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Sparkasse - Vertrauen bleibt höchstes Gut

Sparkasse - Vertrauen bleibt höchstes Gut

Michael Bräuer und Grit Fugmann Foto: Fotostudio 51

Region. Wenn Politik beschwichtigt, ist bekanntlich meist Gefahr im Verzug. Wegen der Übernahme der Schweizer Großbank Credit Suisse durch die Konkurrentin UBS bemühen sich europäische Aufsichtsbehörden weiter um eine Beruhigung der Finanzmärkte, wie es Anfang der Woche hieß. Der europäische Bankensektor sei stabil und widerstandsfähig, so die Europäische Zentralbank. Auch der deutsche Bankensektor sei gut aufgestellt, betonte die Bundesregierung. Der Schweizer Bundespräsident Alain Berset hatte mitgeteilt, dass die UBS die angeschlagene Credit Suisse für umgerechnet gut drei Milliarden Euro übernehmen werde. Nach der kürzlichen Insolvenz von US-Banken könnte der Fall der Schweizer Bank ebenso Kettenreaktionen auslösen.

Bei der Sparkasse Oberlausitz-Niederschlesien gibt man sich jedenfalls – zumindest mit Rückblick auf das Jahr 2022 – souverän. Das Kreditinstitut räumt aber ein: „Dabei hatten die Zinswende und die hohen Inflationsraten einen entscheidenden Einfluss auf die Geschäftsentwicklung. Zusätzlich hätten hohe Energiepreise, unterbrochene Lieferketten oder Belastungen unter Corona „das vergangene Jahr zu einem außergewöhnlichen gemacht“. Genannt wird in diesem Atemzug auch der Ukrainekrieg, der nach Experteneinschätzungen jedoch allzu bequem als ursächlich erklärt würde.

Auch die Sparkasse spricht jedoch von einer Zeitenwende, wobei dem „unerwartete(n) Zinsanstieg“ hohe Bedeutung zugekommen sei. „Ein Renditeanstieg am Kapitalmarkt von in der Spitze 3% innerhalb eines Jahres galt bisher als kaum vorstellbar. Ich bin stolz, dass wir diese Herausforderung meisterten und trotz der anspruchsvollen Rahmenbedingungen erneut ein deutlich positives Jahresergebnis ausweisen können“, blickt Michael Bräuer, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Oberlausitz-Niederschlesien dennoch zurück und schlussfolgert: „Das Ergebnis des Geschäftsjahres 2022 belegt erneut, dass wir uns als verlässlicher Partner für unsere rund 190.000 Privat- und 12.000 gewerblichen Kunden erwiesen haben.“ Auch die „Präsenz in der Fläche,“ sei weiterhin ein Trumpf, ergänzt Vorstandsmitglied Grit Fugmann.

Die Bilanzsumme bewegt sich mit 4,4 Mrd. Euro geringfügig unter Vorjahresniveau. Im Ergebnis sei sogar ein stabiler Jahresüberschuss von 3,0 Mio. Euro erzielt worden. Im Berichtsjahr wurden neue Darlehen in Höhe von 353,7 Mio. Euro zugesagt. Der größte Teil der Darlehenszusagen entfiel mit 58% auf Unternehmen und Selbstständige.

Die Attraktivität von Anlagen in Wertpapieren hätte in den vergangenen Jahren stetig zugenommen, trotz Rückkehr der Zinsen. Man könnte hier sicherlich anfügen – aus wohl reiner Alternativlosigkeit.

Erstaunlich umfassend berichtet die Sparkasse in ihrem Jahresbericht über Nachhaltigkeit, sofern man nicht davon ausgeht, dass ein solches Bekenntnis schon aus politischem Selbstschutz erwartet wird. „Die Sparkasse setzte sich im vergangenen Geschäftsjahr weiter mit Maßnahmen zu einem nachhaltigeren und klimafreundlicheren Wirtschaften auseinander. Drei Filialen sind mit Photovoltaikanlagen ausgestattet. Der Fuhrpark besteht aus zwei vollelektrischen und zwei Hybrid-Fahrzeugen“, heißt es auszugsweise.

Till Scholtz-Knobloch / 27.03.2023

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