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Nachwuchs allenthalben bei gefiederten Freunden

Nachwuchs allenthalben bei gefiederten Freunden

Auszubildende Antonia Kolar nach Beringung und Gesundheitscheck der jungen Schneeeule. Foto: Tierpark

Görlitz. Entweder sie durften nicht oder sie konnten nicht. Mal war Sie zu alt oder Er zu jung oder andersherum, auf jeden Fall funktionierte es in den vergangenen Jahren mit der Schneeeulennachzucht im Görlitzer Tierpark nicht.

In diesem Jahr waren die Voraussetzungen deutlich besser und so schlüpfte nach einer etwa vierwöchigen Brutzeit ein Küken, das von beiden Eltern vorbildlich versorgt wird. Innerhalb der ersten sechs Lebenswochen ist aus dem grauen Küken-Knäuel mit seinem markant durchdringenden Blick der bernsteinfarbenen Augen schnell eine stattliche Jungeule geworden.

„Wer aber nun einen schneeweißen Jungvogel in der Voliere erwartet, der wird enttäuscht sein, denn junge und erwachsene weibliche Schneeeulen tragen ein weiß-schwarz gebändertes Federkleid, das sie besser vor potenziellen Feinden schützt. Nur erwachsene Männchen bilden das namensgebende reinweiße Gefieder aus“, erklärt Tierpark-Kuratorin Catrin Hammer. Die Zahl freilebender Schneeeulen sinkt mit dem Auftauen der Permafrostböden ihrer Verbreitungsgebiete kontinuierlich.

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Der Jungbeo im Alter von acht Tagen. Foto: Catrin Hammer

Ebenso hat das erst 2020 im Tierpark eingezogene, hochbedrohte Mittelbeo-Paar „Bea“ und „Beato“ Nachwuchs bekommen – und dies erstmals, womit auch hier dem Artenschutz geholfen ist. Catrin Hammer erläutert: „Diese monogam lebende Vogelart ist sehr wählerisch, wenn es darum geht, einen geeigneten Lebenspartner zu finden. Beos ziehen nur als kompatible Brutpaare Nachwuchs groß. Aus dem Grund wurde im Vogelpark Marlow ein Dating-Center ins Leben gerufen, wo unverpaarte, junge Single-Beos die Chance bekommen, ihrer großen Liebe zu begegnen.“

Ihr erstaunliches Talent, Geräusche und Stimmen zu imitieren, wird ihnen in ihren Herkunftsgebieten oft jedoch zum Verhängnis. Beos gelten weltweit und besonders im asiatischen Raum als beliebte und vielgehandelte Vogelart, was ihnen oft ein einsames Leben in meist zu kleinen Käfigen beschert. In manchen Ländern gilt der Beo zudem als Delikatesse, was die Bestände zusätzlich dezimiert. Dieses Schicksal wird dem Görlitzer Nachwuchsvogel erspart bleiben. Der wird, wie schon seine Eltern, zunächst nach Marlow in das Beo-Dating-Center ziehen, um dort in der großen Gemeinschaftsvoliere einen geeigneten Partner kennenzulernen. Als harmonisierendes Paar werden die beiden anschließend in einen am Zuchtprogramm teilnehmenden Zoo umziehen und dort hoffentlich eigenen Nachwuchs großziehen.

Zoo/tsk / 24.09.2022

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