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Weiß der Geier, wie schön das wird

Weiß der Geier, wie schön das wird

Der Tierpark schafft viele Möglichkeiten den Tieren vor Wind und Wetter geschützt noch näher zu sein. Foto: privat

 Der Görlitzer Tierpark nutzt die Herbst- und Winterzeit zu manchen Bauarbeiten, die während des Besucheransturms in den Sommermonaten ausbleiben. Über einen Wetterschutz, der den Außenaufenthalt auch in der nasskalten Jahreszeit angenehmer macht und Besucher zudem noch dichter an die Tiere lockt, freuen sich gleich mehrere Tierarten und der Mensch.

Görlitz. Seit 2015 sind die Kaninchen Bewohner von Dreietagenwohnungen mit Buddel-, Wohn- und Esszimmer sowie einem 5 m² großen Balkon. Begehbar ist die Anlage vor allem bei den kleinen Tierparkbesuchern so beliebt, da man hier so ungeniert nach den teilweise kuschelbedürftigen, teilweise widerspenstigen Langohren greifen darf. Wenn diese zu viel haben, steht ja genug Rückzugsraum zur Verfügung. Kuschelbedürfnisse auf beiden Seiten können bald sogar noch häufiger erfüllt werden, denn ein Wetterschutz entsteht dieser Tage über dem Ensemble aus Spenden ganz unterschiedlicher Quellen.
Und dieses Ensemble schließt ja auch unmittelbar an die Entdeckerscheune an, die als Bindeglied zwischen dem Oberlausitzer Bauernhof und dem Tibetdorf besteht. Die 2011 von Zeißig bei Hoyerswerda in den Tierpark versetzte und hier 2014 als alternativer „Indoorspielplatz“ eingeweihte Schrotholzscheune hat zu seiner linken Seite die in den Außenbereich führende Rutsche. Dank des Wetterschutzes werden also auch die kleinen Rutschennutzer bald trockenen Fußes zwischen Drinnen und Draußen pendeln können.

Zur linken Seite schließt sich an die Kaninchen das Tibetdorf an, in dem das Wohl der Kamele und ihrer Bewunderer ebenfalls im Mittelpunkt einer Baumaßnahme steht. Unlängst konnten Tierparkbesucher am Boden des Freigeheges sechs Farbmarkierungen ausmachen, die die Position von sechs Pfeilern für einen Wetterschutz markieren, der hier entsteht. Oder sollte man sagen von zwei? Isa Plath vom Tierpark erklärt: „Kamele haben ihren eigenen Kopf. Würden wir einen kleinen Wetterschutz errichten, könnte den Platz ein starkes Tier für sich allein beanspruchen. Wir schaffen hier nun einen zwei voneinander abgetrennte Liegeplätze, einen kleineren und einen größeren mit einer gemeinsamen Überdachung.“ Da das größte Kamel in der Höhe 2,30 m misst und ja auch etwas Luft nach Oben bestehen muss, wird auch die Sichtachse für die Besucher vom Besucherpfad aus in Richtung des Yakstalls nicht wirklich beeinträchtigt sein, sieht man von den sechs Pfeilern ab. „Zwar kennen Kamele nasskalte Tage aus ihrer Heimat, doch wenn sie sich in den mit Sand für den Liegekomfort ausgestatteten Flächen im Trockenen so richtig wohl fühlen können, dann ist das für sie ein echter Gewinn“, meint Isa Plath. Auch hier darf sich der Besucher freuen, denn damit sind die Paarhufer dauerhaft dichter am Besucher platziert.
Das Konzept Wetterschutz hatte im Frühsommer bereits einen Auftakt gefunden, als die „Forscherhütte“ im Geiergehege entstand. An der vor einem Jahr durch Sturm Herwart arg gebeutelten Anlage ist dank der notwendigen Neugestaltung mit der Hütte nun so eine enge Tuchfühlung zwischen Mensch und Tier möglich, dass hier Warnschilder sinnvoll erschienen. Letztlich verfügt ein Geier über einen überaus scharfen Schnabel. „Der Geier ist eben ein Wild- und kein Streicheltier“,sagt Isa Plath und bittet die Besucher,wie auf den Schildern zu sehen, nicht die Hand in Richtung der Tiere auszustrecken

Till Scholtz-Knobloch / 25.11.2018

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