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Die Kinder stürmen an Heilgabend die Geschenke...

Die Kinder stürmen an Heilgabend die Geschenke...

Nicole Kühn, Inhaberin des Aktivhofes „Lindengut“ in Kiesdorf, kann in der Advents- und Weihnachtszeit auch mal etwas durchatmen. Foto: privat

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Nicole Kühn halten ihre Tiere auch in der Advents- und Weihnachtszeit auf Trab. Foto: privat

Jeder verbringt die Advents- und Weihnachtszeit ganz individuell nach seinen Vorstellungen. Bei Nicole Kühn, Inhaberin des Aktivhofes „Lindengut“ in Kiesdorf, stürmen die Kinder zur Bescherung an Heiligabend die Geschenke. 

Kiesdorf a. d. Eigen. Bei der 38-jährigen Buchhalterin im Homeoffice und Landwirtin im Nebenerwerb stellen sich die ersten Weihnachtsgefühle ein, „wenn mein Mann und ich im November anfangen, die kleinen Geschenke und die Weihnachtsschokoladen für die selbstgebastelten Adventskalender der Kinder zu besorgen. Und wenn dann noch die ersten Schneeflocken fallen, fühle ich mich wunderbar auf die Winter- und Weihnachtszeit eingestimmt.“

Nicole Kühn schmückt ihr Reich zu Hause weihnachtlich aus, sobald der Kindergarten damit anfängt, die Räume weihnachtlich zu dekorieren und den Weihnachtsbaum aufstellt. Darauf würden ihre Kinder bestehen. „Wir haben viel selbstgebastelte Weihnachtsdekoration von den drei Kleinen sowie einige Lichterketten und einen bunt dekorierten Tannenbaum. Und wenn wir gemeinsam schmücken, hören wir Weihnachtsmusik“, sagt sie. Die ganze Familie sei in die Mission Dekoration involviert. Nur die beiden Windhunde würden entspannt vom Sofa aus zuschauen. „Durch die eifrige Hilfe von den Kindern sind wir in etwa zwei Stunden damit fertig“, berichtet sie.

Ihr künstlicher Weihnachtsbaum hat ihr schon viele schöne Weihnachten beschert: „Ich besitze ihn über zehn Jahre. Er ist sogar mehrmals mit mir umgezogen. So erspare ich meinem Mann und mir auch den Stress, jedes Jahr einen neuen Weihnachtsbaum kaufen zu müssen.“

Die Kinder teilen ihr und ihrem Mann eigentlich fortlaufend eifrig mit, welches Spielzeug sie sich zu Weihnachten wünschen. „Ich kaufe über das Jahr verteilt ihre kleinen und auch ein paar große Wünsche ein. Wir Erwachsenen schenken uns untereinander weniger materielle Dinge, sondern eher schöne und gemeinsame Erlebnisse. Gemeinsame Zeit ist uns das Wichtigste“, betont sie. 

Weihnachten bedeutet für Nicole Kühn, dass die Familie noch näher zusammenrückt: „Im Alltag haben wir durch Stress, Arbeit und räumliche Entfernung nicht immer Zeit füreinander. Meine Eltern und meine Großmutter wohnen leider nicht um die Ecke.“ Deshalb seien die Weihnachtstage perfekt, um sich wiederzusehen und gemeinsam Zeit miteinander zu verbringen. 

Über die Weihnachtstage nimmt sich Nicole Kühn von ihrem Buchhalterjob Urlaub: „Die tägliche Stallarbeit muss aber erledigt werden – erst dann kann ich mich darum kümmern, die letzten Geschenke einzupacken oder das Weihnachtsessen vorzubereiten. Ein riesiges Dankeschön gilt meinem Mann, der mich nicht nur an den Feiertagen tatkräftig unterstützt.“ Die Vorfreude ihrer Kinder an Heiligabend sei immer sehr ansteckend. „Mein Mann und ich versuchen, sie mit Spielen von ihrer Aufregung abzulenken, bevor sie vor Neugier platzen“, sagt sie. Nebenbei müsse unter anderem das Vesper und das Abendessen vorbereitet werden. „Bevor es bei uns besinnlich wird, habe ich erst einmal etwas Hektik und Stress“, sagt sie. Zum Glück sei das spätestens bei der Bescherung wieder vergessen. 

Zum späten Nachmittag, wenn ihre Eltern und ihre Oma kommen, startet der entspannte Teil des Tages. Die Kinder würden die Geschenke stürmen, sodass das Weihnachtspapier nur so durch die Stube fliegt. „Wir Erwachsenen beobachten erst einmal das geschäftige Treiben, bis wir dann unsere kleinen Geschenke austauschen“, so Nicole Kühn. 

Und was war bisher ihr schönstes Geschenk zu Weihnachten? „Als Kind habe ich mir immer viele Gesellschaftsspiele gewünscht, die ich auch vom Weihnachtsmann bekommen habe. In den letzten Jahren habe ich mich sehr über den riesigen Tisch mit vielen Stühlen für unser Wohn- und Esszimmer gefreut. Denn wir sind einige Personen und bekommen oft Besuch von Freunden. Endlich hat jeder Platz und niemand muss mehr auf einem Hocker sitzen. Und als Schreibtisch eignet er sich auch, so bin ich mitten im Geschehen und sitze nicht allein im Büro“, antwortet sie. 

Am ersten und zweiten Weihnachtsfeiertag gibt es im Hause Kühn kein traditionelles Festtagsgericht: „Ich habe schon alles gekocht – von Kaninchen über Ente bis hin zu Wild.“ An Heiligabend würde es aber immer Wiener und Kartoffelsalat geben. „Mein Mann kann zwar ebenfalls kochen. Die Verantwortung für das Weihnachtsessen überlässt er aber gern mir“, sagt sie. Die Schlemmereien an den Festtagen würden sich bei ihr nicht auf der Waage auswirken. „Ich kann bedenkenlos Plätzchen naschen, da ich bei der Stallarbeit und den Lama- und Alpakawanderungen mit unseren Gästen reichlich Bewegung habe“, sagt sie. 

Nicole Kühn lebt zusammen mit ihrem Mann, den drei Kindern, zwei Windhunden, 15 Lamas und Alpakas, sechs Großkamelen, neun Minirindern und zwei Schafen in Kiesdorf auf dem Eigen. 

Steffen Linke / 23.12.2023

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