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Zahnarztbohrer aus der Lunge entfernt

Zahnarztbohrer aus der Lunge entfernt

Dieser vier Zentimeter lange Zahnarztbohrer war bei einer Behandlung recht weit nach unten in die Lunge von Frank Hohlfeld gerutscht. Foto: Steffen Linke

Diesen Zahnarztbesuch vor wenigen Tagen vergisst Frank Hohlfeld ganz sicher sein Leben lang nicht. Am Ende ging bei diesem ungewöhnlichen und kuriosen Fall für den Patienten aus der Zittauer Region zum Glück alles gut aus. 

Region. Bei diesem Termin sollte einer seiner Backenzähne geröntgt werden, weil aus ärztlicher Sicht eine Veränderung seiner Wurzel daran festgestellt worden war. Bei der Behandlung seien verschiedene Größen von Bohrern eingesetzt worden, berichtet er. Plötzlich habe sich ein circa vier Zentimeter großer Bohrer aus der Verankerung gelöst und sei in Bruchteilen von Sekunden verschwunden gewesen. Die Suche nach dem „verschollenen Instrument“ unter dem Stuhl und in seiner Mundhöhle blieb ohne Erfolg. Der Patient wurde daraufhin sofort in ein Krankenhaus nach Görlitz eingewiesen. „Ruck zuck bin ich mit einem Krankenwagen mit Blaulicht nach Görlitz gefahren worden“, sagt er. Dort sei schon alles für die Behandlung vorbereitet gewesen. „Ich bin vom Chefarzt Dr. Axel Geide untersucht und zum Röntgen geschickt worden, denn bis dahin wusste niemand, wo der Bohrer sein könnte“, erzählt er. Frank Hohlfeld verspürte jedenfalls keine Schmerzen – weder beim Schlucken oder beim Atmen. Die Röntgenaufnahme zeigte dann für alle etwas Unfassbares: Der Bohrer war – wie auch immer – schon etwas weit nach unten in seine Lunge gerutscht. „Für mich war das ein Rätsel, weil ich nichts gespürt habe“, betont er. Die Ärzte, Chefarzt Dr Axel Geide und Oberärztin Annekatrin Rupprich entschieden sich nach fachlicher Absprache für eine ambulante Operation, um den Fremdkörper zu entfernen. „Nach circa vier Stunden bin ich langsam wieder wach geworden und ohne innere Schäden ansprechbar gewesen“, berichtet er. Und er fügt hinzu: „Alle Beteiligten an dieser ungewöhnlichen Situation haben mir mehrmals gesagt, ,dass wir so etwas noch nicht gesehen und erlebt haben’. Deshalb bin ich froh, dass alle Ärzte so bewusst bei meiner Rettungsaktion gearbeitet haben“. Frank Hohlfeld möchte sich bei allen Ärzten und Schwestern dafür ganz herzlich bedanken, „denn diese Aktion hätte auch ganz anders und viel schlimmer ausgehen können.“ Übrigens: Das Röntgenbild mit dem Fremdkörper in seiner Lunge und den wiedergefundenen Zahnarztbohrer bewahrt sich der Patient als Andenken auf. 
 

Steffen Linke / 11.07.2020

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