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Auf ein letztes Folklorum „dank“ Inflation

Auf ein letztes Folklorum „dank“ Inflation

Auch die turisedische Bühne ist natürlich im typisch Bergmann’schen Baustil errichtet. Foto: Kulturinsel Einsiedel

Zentendorf. In der Geheimen Welt von Turisede – also dem als Kulturinsel Einsiedel bekannten Freizeitpark – findet vom 1. bis 3. September letztmalig das ’Folklorum’ statt. Die Turisedischen Festspiele, die seit 30 Jahren ununterbrochen am ersten Septemberwochenende stattfanden, sollen nun mit dem Jubiläum ausklingen. Doreen Stopporka und Jürgen Bergmann kommentieren dies für den Kulturinsel Einsiedel e.V. mit: „Wenn es am Schönsten ist, sollte man aufhören!“ 30 mal Künstler aus der halben Welt, hätten eben auch 30 alljährliche Steigerungen in der Erwartungshaltung und dennoch jeweils bangen um ausreichende Besucherzahlen für ein Erreichen der „Schwarzen 0“ bedeutet. Dies übrigens auch bei weitgehendem Verzicht auf ein Privatleben in der Vorbereitungszeit und 30 mal großem Aufräumkatzenjammer nach dem Festival. „Mit außerordentlichen Kraftanstrengungen konnten wir selbst zu Coronazeiten zum Feiern einladen. Doch finanziell war es ein Desaster, denn viele Gäste trauten sich nicht zu kommen. Jetzt spüren alle die Inflationswelle und müssen mit ihrem Geld haushalten. Dabei steigen auch beim Festival überall die Kosten“, resümieren sie den allgemeinen Niedergang. „Unter diesen Vorzeichen dämpft das Risiko immer mehr die Vorfreude. Aus ehemaligem Enthusiasmus ist es für die Veranstalter immer mehr ein Kampf gegen Windmühlenflügel geworden. So sind wir – auch nicht mehr ganz blutjungen – Veranstalter jetzt müde geworden“, legen sie nach.

Doch mit einem dicken Dank an die treuen Fans und Mitstreiter aus 30 Jahren kann dann aber ein Finale nicht fehlen. „Jetzt lassen wir es aber noch einmal so richtig krachen“, sagt Pressesprecher Eugen Valtin. Mit dem 30. und letzten Folklorum sei nun das sicher anspruchsvollste Programm zusammengestellt. Dabei treten mehrere Künstler erneut auf, die bei vergangenen Festivals besonders begeisterten. Zum Beispiel Mutabor, die selbst auf eine 30-jährige Geschichte zurückblicken. Ein nun erfüllter langgehegter Wunsch im Team sei, dass auch die finnische Kultband Eläkeläiset dabei sei. Beim legendären Schatzacker und zwölf Wettkampfdisziplinen um die Würde eines Ehrenturiseders wird es wieder manche Überraschung geben.

„Wir sind uns sicher, dass es außer uns noch andere gibt, für die das Festival fest zum Zeitgeist unserer Welt gehört. Für alle, die sich davon etwas bewahren möchten, wollen wir einen nostalgischen Bildband entwickeln.“ Dabei baue man auf Hilfe. „Bitte bringt uns eure Erinnerungen mit – Stimmungs- und Schnappschussfotos und natürlich alles, was Ihr für spannende Episoden erlebt, oder auch nur aus zweiter Hand erfahren habt“ ruft er auf. Mit den Beiträgen soll eine lange Wandzeitung mitten durch die Werkhalle der ehemaligen Hallenbühne gestaltet werden. Zum Festival wird es am Organisationsbüro übrigens einen Briefkasten geben, in den man Meinungen und Ideen einwerfen kann. Auch hierbei sollten möglicht Kontaktdaten hinzugefügt werden, unter anderem um Nachfolgeideen zu besprechen.
Zum Folklorum gibt es zusätzliche Fahrten des Taktbusses der Linie 69 Görlitz-Zentendorf und zurück, die zeitlich unter www.zvon.de erfasst sind.

Till Scholtz-Knobloch / 01.09.2023

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