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So manches Schätzchen aus dem Pfarrhaus

So manches Schätzchen aus dem Pfarrhaus

In einer Empore der Jänkendorfer Kirche haben Roland Kliemt (links) und Pfarrer Andreas-Helmut Spengler diesen Tisch entdeckt, der auf das Mehrfache seiner Größe ausgeklappt werden kann. Auch er steht am 1. Juni zum Verkauf. Foto: Till Scholtz-Knobloch

Das Jänkendorfer Pfarrhaus leidet unter Wasserschäden. Pfarrer Andreas-Helmut Spengler hat jedoch eine Idee zur Sanierung und zum Umbau. In 100 Jahren haben seine Vorgänger viel Dinge angesammelt, die am 1. Juni unter den Auktionshammer kommen sollen.

Jänkendorf. So ganz ist sich Andreas-Helmut Spengler noch nicht sicher, ob es am 1. Juni einen großen Flohmarktverkauf oder bzw. und eine Auktion gibt. Derzeit ist er erst einmal mit dem eifrigen Helfer Roland Kliemt dabei, aus allen Ecken des Pfarrhauses und selbst aus manchen Winkel der Jänkendorfer Kirche all das zusammenzuräumen, was Liebhaber historischer Stücke begeistern könnte und für das ein Pfarrer in der täglichen Arbeit anno 2019 jedoch keine Verwendung hat. Zahlreiche wunderschöne historische Bibeln in Frakturschrift mit Widmungen müssen es eben nicht sein, denn das Wort Gottes lesen die Menschen heute eher in zeitgemäßeren Schrifttypen. Doch der ganze Schatz reicht auch über Mobiliar, eine historische Geha-Kopierrolle, mittels der zu DDR-Zeiten aufgrund des staatlichen Druckmonopols natürlich „nur für den Dienstgebrauch“ Druckerzeugnisse der Kirchengemeinde unters Volk gebracht wurden, bis hin zu einem fast 100 Jahre alten Leichenwagen.

Der einst aus Halle der Liebe halber nach Jänkendorf gekommene Spengler ist selbst verwundert, was seine Vorgänger so alles in Nutzung hatten. „Ich kann mich auch an vielem erfreuen, aber Freude muss man auch teilen können“, gibt Spengler zu bedenken. Natürlich wird auch ein erfolgreicher Verkauf einen Pfarrhausumbau nicht finanzieren können, doch ein ordentliches Zubrot für eine Renovierung möglichst mit Fördermitteln soll schon herausspringen. „Wir möchten im Pfarrhaus einen Gemeinderaum schaffen und in der oberen Etage soll eine Wohnung entstehen“, sagt der Pfarrer. Das historische Pfarrhaus von 1725 sollte allein aufgrund seiner Aura und der Lage im Dorf eine attraktive Immobilie sein. Ein Gemeinderaum würde mit seiner kommunikatischen Nutzung auch gut zur Tradition des Hauses passen, da hier war einst auch die Schule untergebracht.

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Auch so etwas findet man in einer Kirche für den Trödelverkauf. Roland Kliemt mit einem Gefäß zur Butterherstellung.

Foto: Till Scholtz-Knobloch

Am 1. Juni dürfte die kommunikative Rolle des gesamten Areals erst einmal gut klappen. Zwischen 9.00 und 15.00 Uhr kann man sich auf dem Pfarrhofgelände umschauen und auch den ein oder anderen Schein für ein gutes Stück und den zugleich guten Zweck zücken. Bei Regen würde der Verkauf in der Scheune dennoch stattfinden.

Till Scholtz-Knobloch / 28.05.2019

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