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Pfade zu Kirche und Militär

Pfade zu Kirche und Militär

Die hoch über dem Pulsnitztal thronende Hauptkirche birgt ungeahnte Schätze.

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Der mittlerweile verblasste rote Stern spielt für die Königsbrücker Militärgeschichte eine wichtige, aber nicht die einzige Rolle.

Königsbrück. Der Heimatverein Königsbrück ist weit über die Grenzen der Stadt hinaus als ausgesprochen rührig bekannt. Was haben die Heimatfreunde aus der Heidestadt nicht schon alles auf die Beine gestellt: Die Wiedererrichtung des Türmchens über dem Eingangsgebäude zum Schloss, die Restaurierung des Schellendorff-Epitaphs, von der Pflege und Präsentation der Königsbrücker Kamelien ganz zu schweigen …
Das Schellendorff-Epitaph bildet auch einen wichtigen Bestandteil eines aktuellen Projektes, an dem der Heimatverein gegenwärtig arbeitet. „Dabei handelt es sich um einen aus zwei Tafeln bestehenden kulturhistorischen Informationspfad zur Königsbrücker Hauptkirche“, erklärt Vereinsvorsitzender Peter Sonntag. Er soll es Besuchern ermöglichen, sich auch ohne Führung ein Bild von den Besonderheiten, die das Gotteshaus in sich und auch außerhalb seiner Mauern birgt, zu machen. Und dazu zählt natürlich auch, aber nicht nur das Epitaph, das im Zuge der wissenschaftlichen Betrachtung im Zusammenhang mit seiner Restaurierung als eines der wichtigsten sächsischen Kulturdenkmäler seiner Zeit erkannt wurde (der Oberlausitzer Kurier berichtete ausführlich). 

Doch auch das (gegenwärtig in der Sanierung befindliche) Grabmal der Louise von Hohenthal, das Mausoleum der Fabrikantenfamilie Naumann und der Altar werden den Gästen näher gebracht. Während sich der geplante Standort der ersten Tafel, die sich vor allem mit den Objekten selbst beschäftigt, an der Schlosszufahrt befinden soll, steht die zweite Tafel künftig auf dem Kirchhof. Sie beschäftigt sich näher mit den Persönlichkeiten Louise von Hohenthal – einer Sozialreformerin, die noch vor Fröbel eine „Kleinkinderschule“ stiftete und auf deren Wirken das Louisenstift zurückgeht, sowie Bruno Naumann, dem die Welt die Schreibmaschine „Erika“ sowie die Naumann-Nähmaschinen verdankt und der 1893 Schloss und Standesherrschaft erwarb. 
Freilich fehlen auch nicht Verweise auf andere Königsbrücker Sehenswürdigkeiten, allen voran die Kamelien, sowie auf Pilger- und Wanderziele in der Umgebung. „Für alle, die noch weiter gehende Informationen wünschen, wird es natürlich auch künftig Führungen geben“, versichert Peter Sonntag.

Ein zweiter Informationspfad, den der Heimatverein Königsbrück gegenwärtig erarbeitet, beschäftigt sich mit der Militärgeschichte der Stadt und ihrer Umgebung. Und diese reduziert sich keineswegs allein auf die „Russen“ und ihren Übungsplatz, sondern beinhaltet auch die Ursprünge mit dem Schießplatz in Glauschnitz, dem Alten Lager und der Prinz-Georg-Kaserne. Auf sechs Tafeln konzipiert der Verein den Rundweg, der sich auch mit den verschwundenen Dörfern und dem aus dem Truppenübungsplatz entstandenen Naturschutzgebiet beschäftigt. Im Zuge der Arbeit an diesem Pfad wurde der Weg zum so genannten Sachsenstein, der der Erinnerung an die ehemalige Königlich Sächsische Armee diente, freigelegt und das Mahnmal somit wieder zugänglich gemacht.

Uwe Menschner / 07.12.2020

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