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Update: Erste Schadensbilanz nach stürmischer Märznacht

Update: Erste Schadensbilanz nach stürmischer Märznacht

Noch am Montagnachmittag rückte in Bautzen die Feuerwehr aus, um Sturmschäden wie hier an einem Wohnhaus an der Behringstraße zu beseitigen. Foto: RK

Bautzen. Gut zu tun hatten in der zurückliegenden Nacht die Kameraden der Bautzener Feuerwehr. Infolge des Sturmtiefs „Eberhard“ wurden sie Rathausangaben zufolge zu 16 Einsätzen gerufen. 60 Floriansjünger und acht Fahrzeuge waren zwischen Sonntagabend und dem frühen Montagmorgen im Stadtgebiet unterwegs.

In diesem Zeitraum wurden umgestürzte Bäume, lose Dachteile und umgewehte Absperrungen beseitigt. Auf der Töpferstraße beispielsweise wehte der Sturm die Absperrungen um und sorgte für einen weiteren Teileinsturz einer Gebäuderuine. Des Weiteren riss der Wind auf der Weststraße einen Außenrollladen aus der Verankerung. Dieser drohte, auf die Straße zu stürzen.

Aufgrund verdächtiger Geräusche alarmierten Anwohner der Inneren Lauenstraße die Feuerwehr. Sie waren davon ausgegangen, dass im hinteren Bereich der Bürgerhäuser Gebäudeteile eingestürzt sein könnten. „Vor Ort stellte die Feuerwehr fest, dass der Wind den Gebäuden stark zuzusetzen drohte“, sagte ein Sprecher der Stadtverwaltung. „Als Vorsichtsmaßnahme wurde die umgehende Vollsperrung der Inneren Lauenstraße zwischen Kessel- und Schulstraße für Fahrverkehr und Fußgänger angeordnet.“ In den Vormittagsstunden hätten Statiker und die städtische Bauaufsicht tatsächlich leichte Schäden im Bereich der Hinterhäuser festgestellt. „Insgesamt sah man aber keine neue Gefahrenlage und hielt die Sicherung in Richtung Innerer Lauenstraße durch das vorhandene Gerüst für ausreichend.“ Eine entsprechende Abstimmung mit dem Eigentümer sei erfolgt und gegen 10.00 Uhr die Innere Lauenstraße für den Verkehr wieder freigegeben worden.

Doch auch das Gelände der Feuerwehr blieb in der stürmischen Nacht nicht verschont. Auf dem Parkplatz der Hauptwache am Gesundbrunnenring hatte der starke Wind einen Baum in Schieflage gebracht. Er konnte jedoch schnell und fachgerecht zu Fall gebracht werden, so der Rathaussprecher.

Indes hat sich Stadtrat Heiner Schleppers mit einem Aufruf ans Rathaus gewandt, nachdem sich seinen Angaben zufolge mehrere Bürger per Telefon und per E-Mail nach dem weiteren Umgang mit den baufälligen Häusern an der Töpfer- und der Inneren Lauenstraße erkundigten.

„Mittlerweile geht es nicht nur um Dachziegel, die von den Häusern fallen, sondern auch um Wände die einstürzen“, schrieb der Christdemokrat Alles-Lausitz. „Ich fordere von der Stadt ein Maßnahmesofortpaket zur Sicherung baufälliger Häuser. Es sind alle gerichtlichen Möglichkeiten auszuloten, die die Eigentümer verpflichten, diese Häuser zu sichern und im Notfall abzureißen.  Es geht hier um die Sicherheit unserer Bürger, aber auch unserer Feuerwehrleute, die immer wieder ran müssen. Ich weiß, Zwangsmaßnahmen gegen Besitzer baufälliger Häuser sind sehr schwer durchzusetzen, aber wir als Stadträte haben die Pflicht, unsere Bürger zu schützen. Ich fordere den Oberbürgermeister und die dementsprechenden Ämter auf, sofort zu handeln. Gesprochen wurde nun genügend, es ist Zeit zu handeln.“

Sturm sorgt für Beeinträchtigungen im Bahnverkehr

Probleme gab es auch im Bahnverkehr. Auf den Strecken Bischofswerda - Görlitz und Bischofswerda - Zittau blockierten nach Angaben der Länderbahn, die in Ostsachsen mit ihren Trilex-Triebwagen verkehrt, zahlreiche umgestürzte Bäume die Fahrwege. Die Strecken wurden einem Sprecher zufolge ab Bischofswerda gesperrt und es wurde Busnotverkehr eingerichtet. Die Beräumung dauerte bis zum Montagmittag an. Seit 13.00 Uhr seien jedoch beide Strecken wieder freigegeben. Es könne noch bis in die Nachmittagsstunden Beeinträchtigungen geben, da sich der Verkehr erst wieder normalisieren müsse, hieß es.

Polizei in Sturmnacht eher weniger gefragt

In den Abend- und Nachtstunden ist Sturmtief „Eberhard“ auch über die Landkreise Bautzen und Görlitz hinweggezogen. Während die örtlichen Feuerwehren gerade im südlichen Teil der beiden Landkreise zu etlichen umgestürzten Bäumen oder anderen Sturmschäden gerufen wurden, waren aus polizeilicher Sicht nur wenige relevante Einsätze zu verzeichnen. Dazu zählte beispielsweise ein Unfall, der sich am späten Sonntagabend auf der B 178 in der Nähe von Großschweidnitz ereignete. Auf freier Strecke hatte eine kräftige Windböe einen Kleintransporter von der Straße gefegt. Der in der Slowakei zugelassene Peugeot Boxer kippte über die Leitplanke und stürzte einige Meter eine Böschung hinab. Dabei verletzte sich der Fahrer leicht. Er kam zur Behandlung in ein Krankenhaus. Am Montagmorgen rückte ein Bergungsunternehmen an, um den Kastenwagen abzuschleppen. Der Unfallschaden betrug rund 10.000 Euro.

Redaktion / 11.03.2019

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