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Aufeinanderzulaufen am Steinbruch?

Aufeinanderzulaufen am Steinbruch?

In der Gemeinde Malschwitz wird abgerüstet. Zumindest verbal. Im Fall des Steinbruches Pließkowitz sind sich der Betreiber des Tagebaus und eine Bürgerinitiative offenbar etwas näher gekommen. Zuvor gab es jahrelang Diskussionen über das Miteinander und die Einschränkungen durch den Granodioritabbau. Zu Monatsbeginn loteten beide Parteien in Bischofswerda ihre unterschiedlichen Positionen aus. Und siehe da, eine Annäherung scheint möglich. Welche Schritte auf dem steinigen Weg gegangen werden können, das erklärte Alexandra Wunderlich-Böttcher dem Oberlausitzer Kurier. Die Juristin kümmert sich in den Reihen des Steinbruchbetreibers um alle Bergamts- und behördlichen Angelegenheiten sowie die Öffentlichkeitsarbeit.

Wie ist das Unternehmen mit der Bürgerinitiative „Steinbruch Pließkowitz“ (BI) auseinandergegangen?

Alexandra Wunderlich-Böttcher: ProStein und die Bürgerinitiative bleiben im Kontakt und klären Probleme zukünftig auf direktem Wege.

Auf welche Ziele beziehungsweise Maßnahmen hat sich die Runde am 2. September verständigt?

Alexandra Wunderlich-Böttcher: Die BI hat ihre Erwartungen und Vorstellungen geäußert. ProStein wird sich damit auseinandersetzen und prüfen, was realistisch und umsetzbar ist.

Wie wird den Gebäudeeigentümern, die mit Bezug auf die Sprengungen im Steinbruch Schäden an ihren Wohnhäusern beklagen, nunmehr entgegenkommen?

Alexandra Wunderlich-Böttcher: ProStein wird zusammen mit dem Sprengunternehmen prüfen, ob Änderungen im Sprengregime möglich sind und wenn ja, einen entsprechenden Sonderantrag beim Sächsischen Oberbergamt auf Genehmigung beziehungsweise Zulassung stellen.

Worauf müssen sich die Menschen im Umkreis des Tagebaus bezüglich der Sprengungen künftig einstellen?

Alexandra Wunderlich-Böttcher: Durch mögliche Veränderungen im Sprengregime – was derzeit geprüft wird – sollen positive Effekte für die Anwohner erzielt werden.

Das klingt nach einer Annäherung. Unter den Umständen wird sich die Firma ProStein sicherlich auch stärker in das gesellschaftliche Leben in der Gemeinde Malschwitz einbringen?

Alexandra Wunderlich-Böttcher: ProStein würde sich gern in das gesellschaftliche Leben der Gemeinde integrieren und bietet seine Unterstützung an. Wir würden uns freuen, wenn die Gemeinde auf uns zukommen     und unsere Hilfe in Anspruch nehmen würde.

Wie war das aus Ihrer Sicht in der Vergangenheit gelaufen?

Alexandra Wunderlich-Böttcher: Wir haben mehrfach beim Bürgermeister vorgesprochen und erhoffen uns für die Zukunft, dass der Kontakt intensiviert wird.

Reichlich Diskussionsstoff bietet nach wie vor auch die stark in Mitleidenschaft gezogene Ortsverbindungsstraße Pließkowitz – Kleinbautzen, über die jede Woche Dutzende 40-Tonner donnern, um zum Tagebau zu gelangen. Wie wird sich der Steinbruchbetreiber an deren Sanierung beteiligen?

Alexandra Wunderlich-Böttcher: Da es sich um eine öffentliche Straße handelt und Straßenbaulastträger die Gemeinde ist, kann auch nur die Gemeinde die Sanierung der Ortsverbindungsstraße anschieben. ProStein hat     der Gemeinde bereits unterschiedliche Vorschläge unterbreitet. Ein Konsens konnte jedoch bisher nicht erzielt werden. Es wird weitere Gespräche geben. ProStein hat zwischenzeitlich zu  politischen Vertretern Kontakt aufgenommen und bietet bei der Beantragung von Fördermitteln zur Sanierung der Straße und zur Realisierung des im Gemeinwohl stehenden Projektes  seine Unterstützung an.

In unmittelbarer Nachbarschaft des Steinbruchs befindet sich das FND Teufelsstein, das ich kurz zur Sprache bringen möchte. Wir wird in seinem Fall verfahren? Was wird ProStein unternehmen, damit dieses Flächennaturdenkmal der Region erhalten bleibt?

Alexandra Wunderlich-Böttcher: Am 21. September wird es dazu einen Vororttermin mit der BI geben. Bei dem wollen wir alles Weitere besprechen.

Das bedeutet, das Unternehmen wird dann auch seine Vorstellungen bekanntgeben, wie sich das FND Teufelsstein auf einen Stand bringen lässt, der dem Status eines Flächennaturdenkmales angemessen ist?

Alexandra Wunderlich-Böttcher: Davon ist auszugehen, dass wir darüber sprechen.

Roland Kaiser / 21.09.2021

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