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Der Bürgermeister im närrischen Jubiläumstrubel

Der Bürgermeister im närrischen Jubiläumstrubel

Bürgermeister Frank Peuker präsentierte sich bei dieser Schlüsselübergabe vor der Gemeindeverwaltung Großschönau mit Turban und im Gewand. Foto: Archiv/Michael Rimpler

Großschönau Helau! Der Grußschinner Faschingsclub (GFC) feiert mit einer Festveranstaltung am Samstag, 4. März, auf dem Hutberg sein 50. Jubiläum – und Bürgermeister Frank Peuker ist natürlich mittendrin im närrischen Geschehen. 

Großschönau.
Ein halbes Jahrhundert Großschönauer Fasching müssen laut dem Gemeindeoberhaupt natürlich gebührend gefeiert werden. Mit einem närrischen Festumzug vom Feuerwehrdepot ab 15.30 Uhr durch den Ort auf den Hutberg und in einem eigens für dieses Jubiläum aufgestellten Festzelt startet der große karnevalistische Festakt – und geht sicher bis open end! 

Frank Peuker blickt als Schirmherr des Grußschinner Faschingsclubs voller Stolz auf das bevorstehende Ereignis, „weil mich der GFC nie im Regen stehen lassen und mich immer vorbildlich beschirmt hat! Ich selbst lasse mich vom GFC auch immer wieder gern überraschen. Ich kann nur jedem empfehlen, sich den Festumzug nicht entgehen zu lassen. “

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Bürgermeister Frank Peuker stand hier bei der Eröffnungsveranstaltung im Naturparkhaus Waltersdorf am Rednerpult. Foto: Michael Rimpler

Als Schirmherr durfte Frank Peuker bereits 30 und 40 Jahre GFC mitbegehen und ist damit wohl der Rekordhalter in Sachen Schlüsselübergaben. Seine Urkunde für die 20. Schlüsselübergabe an den Grußschinner Faschingsclub zur 48. Saison bezeichnet der Bürgermeister „als eine der allerhöchsten Auszeichnungen, mit der man in Großschönau überhaupt dekoriert werden kann.“ 
Diese Urkunde befindet sich selbstverständlich gerahmt in seiner Amtsstube. 
Laut Frank Peuker sorgt der GFC nicht nur für gute Stimmung im Ort, sondern bringt sich auch aktiv in das Vereinsleben ein und kümmert sich um den Großschönauer Hausberg. Ohne den GFC würde es die ehemalige „Hutberggaststätte“ längst nicht mehr geben. 
„Allein der Erhalt dieses Gebäudes als Vereinshaus ist ein enormer Kraftakt“, betont er. Neben dem Fasching würden der Pfingstfrühschoppen, die Sonnenwendfeier und das Adventssingen auf dem Hutberg feste Größen im Großschönauer Gemeindeleben sein – und dies geschieht alles im Ehrenamt.

Für Frank Peuker gibt es in der fünften Jahreszeit echte angenehme Pflichttermine wie zum Beispiel den Eröffnungsfasching und den Rosenmontag: „Ich kann dabei die Weiterentwicklung beider Programme vom Saisonbeginn zum Ende bestens verfolgen.“ Bei der Eröffnung seien die „eingefleischten Grußschinner Narren“ zugange, Rosenmontag würden die Faschingsvereine aus der Umgebung mit närrischem Sachverstand die Programme verfolgen – und dies immer bei toller Stimmung. Frank Peuker selbst hat sich zum Fasching schon als alles Mögliche verkleidet: „Das hat mir aber nicht geholfen. Ich bin jedes Mal als Bürgermeister sofort und gnadenlos enttarnt worden.“

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Die Funken des Grußschinner Faschingsclubs zelebrieren flotte Tänze. Foto: Michael Rimpler

Das Gemeindeoberhaupt hat schon viele lustige Anekdoten in der fünften Jahreszeit erlebt. Zu seiner ersten Schlüsselübergabe am 11.11.2001 habe die Gemeinde Großschönau kurz vor der Zahlungsunfähigkeit gestanden. „Der damalige Präsident Uwe Hälschke wollte das Elend mildern und verkündete: „,Wir spielen Lotto!“ Sofort kreiste der Tropenhelm herum – dabei wurden einige hundert D-Mark gesammelt und anschließend in Lottoscheine umgesetzt. Das Ergebnis war zwar ernüchternd, denn der Einsatz hatte sich halbiert. „Es war aber der Beginn einer wunderbaren Freundschaft und wir haben festgestellt, dass wir es allein schaffen müssen. Das Ergebnis kann sich doch sehen lassen“, sagt er stolz. Auch die Dankeschön-Veranstaltungen nach der Faschingssaison seien immer wieder absolute Höhepunkte mit grandiosen Überraschungen und einer genialen Logistik. 

Die „Machtübernahme“ im Grußschinner Fasching ist laut Frank Peuker keine leere Parole: „Gleich zu Beginn meiner ersten Amtszeit war es mir wichtig, den GFC nicht zu unterfordern. Daher bekommen die Narren seitdem am 11.11. eine Bürgermeisteraufgabe, die sie während ihrer Regentschaft lösen müssen.“ Aschermittwoch sei dann der Tag der Abrechnung. Nach über 20 Jahren kann der Bürgermeister feststellen, dass die närrischen Bemühungen immer vorbildlich sind. Die Aufgaben seien stets zur vollsten Zufriedenheit gelöst worden. Die Liste ist dabei lang. So wurde zum Beispiel im Textilfestjahr 2016 vom GFC eine Lücke in der Chronik geschlossen. Es ging damals darum, wie eigentlich 1666 die Damastweberei von Holland nach Großschönau gekommen ist? In einem Bühnenstück hat der GFC mit seiner ganz eigenen Interpretation diese bis dato bestehende Lücke in der Geschichtsschreibung geschlossen. Das Grußschinner Schiss’n sei mit einer Love-Parade belebt worden, erinnert er sich. „Und für das Lauscheprojekt wurde mir eine Miss-Lausche zur Seite gestellt und zur Übergabe der Aussichtsplattform intonierte der GFC ganz oben auf der Lausche ein Lied über die Lausche“, berichtet er. 
Und was wünscht Frank Peuker in seiner Funktion als Bürgermeister dem Grußschinner Faschingsclub zum 50. Jubiläum? Die Närrinnen und Narren sollen nach diesem 50. Meilenstein schon mal die 75 in den Blick nehmen und auf immer genügend Nachwuchs, ob bei den Funken, auf der Bühne, im Elferrat oder bei den vielen fleißigen Helfern im Hintergrund, in ihren Reihen bauen können. Der GFC soll auch in wirren Zeiten nicht den Humor verlieren und immer auf ein dankbares, närrisches Publikum setzen können.

Der Bürgermeister bedankt sich ganz herzlich beim GFC für das gute Miteinander, für die vielen schönen Stunden und den feinsinnigen Humor. Darauf ein dreifaches, donnerndes Großschönau Helau! 

Steffen Linke / 25.02.2023

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