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Zwangspause für Begegnungsstätte

Zwangspause für Begegnungsstätte

Zutritt nicht möglich: Der Kreis hat nach einer Anzeige das „Haus der Begegnung“ in Quatitz vorübergehend schließen lassen. Foto: RK

Großdubrau. Wie geht es weiter im „Haus der Begegnung“ im Ortsteil Quatitz? Auf diese Frage sucht die Gemeinde derzeit eine Antwort. Ein Begehen des kommunalen Gebäudes ist ihr kürzlich vom Landratsamt untersagt worden. Auslöser war eine Anzeige aus der Nachbarschaft. Anwohner fühlten sich einmal mehr in ihrer Nachtruhe gestört. „Es ist eben laut, wenn Leute bis vier Uhr morgens feiern“, meint eine Hauseigentümerin, die in der Zeitung nicht mit ihrem Namen genannt werden möchte. In der Vergangenheit wurde der Vereinstreff immer wieder für private Feiern angeboten. Auf diese würden die Nachbarn der Begegnungsstätte künftig gern verzichten, meint die Dame und fügt hinzu: „Wir haben aber nichts dagegen, wenn sich vor Ort Vereine weiterhin treffen.“

Das ist auch das Ziel von Bürgermeister Lutz Mörbe. Für ihn ist die Problematik keineswegs neu. Er spricht von vereinzelten Hupeinlagen nach Ende einer Fete oder Gesprächen beim gemeinsamen Rauchen vor dem Gebäude. Daraus habe sich ein Streit um das „Haus der Begegnung“ entwickelt, der schon über längere Zeit schwelt. Nun erreichte er eine Eskalationsstufe, mit der offenbar niemand in der Verwaltung rechnete. 

„In einem Bescheid des Landratsamtes wurde uns mitgeteilt, dass wir verschiedene Unterlagen für die Umnutzung der ehemaligen Kita nachreichen müssen. So sollten wir beispielsweise ein Schallschutz-gutachten und ein Nutzungskonzept vorlegen.“ Später als so manch einer in der Kreisverwaltung zunächst dachte, lieferte die Kommune. Inzwischen bestätigte ein Behördensprecher dem Oberlausitzer Kurier, dass die Gemeinde ihre Hausaufgaben erledigt hat. Er geht davon aus, dass in den nächsten drei Wochen Klarheit darüber herrscht, inwieweit das „Haus der Begegnung“ als solches weiterbetrieben werden kann. 

Was bleibt ist ein Bürgermeister, der die Welt nicht mehr versteht: „Wie sich in dem Zuge gezeigt hat, wurde es jahrelang versäumt, die Nutzungsänderung anzuzeigen. Es wäre nicht fair, das Gebäude auf Dauer zu schließen. Immerhin bauten es die Menschen zu DDR-Zeiten im Rahmen einer Subbotnik-Arbeit auf. Auch müssen wir an den Pächter denken, der sich vor Ort um alles kümmert.“ Der wiederum wollte sich gegenüber unserer Zeitung nicht äußern. Sicherlich ist seine Hoffnung ebenfalls groß, dass es in der Quatitzer Begegnungsstätte bald schon, wenn auch mit Einschränkungen, weitergehen kann.

Roland Kaiser / 11.11.2018

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