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Niesky setzt Zeichen bei Trauerarbeit für Sowjetsoldaten

Niesky setzt Zeichen bei Trauerarbeit für Sowjetsoldaten

Niesky. Ganz gegen den Trend der Zeit wird in Niesky russischen Kriegssoldaten und Soldaten anderer Nationen der UdSSR, die beim Vorrücken der Roten Arme in Deutschland 1945 ihr Leben in der Region verloren, würdig gedacht. Eine Projekt vom Verein zur Klärung von Schicksalen Vermisster und Gefallener (VKSVG) um René Gottschling (hinten rechts), die das Sowjetische Ehrenmal in Niesky über Jahre bereits pflegen, arbeit mit der Stadt Niesky und dem Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge am Gedenken weiterer Schicksale. Ein Fördermittelantrag ermöglichte jetzt die Erweiterung der Anlage um Grabplatten für über 800 im Gebiet des Altkreises gefallene Soldaten, die seitens der russischen Botschaft namentlich nach Öffnung von Sowjetarchiven bestätigt werden konnten. „Die Anlage nannte bislang nur 285 Opfer, nun galt es – ohne den Charakter der Gedenkstätte zu ändern – mit zusätzlichen Tafeln die Erweiterung des Gedenkens zu ermöglichen“, betont Gottschling, der von einer sehr guten Zusammenarbeit mit dem Baubetriebshof der Stadt spricht. Das Foto zeigt die Zubettung von fünf gefallenen Sowjetsoldaten, die nach alten Aufzeichnungen im Umkreis Nieskys geborgen wurden, durch den hauptamtlichen Umbetter des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge Joachim Kozlowski. In diesem Umfang kommen etwa jährlich neue Gebeine zu den bislang 1096 Bestatteten hinzu, von denen viele lange Zeit namenlos waren. Kozlowski ist der einzige fest angestellte Umbetter vom Volksbund für Deutschland. Die Nieskyer Ehrenamtlichen konnten sich als Umbettungsgehilfen betätigen. Eine Sondierung der Kriegsgräberstätte fand am Montag im Auftrag der Landesdirektion Chemnitz statt, damit vor Beginn der Planung zur Anlagenerweiterung feststeht, wo sich die Gebeine der sowjetischen Soldaten befinden und auch nichts „überbaut“ wird. 

Till Scholtz-Knobloch / 24.05.2023

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