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Uwe Steimle in Sorge um Deutschlands Ukunft

Uwe Steimle in Sorge um Deutschlands Ukunft

Jürgen Werber (rechts) hatte Uwe Steimle zur „Pressekonferenz Aktuelle Kamera“ eingeladen. Foto: Till Scholtz-Knobloch

Königshain. Jürgen Werner ließ sich nicht beirren und hatte zur „Pressekonferenz Aktuelle Kamera“ ins Hotel zum Firstenstein nach Königshain den – so Werner – „geschassten und weggeekelten“ Kabarettisten Uwe Steimle eingeladen. Der meinte, dass es sich nicht ganz so verhalte. Nur wäre bei Auftrittswünschen meist „leider die Bühne nicht frei“.

Steimle stellte so auch schnell fest, dass man Kabarett von Kabinett ohnehin nicht mehr unterscheiden könne. Aber: „Wir im Osten haben das ja schon erlebt, wo die anderen erst hinwollen“, legte er gleich den nächsten Lacher nach und bekannte im Hinblick auf den Medienkonsum: „Sie haben gut lachen. Nein ehrlich, ich schaue mir das stellvertretend für Sie an, was ARD und ZDF berichten“. Nur wenn bei „Marionetta Slomka“ und Kollegen dann ein Förster aus der Ukraine in die Mikrofone sprechen dürfe: „Sonst schieße ich Tiere, nun eben Russen“, sei die Grenze zu dem überschritten, was man anderen stets vorwerfe: Hass. Die Politik hingegen nehme derzeit die Rolle der „Spaßabteilung der Rüstungsindustrie“ ein.

Auf die Aussage vom Niederschlesischen Kurier nach dem Auftritt: „Einmalige Gelegenheit, welcher Satz von Ihnen muss unzensiert in der Zeitung stehen?“, entgegnete Uwe Steimle: „Ohne Frieden ist alles nichts, das ist das oberste Gebot.“

Auf der Bühne hatte Uwe Steimle als eine Schlussfolgerung zum Ende bekannt: „Die da oben haben einfach Angst vor Gemeinschaftssinn.“ Auch deswegen sei es so erfolgreich, wenn man dem Volk selbst die Sprache nehme. Ob durch Anglizismen oder dadurch, auch noch das Z aus der deutschen Sprache zu verbannen. Hochgefährlich seien solche banalen Einsichten jedoch. Wieso sonst hätte ein Redakteur der Sächsischen Zeitung ihm einst – ernst gemeint – die Frage gestellt: „Was meinen Sie mit ’Volk’?“

An solchen Stellen wird aus dem Satiriker der nachdenklich Verzweifelte, der sich auf die Philosophin Simone Weil beruft. Diese habe betont: „Die Entwurzelung ist bei weitem die gefährlichste Krankheit der menschlichen Gesellschaft.“ Er stimmt „Unsere Heimat, das sind nicht nur die Städte und Dörfer“ an und das Publikum singt inbrünstig mit: „Unsere Heimat sind auch all die Bäume im Wald...“. Stoppen lässt sich der Sangesschwang nur so: „Ich hab genau geschaut, wer nicht mitsingt!“. Seiner Erfahrung nach seien Nationen eher friedliebend, nicht hingegen Globalisten. Themenwechsel: „Aber was machen wir eigentlich, wenn einmal eine Pandemie ausbricht?“ findet Steimle auch auf andere Weise den Faden zum Kaberettisten wieder.

Weil die globalisierte Welt all ihre Ergüsse lizenzrechtlich immer eifriger schützt, fragte der Niederschlesische Kurier: „Ist da eigentlich wegen des Namens ’Aktuelle Kamera’ nie ein Anruf von Angelika Unterlauf gekommen?“. „Ne, wir haben das beim Deutschen Rundfunkarchiv angemeldet; die Melodie ist etwas abgewandelt. Wir haben auch etwas bezahlt. Und Klaus Feldmann hat es abgesegnet“, schmunzelt Uwe Steimle.

Till Scholtz-Knobloch / 26.04.2022

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