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Zittauer Krematorium an der Kapazitätsgrenze

Zittauer Krematorium an der Kapazitätsgrenze

Wegen der hohen Todeszahlen in der Stadt Zittau müssen momentan die Leichen außerhalb des Krematoriums zwischengelagert werden.

Zittau. Oh, mein Gott, wo soll das noch hinführen? Die aktuelle Situation im Zittauer Krematorium ist wegen der erhöhten Anzahl von Sterbefällen angespannt. Nach Auskünften der Stadtverwaltung Zittau sind sehr viele Verstorbene durch die Bestatter der Städtischen Dienstleistungsgesellschaft (SDG) sowie Bestatter von Partnerunternehmen zur Feuerbestattung vorgesehen.

Trotz optimierter Abläufe und konstant arbeitender Technik übersteigt die Anzahl der notwendigen Einäscherungen mitunter die Kapazitäten des Zittauer Krematoriums und der eingesetzten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

Neben den deutlich höheren Sterbefallzahlen führen verschiedene Faktoren im Vorfeld zur vorübergehend notwendigen Reorganisation der Totenlagerung bis zur Feuerbestattung: So sind die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der SDG und andere Bestattungsunternehmen mit einer erhöhten Anzahl von Aufnahmegesprächen konfrontiert, die amtsärztliche Leichenschau sowie die Beurkundung in den Standesämtern müssen erfolgen. „Alle Beteiligten arbeiten gut zusammen. Die hohe Zahl an Sterbefällen führt aber an die Belastungsgrenze“, sagt Kai Grebasch, Pressesprecher in der Stadtverwaltung Zittau. Im Krematorium Zittau müssten seit einigen Tagen permanent circa 70 Verstorbene versorgt werden, weshalb es dringend notwendig sei, die Arbeitssituation für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Krematoriums zu entspannen. Die Geschäftsführung habe sich in Absprache mit Oberbürgermeister Thomas Zenker kurzfristig dazu entschlossen, weitere Lagerflächen im Bereich des Hochwasserstützpunkts zu nutzen, um Verstorbene sicher zu lagern und bei Freigabe zur Einäscherung ins Krematorium zu fahren. Für diese Art der Transporte und Umlagerungen werden seit 21. Dezember zusätzliche Kräfte aus der SDG eingesetzt.

„Trotz der Sondersituation ist die Lage derzeit noch beherrschbar, muss aber mit Blick auf eine weitere Entwicklung jetzt entsprechend organisiert werden. Mit den vorhandenen Kapazitäten und Möglichkeiten auf dem Urnenhain sollten wir über die Feiertage und den Jahreswechsel kommen“, betont Geschäftsführer Daniel Brendler.

Laut Oberbürgermeister Thomas Zenker haben die Kolleginnen im Standesamt inzwischen Sonderschichten übernommen, um die anfallenden Sterbefälle ordnungsgemäß zu beurkunden: „Wir sind organisatorisch an unseren Leistungsgrenzen angekommen und bitten alle Betroffenen um Verständnis.“ Die Stadt Zittau hat die Situation bereits an Landkreis Görlitz und Freistaat Sachsen gemeldet, um gemeinsam Maßnahmen  treffen zu können, falls sich die Lage verschlechtern sollte. An einer vorsorglichen Lösung wird aktuell noch gearbeitet, heißt es.

Steffen Linke / 23.12.2020

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