Siegfried Deinege: „Ich bin dann mal weg“
Der scheidende Oberbürgermeister Siegfried Deinege bekannte, dass nach Berücksichtigung aller Fakten mitunter auch mal der Bauch entscheiden müsse. Foto: Till Scholtz-Knobloch
Görlitz. Der scheidende Oberbürgermeister Siegfried Deinege hat am 16. Juli vor der Presse Bilanz seiner siebenjährigen Amtszeit gezogen. „Das ist ein langer Zeitraum, in der man Kinder aufwachsen und in die Schule gehen sieht“, umriss er die Wehmut, die ihn jedoch nicht davon abhalte nun erst einmal „drei Monate nichts und in der Steigerung gar nichts zu tun“. Nichts heißt in der Sprache Deineges jedoch nicht Untätigkeit, denn auch die Freizeit gestaltet er aktiv mit einer Motorradtour mit Freunden.
Für sein fachliches Fazit entschied er sich für eine Gegenüberstellung von eingelösten (viel grün) und nicht eingelösten (rot) Absichten – so in einer Präsentation markiert. Ein Rot gäbe es leider in Sachen Aktivierung des Handels, denn hier müsse er einräumen, dass man die Akteure doch schwer zusammenbringen könne. Insgesamt jedoch sei er stolz und vielen Mitarbeitern dankbar – etwa, dass der Mängelmelder und die Bürgerdialoge erfolgreich gestaltet werden konnten.
„Ich bin dann mal weg“, gab Deinege den Journalisten als Abschiedsgruß in dem Wissen mit, dass „Stadt nie ein Ende“ habe. „Ich bin aber nicht der Typ, der etwas bereut“. Entscheidungen seien eben zu fällen. „Wenn nach einem langwierigen Prozess eine Entscheidung noch immer auf der Waage steht, entscheidet der Bauch“, bekannte er. Um eines beneide er jedoch seinen Nachfolger Ursu jedoch. Um die Chancen, die ein Strukturwandel gestalterisch eben mit sich bringe.
