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Bahnfahren beim VVO 
wird wieder teurer

Bahnfahren beim VVO 
wird wieder teurer

Der Preis für eine Einzelfahrt in einer Tarifzone steigt um 10 Cent auf 2,50 Euro. Für längere Fahrten durch mehrere Tarifzonen steigt der Preis der Einzelfahrt um 20 bis 40 Cent. Foto: Lars Neumann

Region. Im Verkehrsverbund Oberelbe (VVO) ändern sich nach zwei Jahren Preisstabilität die Ticketpreise zum 1. August 2020. Gründe für die bereits im Dezember von der Verbandsversammlung beschlossene Anpassung sind steigende Kosten für Energie sowie, nach hohen Tarifabschlüssen im vergangenen Jahr, für die Mitarbeiter.

Der Preis für eine Einzelfahrt in einer Tarifzone steigt um 10 Cent auf 2,50 Euro. Für längere Fahrten durch mehrere Tarifzonen steigt der Preis der Einzelfahrt um 20 bis 40 Cent. Die 4er-Karte bleibt trotz einer Anhebung um 40 Cent auf neun Euro eine preiswerte Alternative für Gelegenheitsfahrer. Tageskarten für eine Tarifzone werden erstmals seit fast sieben Jahren um 50 Cent teurer, für längere Strecken sowie für Familien und kleine Gruppen steigen die Preise um einen bis zwei Euro an. Wochenkarten bleiben im Preis stabil, Monats- und Abo-Monatskarten, 9-Uhr- und 9-Uhr-Abo-Monatskarten werden durchschnittlich um 3,3 Prozent teurer.

Trotz der enormen wirtschaftlichen Herausforderungen der Unternehmen durch Mindereinnahmen aufgrund der Corona-Pandemie schlagen die zwölf Partner im VVO sowie der Verbund vor, die Preise bis mindestens Ende 2021 stabil zu halten. „Mit dieser langfristigen Preisgarantie wollen wir die aktuelle Mehrwertsteuersenkung dann an die Fahrgäste weitergeben“, erklärt Michael Harig, Landrat des Landkreises Bautzen und Vorsitzender des Zweckverbandes. „Wir sehen dies als wichtiges Signal für einen attraktiven Nahverkehr und werden daher unseren Gremien diese Maßnahme vorschlagen.“ Aufgrund der Vorläufe für die Vertriebstechnik und der nötigen Abstimmung in den Gremien war eine frühere Umsetzung der kurzfristigen Entscheidung des Bundes nicht möglich. Endgültig beschließen wird darüber die Verbandsversammlung aus Vertretern der Landkreise Bautzen, Meißen und Sächsische Schweiz – Ostzergebirge sowie der Landeshauptstadt Dresden im Oktober.

Damit sich alle Fahrgäste auf die Änderungen einstellen können, gelten Übergangsregeln. „Tickets, deren Preise stabil bleiben, gelten unverändert weiter“, erklärt Martin Haase. „Alte 4er-Karten gelten noch bis zum 31. Oktober. Alle anderen Fahrscheine sind noch bis zum 31. August gültig und können ganz normal verwendet werden.“ Wer also nach der Tarifänderung noch eine Monatskarte zum alten Preis entwertet, kann damit bis Ende August unterwegs sein. Ungenutzte Tickets zum alten Preis können ab 1. August in allen Servicezentren der Verkehrsunternehmen sowie in der VVO-Mobilitätszentrale umgetauscht werden.

Ab 1. August können dank finanzieller Unterstützung des Freistaats auch Teilnehmer am Bundesfreiwilligendienst, Leistende eines Freiwilligen Sozialen oder Ökologischen Jahres sowie Teilnehmer am Freiwilligendienst aller Generationen das AzubiTicket Sachsen nutzen.

Zudem wurde der Kreis der möglichen Nutzer um jene Auszubildenden sächsischer Betriebe erweitert, deren Berufsschulen außerhalb Sachsens liegen. Das Ticket ermöglicht Mobilität in einem sächsischen Verkehrsverbund für 48 Euro pro Monat, jeder weitere Verbund kann für jeweils fünf Euro hinzugebucht werden. Das Ticket ist im Abo für mindestens 12 Monate erhältlich, personengebunden und gilt nur in Verbindung mit einer gültigen Kundenkarte. Informationen zu den neuen Angeboten haben die sächsischen Verkehrsverbünde unter www.dein-azubiticket.de zusammengefasst.

Der Geltungsbereich des Katzensprung-Tickets vom trilex, das für Fahrten von Bautzen, Bischofswerda und Wilthen im ZVON zu Zielen im VVO genutzt werden kann, wird zum 1. August erweitert. Dann gelten die Tickets nicht nur im Zug sondern ebenfalls in den Stadtbuslinien der drei Städte sowie im gesamten Stadtgebiet Dresden und der Tarifzone Radeberg. Damit sparen Tagesausflügler den Kauf weiterer Tickets für Straßenbahnen und Busse. „Für die Erweiterung der Gültigkeit im VVO zahlt der Verbund pro Nutzer 1,10 Euro Ausgleich an die Verkehrsunternehmen, da diese ja auf Einnahmen verzichten. Der ZVON trägt die Kosten in seinem Verbundgebiet“, erläutert Landrat Michael Harig. „Da die von mir befürwortete große Lösung einer Zusammenlegung der Verbünde noch auf Widerstand stößt, ist es umso wichtiger, für die Bürger im Alt-Landkreis Bautzen auch mit kleinen Schritten spürbare Verbesserungen im Verkehr nach Dresden zu erreichen.“

Alle wichtigen Fakten sind auf der Homepage des Verkehrsverbundes zusammengefasst. Informationen zu den neuen Preisen und Angeboten gibt es ebenfalls im Netz beziehungsweise an der Info-Hotline (0351) 852 65 55.

Redaktion / 01.08.2020

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Kommentare zum Artikel "Bahnfahren beim VVO 
wird wieder teurer"

Die in Kommentaren geäußerten Meinungen stimmen nicht unbedingt mit der Haltung der Redaktion überein.

  1. scaramuccio schrieb am

    Eine Frechheit, die nächste Preiserhöhung für Ende nächsten Jahres anzukündigen und das auch noch als "langfristige Preisgarantie" und Weitergabe der Mehrwertsteuersenkung zu verkaufen. Die letzte Preiserhöhung fand erst nach 2 Jahren statt, mithin dauerte die Preisgarantie ein halbes Jahr länger - ohne Mehrwertsteuersenkung!

    Andere Verkehrsverbünde (auch in Sachsen - VMS) haben die - ebenfalls vorher beschlossene - Preiserhöhung zum 1. August ausgesetzt und haben keine Ausreden gesucht. Der VVO treibt damit noch mehr Fahrgäste aus den Zügen und Bussen und in ihre privaten Autos.

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