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Schule der Fantasie aber auch Schule der Belehrung

Schule der Fantasie aber auch Schule der Belehrung

Generalmusikdirektorin und Chefdirigentin Ewa Strusinska wirbt mit deutsch-österreichischer Symphonik für die neue Spielsaison am Theater. Foto: Klaudia Kandzia

Görlitz. Das Gerhart-Hautmann-Theater Görlitz-Zittau hat das Proramm für die neue Spielzeit 2019/20 vorgestellt.

Generalintendant Klaus Arauner kündigte an, die kommende Spielsaison bereite das Musiktheater Anlass zur Auseinandersetzung mit existenzialistischen Fragen. So handelt beispielsweise die Oper „Dinorah“ von Giacomo Meyerbeer von der Wahl zwischen emotionalem und materiellem Glück, in Giacomo Puccinis „Tosca“ geht es um den Kampf zwischen Opportunismus und Wahrhaftigkeit, der „Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny“ (Bertold Brecht und Kurt Weil) handelt vom Werteverlust einer Spaßgesellschaft.
Auch Dorotty Szalma, Schauspielintendantin, kündigte eine politische Spielsaison an. Nach der Europa- und Kommunalwahl oder der Abstimmung über die Bewerbung Zittaus um den Titel der Europäischen Kulturhauptstadt 2025, wählte Szalma als Motto „Entscheidung“. „Neben unseren eigenen Entscheidungen müssen wir auch die unserer Mitmenschen berücksichtigen“, so die Schauspielintendantin und rief auf zur Abwägung des Für und Widers eigener Entscheidungen. Gelegenheit dazu könnte, so Szalma, zum Beispiel das Stück „Anarchistin“ von David Mamet geben.

Die Terroristin Cathy, die wegen Polizistenmords einsitzt und nach 35 Jahren Haft Straferlass beantragt, steht gegenüber der Justizbeamtin Ann, die prüfen soll, ob Cathy noch gefährlich sein könnte. Die Frauen liefern sich einen erbitterten verbalen Kampf um Schuld, Reue und Sühne.

Im Musical „Heiße Ecke“ treffen sich in einer Würstchenbude auf der Reeperbahn Studenten, Hehler, Dirnen und Touristen. Zwischen Pommes, Bier und Currywurst treffen Wünsche, Sehnsüchte und Träume aufeinander. Politisch wohl eher belehrend – kommt nach dem Roman von Martin Schäuble – dann „Endland“ daher, eine Utopie, in der die „Nationale Alternative“ die Macht übernommen hat. In diesem neuen Deutschland, in dem Flüchtlinge nur noch „Invasoren“ genannt werden, muss einer der Protagonisten eine Entscheidung treffen, die sein Leben und das seiner Freunde verändern könnte.

Nachdem im vergangenen Jahr slawische und britische Akzente im Vordergrund standen, entschied sich Generalmusikdirektorin und Chefdirigentin der Neuen Lausitzer Philharmonie, Ewa Strusinska in der neuen Saison für deutsch-österreichische Symphonik. „Wir beginnen gleich mit dem Gipfel, ja sogar vielleicht mit der Krönung: mit Mahlers letzter vollendeter Symhonie, seiner Neunten.“, so die aus Stalowa Wola im nördlichen Karpatenvorland stammende und zuletzt zwischen Großbritannien und Görlitz pendelnde Dirigentin. Mit Haydn, Schubert und Schumann geht es weiter, auch Mozart darf nicht fehlen, dazu kommt Brahms und im Beethoven-Jahr 2020 schließt die „Pastorale“ die Saison.

Ihr 20-jähriges Jubiläum feiern die Choreografen der „Wee dance company“ Dan Pelleg und Marko E. Weigert und laden zu einer Tanzgala ein. Diese wird aus Höhepunkten ihrer Inszenierungen der letzten 20 Jahre zusammengesetzt.

Till Scholtz-Knobloch / 18.06.2019

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