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Saniertes Glockenspiel wird nun eingeweiht

Saniertes Glockenspiel wird nun eingeweiht

Türmer Felix Weickelt (links) und Ratsuhrmachermeister Guido Hannig sind stolz darauf, das sanierte Glockenspiel an der Zittauer Blumenuhr in Betrieb nehmen zu können. Foto: Steffen Linke

Es ist endlich geschafft. Ratsuhrmachermeister Guido Hannig und der Türmer der Johanniskirche, Felix Weickelt, laden aus Anlass der Einweihung des sanierten Glockenspiels der Zittauer Blumenuhr am Samstag, 3. Juni, zu einem Bürgerfest an der Fleischerbastei ein.

Zittau. Zum Festakt um 15.00 Uhr erklingt sozusagen als erste Kostprobe Musik für Blechbläserensemble und das Glockenspiel unter der Leitung von Professor Günter Schwarze. Der Sachverständige für Glockenspiele arrangiert und komponiert die Melodien für Zittaus Wahrzeichen. Oberbürgermeister Thomas Zenker nimmt anschließend das Glockenspiel symbolisch in Betrieb. „Dann wollen wir es dem Publikum mit Musik näher vorstellen“, sagt Guido Hannig. Die Besucher können im Rahmenprogramm unter anderem das alte und neue Blumenuhrwerk besichtigen. Die Zittauer Blumenuhr präsentiert sich dazu mit ihrer schmucken Sommerbepflanzung.

„Es ist das Ende einer Aktion, die mit viel Geduld verbunden war“, sagt Felix Weickelt. Zuvor hatten die beiden schon mit einer Spendenaktion dafür gesorgt, dass die Uhr am Johanneum wieder beleuchtet werden kann. Damals waren in einem relativ kurzen Zeitraum 15.000 Euro dafür gespendet worden. „Deshalb sind wir auch beim Glockenspiel sehr optimistisch gewesen“, sagt der Türmer.

Der Termin für dessen Einweihung musste aber mehrmals verschoben werden, weil die dafür benötigten 40.000 Euro noch nicht zusammengekommen waren. „Wir haben niemals daran gedacht, zu resignieren. Wir haben fest daran geglaubt, dass wir es schaffen“, betont Felix Weickelt. Jeder Eingang auf den Spendenkonten der Stadt Zittau bei der Sparkasse Oberlausitz-Niederschlesien und der Volksbank Löbau-Zittau eG. sei wichtig gewesen. Für die beiden ist dabei nicht nur das Ergebnis, sondern auch der Weg zum Erfolg wichtig. Denn: „Es zeugt von großem bürgerschaftlichen Engagement, dass sich die Zittauer und die Freunde des Glockenspiel aus nah und fern stolz auf die Schulter klopfen können. Darüber sind wir sehr glücklich.“ Und er fügt hinzu: „Wir nehmen jetzt den 110. Geburtstag der Blumenuhr zum Anlass für die Einweihung.“

Früher waren die Melodien des Glockenspiels häufig ausgefallen.

„Es war klar, dass hier etwas gemacht werden muss“, sagt Guido Hannig. Ein Spezialfirma aus Leipzig hat unter anderem die gesamte Mechanik und Elektronik am Glockenspiel auf den neuesten Stand gebracht. Die 21 Meißner Porzellanglocken seien überholt worden, erläutert der Ratsuhrmachermeister. Die beiden Initiatoren der Aktion bedanken sich ganz herzlich bei den Handwerksfirmen und der Stadtverwaltung Zittau für die Unterstützung.

Die Einwohner und ihre Gäste können sich nun auf das Oberlausitzlied und auf Zittauer Lieder des Lehrers, Organisten und Komponisten Carl Gottlieb Hering (Oktober 1766 bis 4. Januar 1853) freuen. Wie zum Beispiel „Morgen, Kinder, wird’s was geben“ oder „Hopp, hopp, hopp, Pferdchen, lauf Galopp“. Die Melodien sollen von morgens bis abends gespielt werden. „Über die genauen Zeiträume müssen wir uns noch abstimmen“, sagt Guido Hannig. Auf jeden Fall sollen die Stadtführer auf ihren touristischen Touren durch Zittau den neuen Klang des Glockenspiels mit einbeziehen.

Ein Spaziergang durch die Innenstadt empfiehlt sich bereits am Samstag, 3. Juni. Denn um 18.00 Uhr läuten alle in Zittau funktionierenden Glocken – 15 an der Zahl – das Pfingstfest ein. Das soll laut Felix Weickelt keine einmalige Aktion sein: „In Zusammenarbeit mit der Stadt und den jeweiligen Trägern bauen wir gerade die Programme der Schlagwerke an den Hauptuhren um, um diese zeitlich besser abzustimmen.“ Alles, was klingt, soll in der Perspektive zusammen eine klingende Stadt ergeben. „Vieles ist in diesem Zusammenhang schon gemacht worden. In manchen Fällen fehlt nur noch das i-Tüpfelchen“, so der Türmer.

Steffen Linke / 03.06.2017

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