Problemwolf: Abschuss einzige Möglichkeit!

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Rietschen. Die im Behördendeutsch formulierte "Entnahme aus der Natur" für die Beseitigung des im Raum Rietschen/Rothenburg streunenden Problemwolfes betrifft ausschließlich den Abschuss des Tieres. Das bestätigten auf Nachfrage des "Niederschlesischer Kurier" sowohl Jana Endel vom Kontaktbüro "Wölfe in Sachsen" als auch Frank Meyer, Pressesprecher des Sächsischen Ministeriums für Umwelt und Landwirtschaft. Ein anderes Vorgehen sei hier nicht möglich. Den Wolf, der sich in den vergangenen Monaten immer wieder in Siedlungsgebieten gezeigt und dort nach Futter gesucht hatte, einzufangen und anderswo wieder in die Natur zu entlassen, verbiete sich von selbst.
Meyer: "Auch wenn wir das Problem damit für den Raum Rietschen - Rothenburg lösen würden, wäre es noch immer da. Wir würden es nur verlagern, denn der Wolf würde ja seine Verhaltensweise damit nicht schlagartig ändern sondern an anderer Stelle auch wieder die Nähe des Menschen suchen." Bei einem ähnlichen Fall in Niedersachsen hätten die Behörden in gleicher Weise nur mit dem Abschuss reagieren können.
Nach Informationen von Jana Endel hält der seit 2009 existierende Managementplan für den Wolf in Sachsen noch die Möglichkeit des Fangens und der Besenderung mit gleichzeitiger Vergrämung bereit. Dieses Mittel kann nach Aussagen von Frank Meyer jedoch im vorliegenden Fall nicht angewendet werden, da der Rietschener Problemwolf durch das Füttern im Welpenstadium einfach zu sehr an den Menschen gewöhnt sei.
Wie der Wolf zur Strecke gebracht wird, soll in den nächsten Wochen entschieden werden.