Schüler führen Blinde zu den Kamelien

Im Rahmen eines neuen Projektes führen Schüler blinde und sehbehinderte Besucher durch die Kamelienausstellung. Foto: Verein
Königsbrück. Die Wahrnehmung von Blumen durch Blinde Menschen ist allgemein nur schwierig möglich. Der Heimatverein Königsbrück hat nunmehr eine neue Idee entwickelt, wie über mehrere Sinneswahrnehmungen auch dieser Personengruppe eine Teilhabe ermöglicht werden kann – speziell im Kamelienhaus Königsbrück. Blinden und Sehbehinderten werden zunächst die historischen Hintergründe und die Entstehung des Kamelienhauses Königsbrück erläutert – eine Wahrnehmung über das Gehör.
Anschließend führen Schüler der Grund- und der Oberschule Königsbrück die Blinden an die großen Kamelien der Seidelschen Sammlung heran. Sie beschreiben die jeweilige Pflanze und legen die Hände der Blinden auf die großen Blüten zum Ertasten. Die beiden Kameliendamen Jenny und Marie der Oberschule empfangen dann die Blinden an den ältesten, fast sechs Meter hohen Kamelien – letztere gehören zu den ältesten Kamelien Deutschlands bzw. Nordeuropas). Dort findet man auch Beschreibungen in Blindenschrift. Anschließend wird an die neuen Duftkamelien herangeführt und die Blinden können den betörenden Duft der Kamelien wahrnehmen – über den Geruchsinn. Der Heimatverein möchte mit diesen Aktionen ein Zeichen setzen, wie man durch Entwicklung von Ideen behinderten Menschen eine Teilhabe am gesellschaftlichen Leben und gleichzeitig eine Begegnung mit Kindern und Jugendlichen ermöglichen kann. Es soll somit zur Nachahmung angeregt werden.