleme gibt. „Selbst gebadet habe ich dort aber nicht“, sagt sie. Ihre Kinder seien nicht mehr zu Hause und Enkel noch keine da.

„Das Wetter war in dieser Saison nicht gerade optimal für die Freibäder“, sagt Kerstin Höhne, Hauptamtsleiterin in der Gemeinde Kottmar. Trotzdem seien im Volksbad Eibau in etwa genauso viele Besucher wie im vergangenen Jahr gewesen. Eine konkrete Zahl möchte sie aufgrund der unterschiedlichen tariflichen Angebote –     unter anderem Saison-, Zehner-, Fünfer- und Familienkarten – nicht nennen. Im September sei das Eibauer Volksbad bei widrigen Bedingungen zeitweise geschlossen worden. Die dortigen Mitarbeiter hätten deshalb Stunden abgefeiert.

Im Freizeit- und Erlebnisbad Obercunnersdorf ist der Besucherandrang aufgrund des Warmwasserbeckens generell größer als im Eibauer Volksbad. „Wir haben dort aber weniger Einnahmen als im vergangenen Jahr. Das ist schon sehr bedauerlich“, sagt Kerstin Höhne. Die Mitarbeiter vor Ort würden nun noch Werterhaltungsmaßnahmen in der großen Anlage durchführen.

Steffen Linke / 03.10.2017

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