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Cunewalde: Scheunenoase bleibt in guten Händen

Cunewalde: Scheunenoase bleibt in guten Händen

Christiane Thomas und ihr Mann Olaf wollen in der Scheunenoase auch eigene Akzente setzen – so mit dem Ohrwurm-Singen am 26. April.

Nach dem Abschied der Gründer und bisherigen Betreiber gab es Sorgen um die Zukunft des beliebten Treffpunkts. Diese waren jedoch unnötig.

Cunewalde. Die Scheunenoase gehört zu Cunewalde wie die größte Dorfkirche Deutschlands oder der Polenz-Park. Von letzterem aus sind es nur ein paar Schritte zu dem weitläufigen Anwesen, zu dem viele Cunewalder oder Gäste des Ortes in den letzten Jahren immer wieder ihre Schritte lenkten. Sei es, um am monatlichen Frauenfrühstück teilzunehmen, bei „Kräuteromi“ Erika Hebold gesunde und frische Zutaten für die heimische Küche zu entdecken oder um in der integrierten Ferienwohnung das müde Haupt zur Ruhe zu betten.

„Das alles wird auch künftig möglich sein – und noch vieles mehr“, versichert Christiane Thomas. Gemeinsam mit ihrem Mann Olaf betreibt sie seit Oktober 2023 die Scheunenoase und ist auch in das Umgebinde-Wohnhaus auf dem Grundstück eingezogen. „Wir fühlen uns seit vielen Jahren mit der Oberlausitz stark verbunden und nachdem unsere Kinder flügge geworden sind, haben wir den Schritt gewagt und sind in diese schöne Gegend gezogen“, erklärt sie. Christiane Thomas, die ursprünglich aus Großdubrau stammt, und ihr Mann Olaf lebten zuvor in Dresden und besitzen ein Wochenendgrundstück in Sohland/Spree. „Wir wohnten zwar am Rande von Dresden, wollten aber trotzdem raus aus der Stadt, ins Grüne, mit einem schönen Garten ringsherum“, berichtet die „Neu-Cunewaldsche.“ Und: es sollte ein altes Haus sein, eins mit Geschichte und vielen Geschichten, die es zu erzählen weiß. In vielen Dörfern sahen sie sich um und wurden durch ein Zeitungsinserat auf die Scheunenoase aufmerksam: „Bei meinem Mann war es Liebe auf den ersten Blick. Bei mir hat es etwas länger gedauert.“ Schließlich birgt das Leben in einem so geschichtsträchtigen Haus auch Umstände, die gewöhnungsbedürftig sind: „Man muss den Kopf einziehen, wenn man durch die Türen geht, und zum Heizen nicht nur an einem Ventil drehen, sondern den Ofen anfeuern.“ 

Doch ein Probewohn-Wochenende im Frühjahr 2023 räumte auch bei Christiane Thomas die letzten Zweifel aus, und so stand es fest: Hier wollen wir bleiben. 
Mit der Vorbesitzerin stimmte die Chemie. „Das hat viel mit gegenseitigem Vertrauen zu tun. Unser tiefer christlicher Glaube, den wir teilen, trug wesentlich dazu bei.“ Immerhin stellt das Umgebindehaus auf dem Scheunen-Grundstück für die Vorbesitzerin das Elternhaus dar, das man in guten Händen wissen möchte. Erika Hebold hatte die große, im 18. Jahrhundert errichtete Scheune zusammen mit ihrem Mann Klaus ausgebaut und 2010 als Veranstaltungsraum und Unterkunft eröffnet.
Mittlerweile sind nun Christiane und Olaf Thomas hier heimisch geworden, und sie haben auch schon recht genaue Vorstellungen, wie es weiter gehen soll. 
„Im Untergeschoss wird nach dem erforderlichen Umbau meine Mutter einziehen“, erklärt die neue Besitzerin. Das Ehepaar selbst will das derzeit leer stehende Obergeschoss beziehen. Auf dem geräumigen Dachboden der Scheune wollen die beiden wieder eine rustikale Gruppenunterkunft einrichten, so wie es sie schon einmal gab – „allerdings nicht mehr wie früher mit Stroh, sondern als Matratzenlager.“ Optimal für Wandergruppen oder für Pedalritter auf dem unmittelbar vorbeiführenden Radweg auf der früheren Bahntrasse nach Löbau, aber auch für Gäste von Familienfeiern, oder, oder, oder …

„Ein Wunsch unserer Vorbesitzerin, den wir gern erfüllen, besteht darin, dass die Scheune weiterhin vielfältig für die Öffentlichkeit genutzt wird“, so Christiane Thomas. „Denn natürlich haben auch wir Interesse daran, sie zu beleben.“ Der Anfang wurde bereits mit der Teilnahme am Lebendigen Adventskalender und mit dem „Winterglühen“ für die Nachbarschaft gemacht, wobei letzteres „aufgrund des Wetters eher ein Frühlingsglühen war“, wie Christiane Thomas lachend berichtet. „Doch es wurde sehr gut angenommen. 

Die Nachbarn freuten sich, die neuen Bewohner des Scheunengrundstücks kennen zu lernen, aber auch, sich untereinander wieder einmal zu treffen.“ Die von Erika Hebold begründete Tradition des Frauenfrühstücks findet am 8. Mai seine nächste Auflage, und auch die Führungen der „Kräuteromi“ wird es weiterhin geben. Doch natürlich wollen die neuen Betreiber auch eigene Akzente setzen, und so laden Christiane und Olaf Thomas am 26. April, 19 Uhr, erstmals zum gemeinsamen „Ohrwurm-Singen“ ein. „Jeder, der Freude daran hat, kann gerne kommen, um völlig zwanglos miteinander zu singen“, macht die Gastgeberin neugierig. 

Die Texte der Kulthits aus Rock & Pop, Schlager und Country bis hin zur Filmmusik werden an die Wand gebeamt – fast wie beim Karaoke. Doch auch Verkehrsteilnehmerschulungen und Pflanzenbörsen soll es in der Scheunenoase weiterhin geben. Christiane und Olaf Thomas setzen ihren eigenen Ideen keine Grenzen und nehmen auch gern Anregungen auf. Denn schließlich gehört die Scheunenoase zu Cunewalde wie die größte Dorfkirche Deutschlands … 

Uwe Menschner / 20.04.2024

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