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Alfred Simm hat schon sehr zeitig „himmlische Gefühle“

Alfred Simm hat schon sehr zeitig „himmlische Gefühle“

Alfred Simm schlüpft in der Advents- und Weihnachtszeit in die Rollen von Nikolaus und Weihnachtsmann. Foto: M. England

Jeder verbringt die Advents- und Weihnachtszeit anders. Bei Alfred Simm, dem langjährigen Vorsitzenden des Vereins Ostsächsische Eisenbahnfreunde e.V. und freier Mitarbeiter sowie Kultschaffner bei der Sächsisch Oberlausitzer Eisenbahngesellschaft mbH, stellen sich die „himmlischen Gefühle“ sehr zeitig ein. 

Region. In der Regel erhält der 67-jährige im November die ersten Anfragen für seine Einsätze als Weihnachtsmann. „Ich bin in den vergangenen Jahren mehrmals privat oder auch bei Betriebsfeiern in diese Rolle geschlüpft. Das macht mir viel Spaß und bildet, auch wenn die Kinder immer weniger Gedichte und Lieder vortragen.“ 

Alfred Simm schmückt, wenn es seine Zeit erlaubt, zum Totensonntag sein „privates Reich“ weihnachtlich aus, damit ab Montag danach der Schwibbogen leuchten kann. „Eine Stunde benötige ich dabei, um die Herrnhuter Sterne aufzuhängen“, berichtet er. Seine drei Kinder sowie seine fünf Enkel im Alter von zwei bis 17 Jahren unterstützen ihn dabei. Ab Ende November schaut sich Simm nach einem Weihnachtsbaum um – aber nur, wenn es sich lohnt, einen aufzustellen, betont er. „Bisher habe ich immer ein passendes Exemplar gefunden“, sagt er. 

Für seine Enkelkinder schaut sich Alfred Simm quasi über das gesamte Jahr hinweg nach Weihnachtsgeschenken um: „Ich nutze die Gelegenheit dazu, wenn ich auf Messen unterwegs bin.“ Weihnachtsgeschenke müssen beim ihm jedenfalls von Herzen kommen, sollen überraschen und sinnvoll sein.

Simm genießt an den Feiertagen die Ruhe und Besinnung im Kreis der Familie, wenn es die Umstände zulassen. „Ich plane langfristig meine Tätigkeiten, kaufe rechtzeitig ein, um nicht in den sinnlosen Ansturm kurz davor zu geraten“, sagt er. 

In vielen Jahren hat Alfred Simm zu Heiligabend von 14.00 bis 18.00 Uhr als Weihnachtsmann Kinder mit Geschenken beglückt und danach ein Abendessen in gemütlicher Atmosphäre genossen. Da seine großen Kinder und damit die Enkel durch die Entwicklung der 90er Jahre aus der Region „vertrieben“ wurden, geht die Bescherung jedes Jahr anders über die Bühne.

An sein schönstes Geschenk als Kind zu Weihnachten kann er sich noch gut erinnern. „Mit fünf Jahren wäre ich fast gestorben, da sich die Nierenschmerzen – wegen denen ich im Krankenhaus war – als geplatzter Blinddarm herausstellten. Danach fragten mich alle, was ich mir wünsche. Ich sagte zu allen: Die Blechfeuerwehr mit Drehleiter, die im Schaufenster steht. Ich bekam sie drei Mal und war überglücklich.“ 

Heiligabend genießt Alfred Simm Pökelfleisch in schlesischer Fischsoße, mit Sauerkraut und Salzkartoffeln und an den Feiertagen Gans mit Rotkraut oder Rosenkohl. Der Chef kocht dabei selbst. Doch inwieweit wirken sich die Schlemmereien bei ihm auf der Waage aus? „Ich habe in 15 Jahren etwa 40 Kilogramm Gewicht abgebaut. Das ist nicht einfach, um nicht zu sagen hart. Das geht nur mit bewusster Ernährung, Sport und Waage. Wenn Schlemmerstunden oder -tage anstehen, verzichte ich am besten vorher auf noch mehr“, antwortet er.

Da die Zittauer Schmalspurbahn nach ihrer Betriebsruhe mit Bauarbeiten wieder mit dem Nebensaisonfahrplan in den Jahresendspurt gegangen ist, bietet sich an, Fahrkarten zu verschenken. Das wäre auch für den Nachcorona-Winter ein sinnvolles Geschenk, wie sich viele Dinge über Gutscheine in die Zukunft übertragen lassen. Aufgrund noch ausstehender Arbeiten und Corona werden die Züge bis auf weiteres ohnehin noch mit einer Diesellok bespannt.

Am Montag, 6. Dezember, ist es von 9.30 bis 16.15 Uhr auf dem Bahnhof Bertsdorf wieder Zeit für Nikolausüberraschungen. Am Sonntag, 12. Dezember, tritt der neue Fahrplan in Kraft, der sich im Vergleich zum bisherigen nur um wenige Minuten unterscheidet. Ab dem 16. Dezember wird bis zum 2. Januar 2022 im Hausaisonfahrplan mit zwei Zugumläufen gefahren. Dabei wird zumindest der Oybiner Umlauf mit einer Dampflok bespannt. 

Für das vierte Adventswochenende ist auf dem Bahnhof Oybin ein weihnachtliches Treiben geplant. An Heiligabend stehen derzeit noch zwei Weihnachtsmannzüge im Kalender. Ob dies so stattfinden kann, wird zeitnah bekanntgegeben. In Zügen besteht jedoch bei 3G-Regel eine FFP2-Maskenpflicht.

Steffen Linke / 05.12.2021

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