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Tödliches Beziehungsdrama an der Karl-Marx-Straße

Tödliches Beziehungsdrama an der Karl-Marx-Straße

Weiße Rosen und Kerzen: Bautzen nimmt Anteil am gewaltsamen Tod einer jungen Frau.

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Etagen über einem Lebensmittelladen hat sich am Mittwochabend ein Tötungsdelikt zugetragen. Noch tags darauf sicherten Experten Spuren. Fotos: RK

Bautzen. Viel Kraft und Mühe hatten die Rettungskräfte am Mittwochabend in einem zur Karl-Marx-Straße ausgerückten Rettungswagen aufzubringen, um einen schwer verletzten 32-Jährigen zu bändigen. Eine Polizistin wurde zur Unterstützung ins Fahrzeug beordert, um dem Mann Fesseln anlegen zu können. Der wehrte sich nach Kräften gegen jegliche Rettungsversuche der Sanitäter. Mit gutem Grund, wie sich herausstellte. Kurz zuvor soll er laut Polizei seine 30-jährige Lebensgefährtin umgebracht haben.

Die Kriminalpolizei hat inzwischen Ermittlungen zum Verdacht eines Tötungsdeliktes aufgenommen. Ersten Erkenntnissen zufolge fand die 50-jährige Mutter in der Wohnung ihre Tochter leblos auf, als sie von der Arbeit nach Hause kam. Ein Notarzt konnte nur noch den Tod der 30-Jährigen feststellen. 

„Der zwei Jahre ältere Lebensgefährte befand sich ebenfalls in der Wohnung“, sagte Polizeisprecher Thomas Knaup wenige Stunden nach der Bluttat. „Er hatte versucht, sich das Leben zu nehmen. Der Notarzt reanimierte den Tatverdächtigen. Unter Bewachung der Polizei wurde der Schwerverletzte in ein Krankenhaus gebracht.“

Haftbefehl erlassen

Was in der Wohnung genau geschehen ist, darüber rätselten die Ermittler zunächst noch. Am Donnerstag sicherten Kriminaltechniker weitere Spuren am Tatort und stellten mögliche Beweismittel sicher. Staatsanwaltschaft und eine Mordkommission der Kriminalpolizeiinspektion Görlitz waren ebenfalls in die Karl-Marx-Straße geeilt. Sie führen die weiteren Ermittlungen in enger Abstimmung.

An dem Einsatz beteiligt war auch ein Löschzug der Berufsfeuerwehr. Stadtsprecher Andrè Wucht: „In der Leitstelle ging eine Meldung ein, die offensichtlich uneindeutig war. Die Kameraden unterstützten den Abtransport einer Person aus dem Gebäude.“

In der Zwischenzeit hat der Ermittlungsrichter am Amtsgericht Bautzen auf Antrag der Staatsanwaltschaft Görlitz gegen den Beschuldigten Haftbefehl erlassen - und zwar wegen dringenden Mordverdachts. Dieser Haftbefehl sei dem Mann bereits eröffnet worden, so ein Sprecher der Anklagebehörde. Jedoch habe sich der Beschuldigte zur Tat bislang nicht eingelassen. Nach dem vorläufigen Ergebnis der Obduktion ist das Opfer an Stichverletzungen verstorben. Die Ermittlungen zum Tatmotiv dauern an. Mord ist mit lebenslanger Freiheitsstrafe bedroht.

Redaktion / 09.11.2018

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