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Auf Dinosuche in 
der Sandgrube

Auf Dinosuche in 
der Sandgrube

Echte Dinos? Naja, nicht ganz. Eine gewisse Ähnlichkeit ist aber nicht zu leugnen. Die Kinder jedenfalls waren begeistert. Foto: Tierpark Bischofswerda

Nach dem Motto „Naturschutz vor der Haustür“ veranstaltete der Tier- und Kulturpark Bischofswerda unlängst gemeinsam mit den Naturschutzzentrum Neukirch eine Aktion für den Kindergarten „Buddelflink“ aus Großdrebnitz.

Weickersdorf. Kleine Entdecker aus der Kindertagesstätte „Buddelflink“ Großdrebnitz waren unlängst in der Sandgrube Weickersdorf unterwegs. Die fünf- bis sechsjährigen Kinder staunten, was es für wundersame Wesen in den heimischen Wäldern zu entdecken gibt. Mit einem Kescher wurden seltene Amphibien aus einem Tümpel geholt und brachten die Kinder zum Staunen.

„Ziel dieser Aktion war es, die Artenvielfalt im Wald auf einfache Weise zu entdecken und zu erklären“, so Silvia Berger vom Tierpark und die Naturschützerinnen Katrin Poike und Nicole Dutschmann vom Naturschutzzentrum Neukirch.

Mit großen Augen und offenen Mündern stellten die Kinder fest, dass Froschkinder, also Kaulquappen, gar keine Eltern haben die auf sie aufpassen, wenn sie erst einmal geschlüpft sind. Katrin Poike freute sich sehr über die vielen kleinen Umweltexperten und Naturforscher, deren Fragen sie ohne Unterbrechung beantwortete. Auf die Frage von Frau Poike an die Kinder, warum Froscheltern erst so viele hunderte Eier legen und sie dann alleine lassen, antwortete die kleine Ella: „Damit die Froschkinder nicht alleine sind.“

Nachdem geklärt war, dass aus Kaulquappen Frösche ohne Schwanz werden, die im Sommer den Teich verlassen und im Winter in eine Kältestarre bis zum Frühjahresbeginn verfallen, wandten sich die vielen munteren Augen dem Tümpel zu und suchten eifrig nach den Molchen. Um die Tiere nicht zu sehr zu stören, suchte Naturschützerin und Zooschulpädagogin Nicole Dutschmann nach den Tieren und entdeckte sie auch, doch leider ließen sie sich nicht fangen.

Tierparkleiterin Silvia Berger ließ sich nicht entmutigen und griff beherzt nach dem Netz. Gleich beim ersten Versuch fing sie zwei Molche. Wie sich herausstellte, handelte es sich um zwei seltene Molcharten: den Berg- und den Teichmolch.

Plötzlich stellte ein Kind verdutzt fest: „Was macht denn die Glasflasche dort im Teich?“ und schnell wurde allen bewusst: für Frösche und Amphibien gibt es keinen Arzt, der ihnen ein Pflaster auf die Wunde klebt wenn sie sich an Glasflasche oder anderem Müll verletzen. „Wollen wir den Tieren helfen und den Müll auflesen?“ fragte Katrin Poike, und es kam ein lautes und fest entschlossenes „Ja!“ zur Bestätigung.

Nach einer kleinen Unterweisung , dass der Müll nur mit Handschuhen angefasst wird, machten sich alle Kinder ans Werk. Zur Überraschung aller kam Herr Voigt, der Waldbesitzer und Eigentümer der Sandgrube, auf einen kurzen Besuch vorbei. Und kurz bevor der Aktionstag für die Erhaltung der kleinen „Dinos“ vorbei war, trat die kleine Ella aus der Kindergartengruppe hervor, bedankte sich recht herzlich für den schönen Tag, griff in die Gummibärchentüte und zog ein Gummitier in Form eines Molches heraus – das ist der Beweis: Naturschutz kann auch Spaß machen!

sb / 01.05.2017

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