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Trampeltiere geben Pfötchen

Trampeltiere geben Pfötchen

NSK-Praktikantin Lena Süßmann hat einen Versuch gestartet und die Trampeltierdame Chemali besucht; links Kati Sommer vom Görlitzer Tierpark. Foto: Till Scholtz-Knobloch

Der Görlitzer Tierpark bietet ab sofort die Möglichkeit, selbst einmal zum Tierpfleger und/oder -trainer zu werden. Ob Bienen, Trampeltiere, Ziegen oder Mangusten, bei den neuen Tier-Workshops können Teilnehmer die Tiere streicheln, füttern und „ganz persönlich“ kennenlernen.

Görlitz. Kati Sommer, die von 2013 bis 2016 eine Ausbildung als Tierpflegerin absolviert hat und nun die Abteilung Tierpräsentation in Görlitz führt, erklärt: „Prinzipiell trainieren wir die Tiere unabhängig der Workshops, da ihnen Beschäftigung grundsätzlich gut tut, sie viel lernen und sich an uns gewöhnen.“ Doch warum genau die vier genannten vier Tierarten? „Wir haben uns für die vier Tierarten entschieden, die sich am ehesten an die Teilnehmer anpassen und für die diese Arbeit auch keinen Stress bedeutet. Wir wollen die Tiere ja nicht belasten und die Sicherheit der Besucher steht natürlich auch im Vordergrund. Dennoch denke ich, dass die ausgewählten Tiere ein besonderes Highlight für die Leute sind“, so die Tiertrainerin, die die Workshops begleitet. Diese dauern circa eine bis eineinhalb Stunden, der Preis variiert mit den Bienen für 19 Euro bis zu 39 Euro mit einem Trampeltier.
Beim Ziegen-Workshop könne man sich wie ein richtiger Ziegenhalter fühlen und Spannendes über das Tier erfahren, so Kati Sommer. Gruppen bis zu fünf Person und ab acht Jahren können die Angebote buchen.
Sollte man sich jedoch fragen, was Bienen eigentlich alles zu leisten haben, was es mit ihrem Kommunikationstanz auf sich hat und was ein Imker für Aufgaben hat, dann ist man beim Bienen-Workshop genau richtig.
Als Tierpfleger wird man hingegen bei den Mangusten aktiv. Hier können Gruppen bis vier Personen einen Blick hinter die Kulissen werfen und die Tiere füttern sowie beschäftigen. 
Besonders zutraulich sind die beiden Trampeltiere Chemali und Ivan. Kameldame Chemali wurde im Jahr 2012 in Görlitz geboren, denn auch ihre Mutter und Großmutter verbrachten viele Jahre in dem Tierpark. So ist sie dort in dritter Generation heimisch. „Ihr Vater kam ursprünglich aus dem Zoo in Chemnitz und ihre Mutter hieß Alia. So entstand dann ihr Name Chemali“, erzählt Kati Sommer.
Ivan ist ein charismatisches Zirkuskamel in Rente und wird aufgrund seiner 27 Jahre auch „Ivan der Alte“ genannt. Er diente wegen seines Alters beim Zirkus nur noch als Reitkamel und darf nun sein „Rentnerleben“ abseits vom Zirkuszelt genießen. Trampeltiere, die bis zu 30 Jahre alt werden können, lassen sich während des Workshops führen, geben „Pfötchen“ und legen sich auf Kommando gerne auf den Boden. Natürlich gibt es dafür reichlich Belohnungen in Form von Leckerli (Pellets) und Streicheleinheiten.
„Seit Februar bieten wir ein Kinderreiten mit den Trampeltieren an. Chemali hatte ihr erstes Reiten im Juni diesen Jahres, da trugen die Teilnehmer noch Fahrradhelme zum Schutz, aber mittlerweile ist das nicht mehr nötig. Ab und zu führen wir mit den Tieren nämlich ein Schrecktraining durch. Das heißt, wir führen sie beispielsweise durch dunkle Tunnel oder schauen, wie sie auf Bälle reagieren, um sie auf die Situationen mit Kindern vorzubereiten und sie daran zu gewöhnen“.
Diese Tiere seien nicht nur bei den Besuchern beliebt, sondern auch bei den Mitarbeiten. „Unser Direktor Dr. Sven Hammer hält sich sogar Trampeltiere zu Hause. Die alten Tiere nimmt er dann zu sich auf und wir kümmern uns neu in den Park Dazugekommene.“
Kati Sommer meint abschließend : „ Ich kenne zwar Angebote wie ’Pfleger für einen Tag’ aus anderen Zoos, aber von Tier-Workshops habe ich persönlich zuvor nirgendwo anders etwas gehört.“ Die Einnahmen aus den Workshops mit Trampeltier, Ziege, Biene, Mangusten und Co. kommen den Tieren direkt zugute, denn sie werden in die Verbesserung der Anlagen investiert.
Interessierte sollten sich vier Wochen im Voraus auf der Webseite oder direkt vor Ort anmelden. Da das Angebot für Kleingruppen konzipiert ist, können individuelle Wünsche der Teilnehmer berücksichtigt werden.

Till Scholtz-Knobloch / 11.10.2018

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