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Haus Schminke steht vor Schwierigkeiten

Haus Schminke steht vor Schwierigkeiten

Gerüste vor dem Fenster: Claudia Muntschick erklärte Martin Dulig die gegenwärtigen Sanierungsarbeiten am Haus Schminke.

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Ein Bild mit Erinnerungswert: So sah das Haus Schminke vor dem Beginn der aktuellen Sanierungsmaßnahmen aus. Foto: Archiv

Als unlängst der sächsische Wirtschaftsminister Martin Dulig das bedeutendste Baudenkmal der Stadt Löbau besuchte, hieß es, dass im August alles fertig ist. Davon kann jetzt keine Rede mehr sein.

Löbau. Als am vorvergangenen Wochenende zum alljährlichen Tag des offenen Denkmal eingeladen wurde, hätten viele Interessenten sicher gern auch einen Blick in das Haus Schminke geworfen. Immerhin zählt dieses anerkannter Weise zu den vier bedeutendsten Wohnhäusern der Moderne weltweit und lockt alljährlich tausende Besucher von allen Kontinenten an. Doch leider öffneten sich die Türen nicht. Ein Umstand, der so nicht eingeplant war und der auch bei der Stiftung für das Haus Schminke Bedauern auslöst. „Verspätung kommt wohl auf fast jeder Baustelle vor und auch das Haus Schminke ist immer noch eingerüstet, obwohl wir ursprünglich schon wieder eröffnen wollten“, schreibt Vorstand Claudia Muntschick im August-Newsletter der Stiftung.

Und zur Erläuterung fügt sie an: „Die Problematik des Außenputzes wird weiterhin mit der Denkmalpflege diskutiert. Leider gibt es hier noch immer kein zufriedenstellendes Ergebnis. Mit den zahlreichen angelegten Probeflächen gleicht das Haus nun speziell auf der Südseite einem Flickenteppich.“ Doch das ist noch nicht alles: „Neben der Abstimmung mit der Denkmalpflege hat uns aber auch die lang anhaltende Hitze in Teilen einen Strich durch die Rechnung gemacht, da der Putz unter den Bedingungen nicht verarbeitet werden kann.“ Insbesondere problematisch, weil: „Nun wird das Zeitfenster bis zum großen Bauhausjubiläum 2019 immer kleiner, und wir hoffen sehr, dass es nun endlich weitergehen kann.“ Schließlich soll sich doch das Haus Schminke zum 100. Bauhaus-Geburtstag im kommenden Jahr noch schöner und strahlender präsentieren.

Etwa 8000 Besucher aus 30 Ländern konnte die Stiftung im Jahre 2017 zählen. Gegenüber 2016 stellte dies einen Zuwachs um 800 dar; auch in den vergangenen Jahren gab es bereits einen stetigen Anstieg. Viele der Besucher lassen sich in die Kategorie „Fachpublikum“ einordnen; doch auch ganz „normale“ Touristen finden den Weg zum nicht unmittelbar im Stadtzentrum gelegenen „Nudeldampfer“ – eine Anspielung des Volksmundes auf die Form des Hauses sowie auf den Bauherren Fritz Schminke, einen Löbauer Nudelfabrikanten.

Doch derzeit stehen sie – wie gesagt – zumeist vor verschlossenen Türen. „Seit April laufen hier dringend notwendige und lange geplante Sanierungen an Dach und Fassade“, wie der Stiftungsratsvorsitzende und Löbauer Oberbürgermeister Dietmar Buchholz (parteilos) erklärt.

Mit der jetzigen Instandsetzung, so Buchholz, müssen auch Spätfolgen früherer Sanierungen beseitigt werden: „Probleme gibt es nur da, wo nachträglich Dämmung eingebaut wurde. Scharoun baute komplett ohne Dämmung.“
 

Uwe Menschner / 24.09.2018

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