Robuste Sachsenhühner helfen bei der Arbeit für die Empathie
Foto: Susann Müller mit einem sechs Wochen alten Sachsenhuhn vor dem eigens zur Aufzucht von Mitarbeitern der Naturschutzstation gebauten Hühnerstall. Foto: Bernhard Donke
Förstgen/Gebelzig. In der Naturschutzstation Östliche Oberlausitz in Förstgen kann man es nun auch lustig gackern hören: Seit sechs Wochen gehören die sieben Sachsenhuhn-Küken zur tierischen Belegschaft und üben schon fleißig das Scharren und Flattern. Beaufsichtigt und gepflegt werden sie von der Stationsmitarbeiterin Susann Müller. Die Eier zum Ausbrüten der Küken bekam sie von Sachsenhuhn-Freund Karlheinz Döring aus Oderwitz.
Annett Hertweck, die Leiterin der Naturschutzstation, hat sich bewusst für die vom Aussterben bedrohten Sachsenhühner entschieden. Die durch ihre Robustheit ideal an die Bedingungen im Erzgebirge angepassten Tiere wurden Ende des 19. Jahrhundert gezüchtet, in den letzten Jahrzehnten aber von leistungsstärkeren Rassen verdrängt. Für den Erhalt alter, bedrohter Haustierrassen setzt sich die Naturschutzstation bereits durch die Nutzung der Moorschnucken und Burenziegen für die Biotoppflege ein. Die Aufgaben der Sachsenhühner werden vor allem in der Umweltbildung liegen, denn sie können Kindern vielseitig vermitteln, wie die Natur, aber auch die Nutztierhaltung, funktioniert. Auch Fähigkeiten in der Kommunikation und Empathie und das Verständnis für die Ziele einer nachhaltigen Lebensweise können mit Hilfe von Haustieren vermittelt werden. Nach der erfolgreichen Aufzucht der ersten Junghühner werden möglicherweise weitere für die Haltung auf dem Lernbauernhof in Gebelzig ausgebrütet.
