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Neue Bremsschwellen 
entschleunigen die Seidau

Neue Bremsschwellen 
entschleunigen die Seidau

Die schwierige Parksituation in den engen Anliegerstraßen der Seidau verleitet manch einen zu fragwürdigen Manövern. Foto: privat

Bautzen. Hand aufs Herz: Wann sind Sie zuletzt mit Ihrem Wagen durch die Seidau gefahren, und haben Sie sich dort auch an Tempo 30 gehalten? In der Vergangenheit beklagten Anwohner immer wieder, dass in den engen Anliegerstraßen des ältesten Stadtviertels von Bautzen Autofahrer mitunter zu sehr aufs Gaspedal treten – darunter viele, die dort mit ihrem Pkw aufgrund eines Durchfahrtverbots eigentlich gar nicht verkehren dürfen. Vor diesem Hintergrund initiierte bereits im vergangenen Jahr Katrin Kluge vom Bürgerbündnis Bautzen eine Unterschriftensammlung. Die Bürgervertreterin wollte auf diese Weise erreichen, dass sich die Kommune weiter ernsthaft mit der Situation befasst. Wie es inzwischen seitens der Stadtverwaltung heißt, hat sich diese der Sache auch angenommen und, wie von Oberbürgermeister Alexander Ahrens in Aussicht gestellt, eine Verkehrszählung durchgeführt. Demnach rollen täglich weniger als 2.000 Fahrzeuge durch die Seidau. Zwischen 22.00 und 6.00 Uhr seien es gar nur um die 100. Die Untersuchungen ergaben aber noch ein ganz anderes Ergebnis. Die Nichteinhaltung der zulässigen Höchstgeschwindigkeit in der Seidau ist im Vergleich zu anderen Straßen nicht stärker ausgeprägt, sagte Rathaussprecher André Wucht auf Anfrage. „Unsere statistischen Messungen zeigen hier kein außergewöhnlich hohes Geschwindigkeitsniveau.“ Eher das Gegenteil sei der Fall. Deshalb kommt der Stadtmitarbeiter zu dem Schluss: „Wir sehen derzeit keine Erfordernis für eine Befassung mit dem Thema Verkehr in diesem Teil von Bautzen.“

Dennoch entschloss sich die Verwaltung dazu, weitere Bremsschwellen entlang der Welkaer und Salzenforster Straße montieren zu lassen, um an diesen Stellen zu verhindern, dass Autofahrer zu stark auf die Tube drücken. Das Hoch- und Tiefbauamt hat den Auftrag bereits erteilt. „Wann die Installation genau vorgenommen wird, ist abhängig von der Materialverfügbarkeit und den Kapazitäten des ausführenden Unternehmens“, fügte André Wucht hinzu. Auch zusätzliche Poller sind vorgesehen – damit Fahrzeuge auf den beengten Verkehrswegen nicht auf Gehsteige ausweichen können und somit womöglich Fußgänger gefährden. Bereits im Vorjahr waren derartige Maßnahmen anderenorts in der Seidau umgesetzt worden.

Und noch ein Problem gibt es vor Ort: die angespannte Parksituation.
Hier steuert die Kommune nicht etwa mit neuen Stellflächen entgegen. Vielmehr kündigte die Verwaltung an, weiterhin Ausschau nach möglichen Parksündern halten zu wollen. Und auch die Polizei wird dem Rathaussprecher zufolge fortan ein wachsames Auge auf den Stadtteil mit seinen engen Straßen haben. „Soweit wir informiert sind, führt sie nach wie vor im Rahmen ihrer Möglichkeiten Kontrollen hinsichtlich des Fahrens von Nichtanliegern durch.“

Die Verkehrssituation in der Seidau wird auch am 16. September ab 11.00 Uhr beim diesjährigen Bürgerdialog „Politik am Hof“ Thema sein.

Mitinitiatorin Maria Löcken-Hierl: „Die Anwohner sind zufrieden und dankbar für die Bremsschwellen. Diese haben mit dazu beigetragen, dass der Verkehr entschleunigt werden konnte.“                                                

Roland Kaiser / 01.09.2018

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Kommentare zum Artikel "Neue Bremsschwellen 
entschleunigen die Seidau"

Die in Kommentaren geäußerten Meinungen stimmen nicht unbedingt mit der Haltung der Redaktion überein.

  1. Branntweingäßchen schrieb am

    Als Anwohner finde ich diese schwarz-gelben "Huckel" sinnlos und eine Schädigung für mein KFZ! Der Auslöser war die Baustelle am Schliebenkreisel, welche nun fertig ist und die Situation in der Seidau ist wieder wie vorher. Natürlich sollte in Hinblick auf die Kinder Tempo 30 eingehalten werden. Alle, die hier wohnen, wissen das genauso, wie man sich zu verhalten hat, wenn sich zwei Autos begegnen. Wieso stellt man nicht am Ein- und Ausgang der Seidau einen versenkbaren Poller mit Nr.schilderkennung auf? In der Leipziger Innenstadt wird dieses System seit Jahren praktiziert. Aber nein, in BZ sei das zu teuer. Und wer bezahlt mir meine Stoßdämpfer, Koppelstangen und Silentelemente der Radaufhängung alle paar Jahre?

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