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Skisport in Sohland auch im Sommer treiben

Skisport in Sohland auch im Sommer treiben

Skispringen ist in Sohland auch im Sommer möglich, was dieser junge Schanzenadler eindrucksvoll beweist. Foto: Carmen Schumann

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Die alte Schanzenbaude wird abgerissen – für manchen sicher ein Wermutstropfen. Foto: Carmen Schumann

Das Ski-Areal in Sohland wird für die ganzjährige Nutzung fit gemacht. Wie das gelingt und warum es notwendig ist.

Sohland/Spree. Dass man auch im Sommer Ski springen kann, ist eigentlich schon ein alter Hut. Matten machen es möglich. Auch in Sohland sausen bei schönstem Sonnenschein und 25 Grad mutige junge Leute die Schanzen am Tännicht hinunter. Am vergangenen Montag taten sie dies sogar unter den Augen von prominentem Besuch. Der sächsische Minister für Strukturentwicklung Thomas Schmidt (CDU) hatte einen Fördermittelbescheid im Gepäck und ließ sich von den Mitgliedern des Skiclubs Sohland und vom Sohlander Bürgermeister Hagen Israel (parteilos) über die geplanten Vorhaben im Skisport- und Wanderzentrum informieren.

Für den geplanten Umbau der alten Turnhalle aus den 70er Jahren hatte man zunächst Interreg-Fördermittel ins Auge gefasst, was jedoch abgelehnt wurde. Nun fließen die Fördermittel in Höhe von 3,1 Millionen Euro aus dem Fördertopf für Strukturentwicklung. Das könnte wie ein Widerspruch aussehen, befindet sich doch Sohland recht weit von der Kohleregion entfernt. Doch Thomas Schmidt hält die Entscheidung für angemessen. Strukturwandel sei viel komplexer, als nur Arbeitsplätze zu schaffen. In Zeiten von Fachkräftemangel sei es wichtig, auch auf die sogenannten „weichen“ Faktoren zu achten. Es gelte, Menschen zum Hierbleiben zu bewegen oder Menschen zu animieren, hierher zu ziehen. Dabei geht es auch um Kinderbetreuung, ärztliche Versorgung und Freizeitangebote. Bereits jetzt zieht des Ski-Areal in Sohland Menschen aus dem Umkreis von rund 100 Kilometern an. Durch den Umbau der Turnhalle soll das Zentrum ganzjährig noch attraktiver werden. Die Turnhalle bekommt moderne Sanitäranlagen und Vereinsräume, E-Bike-Ladesäulen und eine Fahrradgarage. Außerdem wird ein WLAN-Hotspot eingerichtet. Die alte Schanzenbaude wird dagegen abgerissen.

Das Ski-Areal kann als Ausgangspunkt oder auch als Zwischenstation für Wanderungen und Radtouren genutzt werden. Und selbstverständlich dient es im Winter auch als Einstieg in die vom Skiclub gespurten Langlaufloipen mit 30 Kilometer Länge. Auch eine Rodelbahn ist vorhanden. Für den Abfahrtslauf kann bei ausreichend niedrigen Temperaturen auch bei wenig Schnee mit der Schneekanone nachgeholfen werden.

Nach dem Erhalt des Fördermittelbescheids wird das Vorhaben nun energisch vorangetrieben. Bereits in der ersten Septemberwoche fand eine Bauanlaufberatung statt. Mit dem Bauen begonnen werden kann allerdings erst nach dem Winter. Das ehrgeizige Ziel ist, bis Ende 2025 fertig zu werden.
Das Ski-Zentrum Sohland ist nicht nur Anlaufpunkt für Freizeitsportler, sondern auch eine Kaderschmiede für den Sportnachwuchs. 

Man kann auf mehrere Olympiateilnehmer und Juniorenweltmeister stolz sein. Jenny Nowak ist zudem die erste Deutsche Meisterin in der Nordischen Kombination für Frauen – ein Titel, den ihr niemand mehr wegnehmen kann.

Carmen Schumann / 09.09.2023

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