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Wenn der Wald zum Parkplatz wird

Wenn der Wald zum Parkplatz wird

Laut Gesetz ist es verboten, in den Wald zu fahren oder dort zu parken. Foto: Landratsamt Görlitz

Region. Jedes Jahr, wenn zum Ende des Sommers die Pilze aus dem Boden sprießen, ist es derselbe Anblick: eine Vielzahl abgestellter Autos von Pilzsuchern steht in den Waldeinfahrten und oftmals sogar im Wald auf den Wegen. Für viele Pilzsammler ist es augenscheinlich wichtig, mit dem Auto möglichst nah an das eigene „Pilzfleckel“ zu fahren. Doch diese Bequemlichkeit ist gesetzeswidrig. Laut Sächsischem Waldgesetz darf der Wald nur mit besonderer Erlaubnis der betroffenen Waldbesitzer befahren werden. Verstöße können je nach Waldbrandgefahr mit einem Bußgeld bis zu 150 Euro geahndet werden.

Ein Wald ist laut Sächsischem Waldgesetz jede mit Forstpflanzen bestockte Grundfläche, die durch ihre Größe geeignet ist, eine Nutz,- Schutz- oder Erholungsfunktion auszuüben. Waldwege zählen ebenfalls dazu. Somit ist es unerheblich, ob ein Fahrverbotsschild, sprich Forstschild, am Weg steht oder nicht: Es ist verboten, in den Wald zu fahren oder dort zu parken. Genauso verhält es sich, wenn das Fahrverbotsschild einige Meter eingerückt von der Einfahrt steht: Auch wenn man davor steht, parkt man dennoch im Wald und begeht damit eine Ordnungswidrigkeit.

Warum ist es verboten, im Wald zu parken? Zum einen ist da die Erhöhung des Waldbrandrisikos. Kommt der heiße Katalysator auf der Unterseite des Autos mit trockenem Gras oder Laub in Berührung, so kann dieses entzündet werden. Zum anderen kann im Falle eines Waldbrandes die Feuerwehr bei zugeparkten Waldeinfahrten nicht oder nicht schnell genug zum Ort vorrücken. Aber auch ohne Waldbrandgefahr muss der Wald für Rettungsfahrzeuge zu jeder Zeit zugänglich sein. Wenn Waldarbeiter sich verletzen oder Waldbesucher medizinische Hilfe benötigen, zählt jede Minute, bis der Krankenwagen eintrifft.

Schließlich ist es für die Bewirtschaftung des Waldes wichtig, dass die großen Forstmaschinen und Holztransporter die Waldwege frei befahren können. Ein Holztransporter benötigt einen beträchtlichen Kurvenradius. Derzeit finden in vielen Wäldern der Oberlausitz Einschlagsarbeiten statt, um das vom Borkenkäfer befallene Holz schnellstmöglich aus dem Wald zu bringen. Dadurch soll eine weitere Ausbreitung des Schadinsektes verhindert werden.

Redaktion / 27.09.2020

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