14 Mal Geschichte der Tatra-Straßenbahn

Triebwagen Nr. 2313 mit Jubiläumsbeklebung auf dem Betriebshof der Görlitzer Verkehrsbetriebe Foto: GVB
Görlitz. Der Witz: „’Herr Schaffner, wie lange hält der Zug?’, dieser: ’Bei guter Pflege 40 Jahre’ gilt auch für Görlitz und so teilen die Görlitzer Verkehrsbetriebe (GVB) in einer Pressemitteilung mit: „Auch wenn man es ihnen dank exzellenter Pflege und Wartung nicht unbedingt ansieht: Die Straßenbahnen der GVB sind mittlerweile schon bis zu 40 Jahre im Einsatz. Wobei Dienstjahre nicht gleichbedeutend mit Alter ist, denn zwei der Trams sind sogar bereits 44 Jahre alt.“
Die Ära der Görlitzer Tatra-Bahnen – offiziell „KT4D“ – begann am 3. Juli 1983. Damals wurde die erste von Ihnen fabrikneu von der Firma ÈKD Tatra in Prag geliefert und eingegleist. Die Inbetriebnahme im Linienverkehr erfolgte am 7. Oktober 1983. Bis 1998 sollten noch 18 weitere Tatra-Bahnen folgen, 14 von Ihnen sind noch heute im Einsatz, darunter auch die besagte „Premieren-Bahn“. Diese ist nicht nur für Fans leicht an der Betriebsnummer 2301 auszumachen.
Zum Tatra-Jubiläum gibt es nun eine fahrende Zeitreise durch ihre Ära in Görlitz. Dazu wurde eine Straßenbahn mit großformatigen Aufnahmen von KT4D-Wagen der letzten Jahrzehnte beklebt. Da die Görlitzer Straßenbahnen im Laufe der Zeit unter der „Flagge“ verschiedener Verkehrsunternehmen fuhren, wiesen sie eine wechselnde, der jeweiligen Firmenfarbe entsprechende Lackierung auf. Auch diesem Umstand trägt die Jubiläumstram Rechnung und präsentiert sich bunt in den Farben Rot (Kombinat VEB Kraftverkehr Görlitz), Gelb (Stadtwerke Görlitz AG), Blau (Verkehrsgesellschaft Görlitz GmbH) und orangefarben im Design der GVB.
Zum Jubiläum präsentieren die GVB auf ihrer Internetseite www.goerlitztakt.de viele historische Fotos, die von Hobbyfotografen und Straßenbahnfans zur Verfügung gestellt wurden. Zum anderen ist in allen 14 Tatras ein Steckbrief zum jeweiligen Gefährt mit Fotos zu finden.
Kommentare zum Artikel "14 Mal Geschichte der Tatra-Straßenbahn"
Die in Kommentaren geäußerten Meinungen stimmen nicht unbedingt mit der Haltung der Redaktion überein.
Sehr geehrte Lausitzer, vielen Dank für die Lobeshymne über die Tatra-Bahnen.
Mobilität die notwendig ist, das ist in Ihrer Kolumne unerwähnt. Man ist stolz, auf das was vor über 40 Jahren auf das Gleis kam.
Sehr viele Ältere Bürger, Behinderte und auch Fahrgäste mit Kinderwagen sehen das anders und hofften endlich auf Niederflurbahnen, die jetzt doch nicht kommen. Danke an an Ministerpräsident Michael Kretschmer der kürzlich diese Nachricht verkündete in Görlitz.
Ist die Lobeshymne über die Tatra-Bahnen eine Begründung, das diese Antiquität für Görlitz erhalten bleibt, da die Stadt " G Ö R l I W O O D " ist?
Meine Mutter war froh, das in GÖRLITZ schon viel eher die Niederflur-Bahnen erhalten sollte. Meine Mutter verstarb 2021 und kam nicht in den Genuss der Freiheit sich eigenständig frei zu bewegen. Jahrzehnte war bekannt, das hier sehr viele ältere Menschen leben. Warum sollen junge Menschen nach Görlitz ziehen, wo der ÖPNV nicht zeitgemäß ist. Rollstuhlfahrer sind bei den Tatra-Bahnen schon ausgeschlossen.
Dies soll eine Anregung sein, die Probleme auch zu betrachten und nicht noch stolz auf diese Errungenschaft zu sein. Fahren sie Mal mit dem ÖPNV in der Landeshauptstadt, da wird einem bewusst, was das bedeutet für Menschen mit Behinderung. Probieren Sie das bitte Mal selbst aus, dann darüber nachdenken.
Zur Schau wurde die neue Bahn gestellt, Bürger sollten selbst bestimmen, welches Muster die Sitzplätze haben soll. Was für eine Schau, weniger Protz, mehr machen und umsetzen.
Mit freundlichen Grüßen
Michael Harmuth