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Als die iranischen Revolutionswächter kamen

Als die iranischen Revolutionswächter kamen

Gruppenbild mit Angehörigen der Islamischen Revolutionswächter in Rothenburg. Foto: Luftfahrttechnischer Museumsverein

Rothenburg. Der Luftfahrttechnische Museumsverein Rothenburg e.V. führt eine Veranstaltung aus der Vortragsreihe „Zeitzeugen“ am Freitag, dem 18. Oktober um 17.00 Uhr im ehemaligen Flughafenrestaurant auf dem Flugplatz Rothenburg durch. Darin geht es um die Militärhilfe der DDR für die Dritte Welt sowie um Iraner über Rothenburg.

Im ersten Teil des Vortrags soll es konkret werden. „Es soll nicht das weite Feld der Militärhilfe zu DDR-Zeiten analysiert oder kommentiert werden; stattdessen gibt es viele Informationen zu einem „nicht öffentlichen“ Teil der Arbeit der Flugzeugwerft Dresden“, soReinhard Röhle vom Luftfahrttechnischen Museumsverein Rothenburg e.V..

Dass sich der Betrieb nach dem „Aus“ für den eigenen Flugzeugbau 1961 bis zur Wende 1989 auf die Wartung und Instandsetzung von Flugzeugen der Nationalen Volksarmee und des Warschauer Pakts konzentrierte, war bekannt. Insgesamt wurden seinerzeit mehr als 2.000 MiG-Jagdflugzeuge und 300 Hubschrauber sowie zusätzlich für die Transportstaffeln An-2, Il-14 und Mi-2-Hubschrauber in der Dresdener Flugzeugwerft gewartet.

Im Vortrag geht es daher um Flugzeuglieferungen bzw. die Wartung von Maschinen beispielsweise für Ägypten, Syrien, den Irak oder Iran. Günter Miksch erläutert über welche Luft-, See- und Landwege sie nach Dresden verbracht wurden, beschreibt die reisefertige Verpackung und Lieferung der Maschinen in Seekisten oder den Transport der Maschinen mit der IL-76 oder der C130. Er berichtet über die mühsame Instandsetzung beschädigter Maschinen aus Kampfgebieten, lohnend im damaligen Verständnis von internationaler Solidarität und nicht zuletzt auch unter dem Aspekt der Devisenerwirtschaftung.

Die Devisenknappheit der DDR führte dazu, dass seit den 70er Jahren auch immer wiederausländische Militärkader gegen Bezahlung in der DDR ausgebildet wurden. Die Ausbildungsverträge wurden streng geheim gehalten. Die an der Ausbildung beteiligten Offiziere und Soldaten der NVA waren nicht immer begeistert, weil die ausländischen Militärkader zahlreiche Sonderrechte in Anspruch nahmen, die den Angehörigen der NVA verwehrt blieben. 1988 schlossen die DDR und der Iran ein Abkommen über die Lieferung von 16 MiG-21 und die Ausbildung des dazugehörigen fliegenden und ingenieurtechnischen Personals. Die fliegerische Ausbildung in Rothenburg fand von Juni bis September 1989 statt.

Wilfried Michael berichtet im zweiten Teil der Veranstaltung über seine Erlebnisse bei der Ausbildung iranischer Revolutionswächter auf dem Flugplatz Rothenburg auf der MiG-21. Dabei werden auch einige Hintergründe, weitere Planungen und Besonderheiten, wie z.B. die „Essensbeschaffung“ und die Einbindung der Forderungen des Islam in den Flugbetrieb bei der NVA beleuchtet.

Redaktion / 17.10.2019

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Kommentare zum Artikel "Als die iranischen Revolutionswächter kamen"

Die in Kommentaren geäußerten Meinungen stimmen nicht unbedingt mit der Haltung der Redaktion überein.

  1. Günter Salzmann schrieb am

    Daran kann ich mich auch noch erinnern. Für Dollar war die DDR als Friedensstaat auch. Da hat man noch nix von Alexander Sch.- und besonderen Wirtschaftsbeziehungen gewusst. Iranische Pilotenausbildung Flugzeug-Instandsetzung in Dresden, Irak-Iran als Kriegsparteien vom friedensliebenden sozialistischen "Partner" unterstützt, für US-Währung???

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