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Roter Teppich für die DJs von einst

Roter Teppich für die DJs von einst

Im Gasthaus „Lusatia“ in Bautzen ist am Mittwoch der rote Teppich für ehemalige und noch aktive Diskotheker aus der Region ausgerollt worden. Foto: RK

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Mit dem Telefonhörer in den nächsten Titel reinlauschen: Werner Krahl gilt in Bautzen als Urgestein unter den Diskothekern. Foto: privat

Bautzen. Das hat es zuletzt zu DDR-Zeiten gegeben: Mehr als drei Jahrzehnte nach der Wende und deutschen Wiedervereinigung trafen am Mittwoch in der Spreestadt erstmals wieder Discjockeys aus Bautzen und dem Umland aufeinander. Unter den über 40 geladenen Gästen befanden sich zahlreiche bekannte Gesichter, die einst für ausgelassene Stimmung in den Tanzsälen und Diskotheken der Region und darüber hinaus sorgten. Ihnen wurde in der ehemaligen Diskothek „Lusatia“ – auch „Luse“ genannt – der rote Teppich ausgerollt.

Gemeinsam unternahm die Runde eine Reise in die Vergangenheit, um sich an den Duft von Chromdioxid-Musikkassetten und die Songs, mit denen damals das Publikum zum Tanzen animiert wurde, zu erinnern. „Jeder soll die Möglichkeit erhalten, sich selbst noch einmal anzumoderieren“, sagte die Mitorganisatorin des DJ-Treffens, Ulrike Biebrach, vor Beginn der Veranstaltung. Dazu hatte sie eine Fotowand entworfen und ein Mikrofon in Stellung gebracht. „Improvisationsgeschick ist gefragt.“ Dass sich einmal so viele Vertreter der Unterhaltungszunft in der Spreestadt und Umgebung um die Gunst der Partygänger bemühten, sei ihr erst im Zuge der Vorbereitungen, die sie gemeinsam mit dem Veranstaltungstechniker Harry Weiss stemmte, bewusst geworden.

Beispielhaft dafür führte die Veranstaltungsmanagerin, die zu DDR-Zeiten mit ihrem inzwischen verstorbenen Ehemann Norbert als Berufsdiskothekerin jahrelang von einer Veranstaltung zur nächsten quer durch die Republik reiste, Steffen Lowag an. Er kam extra für die Zusammenkunft vom Timmendorfer Strand in die Lausitz. Aber auch Frank Wendler, Mathias Noack, Ray Kirsch, Dieter Siering, Michael Pfützner, Jörg Zoch, Günter Zaunick, Thomas Förster und viele, viele andere hätten sich einst einen Namen hinter dem DJ-Pult gemacht.

Einige von ihnen würden auch noch heute auflegen. Einen aber hob sie besonders hervor – Werner Krahl. Mit ihm verbindet Ulrike Biebrach unter anderem die Erinnerung an auf dem Rücken liegende Partygäste, die im Takt der Musik ihre Beine in die Lüfte warfen. „Auch seine Faschingsveranstaltungen sind unvergessen“, fügte sie hinzu. Weil sich der Doberschauer auch für andere Vertreter seiner Branche stark gemacht habe, erhalte er ein besonderes Präsent – eine Urkunde zur Ehrung als erfolgreicher Manager und Moderator des Duos „Die Gefährten“ sowie vieler Nachwuchsdiskotheker in Bautzen. Werner Krahl werde damit zum „DJ-Master“ gekürt – eine Auszeichnung, die hierzulande ihresgleichen sucht. Doch warum fand das Treffen an einem Mittwoch statt? Das hat einen ganz einfachen Grund, meinte Ulrike Biebrach. „Da einige unserer Kollegen an den Wochenenden nach wie vor eingespannt sind, bot sich dieser Tag an.“ Die Idee dazu sei zu Jahresbeginn aufgekommen. Sie wurde nun in die Tat umgesetzt. 

Roland Kaiser / 29.04.2022

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